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Das Ende einer Kaperfahrt

    Pünktlich zum Wahlkampfauftakt in Berlin werden Hunderte von Studenten die FDP verlassen. Vor rund anderthalb Jahren waren sie mit ihrem "Projekt Absolute Mehrheit" (PAM) angetreten, die ganze Partei zu kapern. Durch massenhafte Parteieintritte wollte man zur größten Mitgliedergruppe in der FDP werden. Der kränkelnde Landesverband bot sich zur Übernahme an: 2700 Altmitglieder gegen fast 3000 beitrittswillige Studenten - die neuen Mehrheiten schienen nur noch eine Frage der Zeit. Doch die Partei hat sich erfolgreich gegen die Übernahme gewehrt. Nur 850 Antragssteller bekamen das Parteibuch, heute sind es noch knapp 500 Aktivisten. Der Rest wurde ausgeschlossen. Gründe waren fehlende Erfüllung der Mitwirkungspflicht oder gar parteischädigendes Verhalten. Wer seinen Mitgliedsbeitrag nicht zahlte, musste ebenfalls gehen. Mit einem Paukenschlag wollen die verbliebenen Studenten des Projekts nun einen Schlusspunkt setzen. Wie genau der aussehen wird, darüber beraten die gescheiterten Eroberer noch. Berlins FDP-Chef Rolf-Peter Lange hält die bevorstehende Austrittswelle unterdessen für ungefährlich. Bei den Landtagswahlen rechnet er sich gute Chancen aus, denn schließlich habe man ein gutes Programm - auch dank der Mitwirkung der Studierenden: "Sie haben aus ihren jeweiligen Studienfachrichtungen viele Ideen eingebracht. Nicht umsonst ist einer unserer Wahlkampf-Schwerpunkte der Bereich Bildung."

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    Der Name des PAM e.V. steht inzwischen nicht nur für "Projekt Absolute Mehrheit", sondern für "Politik anders machen".

    Freie Demokratische Partei

    FDP-Landesverband Berlin