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Das fast Schwarze im Innern der Sonne

Vor gut einem Monat war der längste Tag des Jahres. Doch die Sonne steht noch immer fast sechzehn Stunden über dem Horizont - so lange sehen wir die gleißend helle gelbe Kugel am Himmel. Wenn die Sonne schon von außen so hell ist, dass man völlig geblendet ist - wie hell muss sie dann erst im Innern sein?

Von Dirk Lorenzen |
    Im Zentrum der Sonne läuft ein gigantischer Kernreaktor. Der Druck ist extrem hoch und die Temperaturen liegen bei etwa 15 Millionen Grad Celsius. Dort verschmelzen jeweils vier Wasserstoffkerne zu einem Heliumkern. Bei diesem Prozess wird Energie frei - in Form von Gammastrahlung.

    Das ist zwar die energiereichste Strahlung, die es gibt. Doch das menschliche Auge nimmt sie nicht wahr. Das meiste, was das brodelnde Plasma im Innern der Sonne abstrahlt, bleibt uns verborgen.

    Die Strahlung wird ständig von der extrem heißen Materie absorbiert und wieder abgestrahlt. Im Laufe der Zeit entstehen so Strahlungsteilchen geringerer Energie. Dominierte zunächst Gammastrahlung, so ist es bald "nur" noch Röntgenstrahlung. Auch die ist für das Auge unsichtbar.

    Erst in den obersten Schichten der Sonne hat das meiste Licht genau die richtige Wellenlänge, damit unser Auge es sehen kann. Unter der Sonnenoberfläche würde man einen völlig konturlosen gleißend hellen Nebel um sich herum sehen.

    Irgendwann erreicht das Licht dann die Sonnenoberfläche - und rast in gut acht Minuten zur Erde. Es zeigt uns eine gleißend helle Sonnenfassade. Sie verdeckt das Zentrum der Sonne, das zwar viel energiereicher als die Oberfläche ist, aber doch größtenteils irgendwie unsichtbar.

    Informationen über die Sonne

    Bilder der Sonne