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Das Fegefeuer im Himmel

Unsere Atmosphäre ist für Raumfahrzeuge und Meteoriten im wahrsten Wortsinne ein heißes Thema. Fast alle Objekte, die aus dem All zum Erdboden unterwegs sind, erleben eine wahre Höllenhitze. Aufgrund der starken Reibung heizen sich Raumschiffe oder kosmische Trümmerstücke meist auf etwa 2000 Grad Celsius auf.

Von Dirk Lorenzen | 06.07.2011
    Raumfahrtingenieure nutzen die Hitze beim Wiedereintritt in die Atmosphäre oft gezielt, um ausgediente Satelliten zum Verglühen zu bringen und so den Müll im All zu beseitigen.

    Doch von größeren Satelliten oder Raketenstufen übersteht meist etwa ein Viertel des Materials den heißen, aber nur wenige Minuten langen Ritt. Fast jeden Tag stürzen Raumfahrttrümmer aus dem All in die Atmosphäre - und nicht alle verglühen dabei vollständig. Die Reste stürzen meist ins Meer.

    Was immer aus dem Weltraum zu uns kommt, rast meist mit einem Tempo von knapp 30.000 Kilometern pro Stunde in die obersten Schichten der Atmosphäre. Ob sich ein Objekt dann komplett auflöst, hängt von seiner Masse und seinem Luftwiderstand ab.

    Japanische Forscher überlegen nun, Papierflugzeuge aus dem All zurück zur Erde gleiten zu lassen. Das ist nicht so absurd, wie man zunächst denken mag. Denn ein Papierflugzeug hat wenig Masse, bietet aber der Luft großen Widerstand. Es wird sehr schnell abgebremst - und hat gute Chancen, dabei nicht in Flammen aufzugehen.

    Auch den Mikrometeoriten, die nur so groß sind wie Staubteilchen, kann die Atmosphäre nichts anhaben. Sie bremsen sehr schnell, bringen dabei allenfalls die umgebende Luft zum Glühen, rieseln aber selbst unversehrt zu Boden.

    Informationen zum Wiedereintritt von Europas Raumtransporter Johannes Kepler

    NASA-Bilder von Weltraummüll, der nicht komplett verglüht ist