Rechtsradikale Krawalle in Großbritannien
"Das Ganze hat schon den Charakter eines gesteuerten Pogroms"

In Großbritannien hat es erneut Krawalle durch Rechtsextreme gegeben.

    Polizeibeamte stehen brüllenden Demonstranten während einer Demonstration gegen Einwanderung vor dem Holiday Inn Express in Rotherham, South Yorkshire, gegenüber.
    Ein wütender Mob randaliert grölend vor Asyl-Unterkünften und Moscheen in Großbritannien. (picture alliance / empics / Danny Lawson)
    Medien zeigten Aufnahmen von Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten in Plymouth. Beamte sollen attackiert und ein Polizeifahrzeug beschädigt worden sein. In Großbritannien gibt es seit Tagen in mehreren Städten Krawalle. Nach Einschätzung der Leiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in London, Michèle Auga, haben sie den "Charakter eines gesteuerten Pogroms". Vor allem die "English Defence League" sei dafür verantwortlich, sagte Auga im Deutschlandfunk. Diese rechtsextreme und islamfeindliche Organisation habe sich aus der Hooliganszene heraus entwickelt. Sie suche Aktionsformen, in denen sie gegen Moscheen vorgehe, oder Gaststätten und kleinere Geschäfte angreife, die vermeintlich von Muslimen betrieben würden.
    Auslöser der jüngsten Gewalt waren Gerüchte über die Herkunft des 17-jährigen Attentäters von vergangener Woche. Er hatte in Southport eine Kinder-Tanzschule überfallen, drei Mädchen getötet und zehn Menschen verletzt. Laut Polizei wurde er in Wales geboren.
    Diese Nachricht wurde am 06.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.