Rainer Schödel hat es im Weltall vor allem das Zentrum unserer Milchstraße angetan. Denn dort ist mehr los, als die meisten denken, betont der Forscher vom Institut für Astrophysik in Andalusien im spanischen Granada:
"Wir wissen, dass im Zentrum der Milchstraße ein massives Schwarzes Loch ist. Massiv heißt in diesem Fall vier Millionen Sonnenmassen. Es wird oft weniger darüber gesprochen, dass wir auch einen zentralen Sternhaufen um dieses Schwarze Loch haben. Diese Art von Sternhaufen sind die dichtesten und massivsten Sternhaufen im Universum. Die enthalten mehrere Millionen oder zehn Millionen Sterne in einem Bereich von ein paar Lichtjahren Kantenlänge,"
Und somit drängeln sich dort die Sterne unglaublich dicht. In der Umgebung unserer Sonne befinden sich in einem vergleichbaren Volumen nicht Millionen Sterne, sondern gerade mal eine Handvoll. Vermutlich ist dieser extrem dichte Sternhaufen ein Sammelsurium all dessen, was an Sternen und Gaswolken ins Innere der Milchstraße gedriftet ist - festgehalten vom Schwarzen Loch, aber noch weit genug entfernt, um nicht völlig in ihm zu verschwinden.
"Wenn wir von einem Sternhaufen sprechen im normalen astronomischen Sinne, sprechen wir gern von einem Haufen von Sternen, die sich aus einer Wolke aus Gas gebildet haben, zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die haben alle das gleiche Alter. Im Zentrum der Milchstraße der Sternhaufen besteht aus Sternen, die sich vor Milliarden von Jahren gebildet haben. Es gibt auch Sterne, die sich dort erst vor einigen Millionen Jahren gebildet haben. Also tausendmal später als die ältesten Sterne. Wahrscheinlich bilden sich dort permanent neue Sterne. Der Sternhaufen baut sich langsam auf im Leben der Milchstraße."
Die Astronomen beobachten dort alte rote Sterne ebenso wie junge sehr blaue, die offenbar gerade erst aus Gaswolken entstanden sind, die immer wieder in den Haufen geraten. Zwar befinden sich die meisten Sterne in sicherem Abstand, doch einige kreisen auf sehr engen Bahnen um das Schwarze Loch. So nah am Schwarzen Loch können sie nicht entstanden sein, weil die starken Anziehungskräfte das Zusammenklumpen von Gasmassen zu Sternen verhindert hätte.
"Man glaubt, dass diese Sterne in größeren Abständen vom Schwarzen Loch gebildet haben, also in einigen Lichtjahren Abstand. Dann kamen sie grob vereinfacht gesprochen durch kosmisches Billard um das Schwarze Loch zu liegen. Dabei kann sich ein Doppelstern in die Nähe des Schwarzen Lochs bewegen. Dann kann passieren, dass ein Stern auf enger Umlaufbahn um das Schwarze Loch gebunden wird, der andere aber mit hoher Geschwindigkeit aus der Galaxie heraus geschossen wird und die sind vom gleichen Typ wie die Sterne, die wir um das Schwarze Loch beobachten."
Das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße schlägt also einerseits Millionen Sterne in seinem Bann - katapultiert aber andererseits einzelne Objekte in die Tiefen des Alls. Die Astronomen rätseln bis heute, wie genau das Schwarze Loch die Vorgänge in diesem Sternhaufen steuert. Unklar ist auch, warum nur etwa alle zehntausend Jahre mal ein Stern vom Schwarzen Loch verschluckt wird. Rainer Schödel und seine Kollegen wüssten zudem gerne, welche Rolle das Schwarze Loch und der dichte Sternhaufen in seiner Umgebung für die Entwicklung der Milchstraße als Ganzes spielen. So sehr die Forscher diese Fragen zügig klären möchten: Sie wissen, dass sie selbst mit den exzellenten Teleskopen von Europas Astronomieorganisation Eso bisher nur einen kleinen Teil des Geschehens zu Gesicht bekommen:
"Ein anderes Problem, aber da werden wir etwa zehn Jahre warten müssen, ist, dass der Sternhaufen so viele Sterne enthält, dass wir die schwachen Sterne gar nicht sehen können. Einen Stern wie die Sonne können wir im galaktischen Zentrum gar nicht entdecken. Und das ist nicht so, weil es diese Sterne dort gar nicht gibt, sondern weil so viele helle Sterne unmittelbar in der Nachbarschaft stehen. Die überscheinen sozusagen die schwächeren Sterne. Dazu brauchen wir größere Teleskope. Wir müssen die Sterne besser voneinander trennen können, damit wir in unmittelbarer Nachbarschaft von hellen Sternen schwächere Sterne sehen können. ESO plant in etwa zehn Jahren in Chile das E-ELT zu bauen, das European Extremely Large Telescope mit 40 Metern Durchmesser. Und das würde uns helfen, solche Fragen zu lösen."
Zum Thema:
Tagung Central Massive Objects: The Black Hole - Stellar Nuclei Connection in Garching vom 22. bis 25. Juni 2010
"Wir wissen, dass im Zentrum der Milchstraße ein massives Schwarzes Loch ist. Massiv heißt in diesem Fall vier Millionen Sonnenmassen. Es wird oft weniger darüber gesprochen, dass wir auch einen zentralen Sternhaufen um dieses Schwarze Loch haben. Diese Art von Sternhaufen sind die dichtesten und massivsten Sternhaufen im Universum. Die enthalten mehrere Millionen oder zehn Millionen Sterne in einem Bereich von ein paar Lichtjahren Kantenlänge,"
Und somit drängeln sich dort die Sterne unglaublich dicht. In der Umgebung unserer Sonne befinden sich in einem vergleichbaren Volumen nicht Millionen Sterne, sondern gerade mal eine Handvoll. Vermutlich ist dieser extrem dichte Sternhaufen ein Sammelsurium all dessen, was an Sternen und Gaswolken ins Innere der Milchstraße gedriftet ist - festgehalten vom Schwarzen Loch, aber noch weit genug entfernt, um nicht völlig in ihm zu verschwinden.
"Wenn wir von einem Sternhaufen sprechen im normalen astronomischen Sinne, sprechen wir gern von einem Haufen von Sternen, die sich aus einer Wolke aus Gas gebildet haben, zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die haben alle das gleiche Alter. Im Zentrum der Milchstraße der Sternhaufen besteht aus Sternen, die sich vor Milliarden von Jahren gebildet haben. Es gibt auch Sterne, die sich dort erst vor einigen Millionen Jahren gebildet haben. Also tausendmal später als die ältesten Sterne. Wahrscheinlich bilden sich dort permanent neue Sterne. Der Sternhaufen baut sich langsam auf im Leben der Milchstraße."
Die Astronomen beobachten dort alte rote Sterne ebenso wie junge sehr blaue, die offenbar gerade erst aus Gaswolken entstanden sind, die immer wieder in den Haufen geraten. Zwar befinden sich die meisten Sterne in sicherem Abstand, doch einige kreisen auf sehr engen Bahnen um das Schwarze Loch. So nah am Schwarzen Loch können sie nicht entstanden sein, weil die starken Anziehungskräfte das Zusammenklumpen von Gasmassen zu Sternen verhindert hätte.
"Man glaubt, dass diese Sterne in größeren Abständen vom Schwarzen Loch gebildet haben, also in einigen Lichtjahren Abstand. Dann kamen sie grob vereinfacht gesprochen durch kosmisches Billard um das Schwarze Loch zu liegen. Dabei kann sich ein Doppelstern in die Nähe des Schwarzen Lochs bewegen. Dann kann passieren, dass ein Stern auf enger Umlaufbahn um das Schwarze Loch gebunden wird, der andere aber mit hoher Geschwindigkeit aus der Galaxie heraus geschossen wird und die sind vom gleichen Typ wie die Sterne, die wir um das Schwarze Loch beobachten."
Das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße schlägt also einerseits Millionen Sterne in seinem Bann - katapultiert aber andererseits einzelne Objekte in die Tiefen des Alls. Die Astronomen rätseln bis heute, wie genau das Schwarze Loch die Vorgänge in diesem Sternhaufen steuert. Unklar ist auch, warum nur etwa alle zehntausend Jahre mal ein Stern vom Schwarzen Loch verschluckt wird. Rainer Schödel und seine Kollegen wüssten zudem gerne, welche Rolle das Schwarze Loch und der dichte Sternhaufen in seiner Umgebung für die Entwicklung der Milchstraße als Ganzes spielen. So sehr die Forscher diese Fragen zügig klären möchten: Sie wissen, dass sie selbst mit den exzellenten Teleskopen von Europas Astronomieorganisation Eso bisher nur einen kleinen Teil des Geschehens zu Gesicht bekommen:
"Ein anderes Problem, aber da werden wir etwa zehn Jahre warten müssen, ist, dass der Sternhaufen so viele Sterne enthält, dass wir die schwachen Sterne gar nicht sehen können. Einen Stern wie die Sonne können wir im galaktischen Zentrum gar nicht entdecken. Und das ist nicht so, weil es diese Sterne dort gar nicht gibt, sondern weil so viele helle Sterne unmittelbar in der Nachbarschaft stehen. Die überscheinen sozusagen die schwächeren Sterne. Dazu brauchen wir größere Teleskope. Wir müssen die Sterne besser voneinander trennen können, damit wir in unmittelbarer Nachbarschaft von hellen Sternen schwächere Sterne sehen können. ESO plant in etwa zehn Jahren in Chile das E-ELT zu bauen, das European Extremely Large Telescope mit 40 Metern Durchmesser. Und das würde uns helfen, solche Fragen zu lösen."
Zum Thema:
Tagung Central Massive Objects: The Black Hole - Stellar Nuclei Connection in Garching vom 22. bis 25. Juni 2010