2009 sei der Gesangswettbewerb "Das Lied" gegründet worden, weil Quasthoff etwas für das Genre Lied tun wollte. Inzwischen sei der Wettbewerb international angekommen und das Repertoire in diesem Jahr mit unter anderem Brahms, Ravel, Debussy, Killmayer ziemlich breit gefächert, so der Opernsänger.
Zwar zeigte sich Quasthoff begeistert, was in Deutschland für das Genre getan werde, kritisierte aber Kulturstätten. Dort agierten Kulturmanager, denen "jede Passion und auch Wissen" für das Genre fehlten. Lied habe es zudem bei den Plattenfirmen schwer, weil es dort nur um Kommerz gehe. "Ich war einer der ganz wenigen, der von Oratorium, Konzert und Lied leben konnte", so der Sänger.
Lied fand in Wohnzimmern statt
Quasthoff erinnerte an die Tradition und Herkunft: "Die Liederabende waren ein Genre, was in Wohnzimmern stattgefunden hat." Deswegen müssten diese Abende auch nicht zwingend in großen Sälen abgehalten werden. Er betonte zudem, dass die Wichtigkeit, dass Interpreten etwas zu sagen haben: "Schön singen alleine, reicht nicht." Liedsänger seien eben auch Unterhalter, so Quasthoff. Er rief dazu auf, neu über Lied-Präsentation nachzudenken.