Die Regierung von Sri Lanka und das dortige Elektrizitätsunternehmen bieten uns für 15 Jahre eine feste Einspeisevergütung für den Strom, der in den Wasserkraftwerken erzeigt wird. Diese Einspeisevergütung ist gekoppelt an die Öl- und Gaspreise weltweit. Das heißt: Wenn der Ölpreis steigt, steigt auch die Rückvergütung. Und Wasser gibt’s sehr viel: Im gebirgigen Hochland sind hervorragende Potentiale.
Schon im Juli, hofft Wasser-Wert-Chef Peter Heller, soll das erste Wasserkraftwerk seines Unternehmens in Betrieb gehen. Die Freiburger Wasser-Wert baut nicht nur das Kraftwerk, sondern betreibt es danach auch. Das ist das Unternehmenskonzept. Weitere Anlagen sind in Nordgriechenland und im deutschen Bad Salzufeln geplant. Wasser ist, vielmehr als bisher, nicht nur zum Waschen, sondern eben auch zum Stromerzeugen da, glaubt Peter Heller, einstiger Umwelt-Bürgermeister der Stadt Freiburg. Das ganze verträgt sich auch mit der Umwelt gut – gebaut werden nämlich nur Kleinanlagen mit einer Leistung bis zu 10 Megawatt.
Das sind Kraftwerke, die nehmen sie nicht wahr – sowohl vom Lärm her, als auch von den Auswirkungen her auf die gesamte Uferlandschaft, die Gewässerökologie. Die haben Fischtreppen, die belasten da auch nicht Flora und Fauna in den Uferbereichen. Das sind Projekte, die mit den umweltzerstörerischen Auswirkungen eines Staudammprojektes wirklich nichts zu tun haben.
Hinzu kommt: Gerade in Entwicklungsländern wie Sri Lanka eignen sich kleine, dezentrale Laufwasserkraftwerke ganz besonders zum Aufbau eines leistungsfähigen Elektrizitätsnetzes.
Die dezentrale Struktur hat einen riesigen Vorteil in einem Land, wo Sie zumindest in den Bergen oben eine durchaus dünne Besiedlung haben. Sie müssen nicht endlos lange Leitungen für die Stromleitungen bauen. Sie können die Netze nicht endlos belasten. Das Kraftwerk, dass von einem bis fünf Megawatt Strom einspeist, das verkraften die vorhandenen Leitungsnetze noch so, dass nicht mit enormem Aufwand sozusagen neue Überlandleitungen gebaut werden müssen. Denn dieses Geld ist meistens nicht vorhanden.
Soweit zur Philosophie – bleibt die Frage: Woher kommt das Geld, mit dem die Wasserwert-GmbH solche Projekte finanzieren will ? Hier hofft Peter Heller auf zwei Anleger-Gruppen: Zum einen hätten Investmentbanken, die generell Öko-Projekte unterstützen, bereits entsprechende Kredite zugesagt. Zum anderen hofft Heller auch auf umweltbewusste private Anleger.
Ich habe Kontakt zu Interessenten, telefoniere mit denen. Und die sagen mir dann: Ach wissen Sie, ich habe letztes Jahr eine Erbschaft gemacht, ich möchte was für die Umwelt tun, aber zugleich in ein Projekt investieren, das eine vernünftige Rendite bringt. Ich habe große Sympathien für die Wasserkraft. Bieten Sie mir eine Beteiligung an!
Zwischen drei und fünf Millionen Euro Startkapital sollen auf diese Weise bis Sommer zusammenkommen. Und auch die praktische Umsetzung der Projekte ist bereits geklärt. Dabei arbeitet die Wasserwert GmbH mit dem Schwarzwälder Unternehmen Wasserkraft Volk zusammen, das bereits in aller Welt Turbinen für Kleinkraftwerke installiert hat; Volk ist darüber hinaus an der Wasserwert GmbH direkt beteiligt. Wenn es nach Peter Heller geht, dann sollen zukünftig auch in Deutschland wasserbetriebene Kleinkraftwerke zunehmend zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Auch hierzulande werden solche Projekte nach dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien ausreichend gefördert. Das Problem ist nur:
Was in Deutschland überhaupt nicht o.k. ist, sind die unglaublich zähen Genehmigungsverfahren, die die meisten Projekte kaputt machen, bevor man überhaupt richtig losgelegt hat. Es ist für die Investoren und für die Projektentwickler nahezu unzumutbar, jahrelang auf Bescheide warten zu müssen. Da kann kein Mensch unternehmerisch in die Kleinwasserkraft einsteigen. Trotzdem freuen wir uns und bemühen uns auch, wenn wir auch den einen oder anderen Standort in Deutschland finden, den wir natürlich gerne entwickeln.