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Das Gift des Abzugs

Zehn Jahre nach der US-Intervention am Hindukusch soll die Afghanistan-Konferenz auf dem Bonner Petersberg Anfang Dezember die Übergabe der Verantwortung für das Land an die Karsai-Regierung sanktionieren. Dabei zeichnet sich neue Instabilität ab.

Von Martin Gerner | 04.11.2011
    Wie Sicherheit und "good governance" etabliert werden könnten, ist nicht erkennbar.

    Dazu beigetragen hat die politische, militärische und kulturelle Hybris, die der westlichen Afghanistanpolitik zugrunde lag und liegt. Der Westen will eine Verhandlungslösung mit den Taliban und glaubt sie mit einer "kill and capture"-Strategie durchsetzen zu können.

    Eine Mehrheit der Afghanen fürchtet dagegen die Rückkehr der Fundamentalisten und damit unter anderem die Aufgabe der Frauenrechte, die sich der Westen seit 2001 auf die Fahnen geschrieben hat.

    Erstmals ziehen junge Frauen aus der afghanischen Zivilgesellschaft durch die Straßen von Kabul und klagen ihre Rechte ein.


    DLF/WDR 2011