"Ich löte diese Teile fest, damit die elektrisch mit der Platine hier verbunden sind. Das wird hier 'ne binäre Uhr, also das heißt eine Uhr, die einfach nur durch Lämpchen, die an und aus sind, die Uhrzeit anzeigen kann. Ist ziemlich einfach – man hat ja hier auch den Schaltplan. Das macht mir Spaß."
Wie ein Profi setzt der 14-jährige Arne aus Westerstede mit Kolben und Zinn kleine silberne Punkte auf die grüne Platine. Der Löt-Tisch von Siemens auf der Ideen-Expo ist schon seit Stunden gut besucht. Gleich nebenan bringen zwei Jungs mithilfe eines Ventilators eine Birne zum Leuchten und eine Gruppe Grundschulmädchen in Laborkitteln experimentiert mit farbiger Tinte in Reagenzgläsern. Auf der IdeenExpo in Hannover sollen sie ihre Begeisterung für Technik und Naturwissenschaft entdecken. Und nicht selten klappt das sogar, sagt der 20-jährige Christian Lehmann, der als Siemens-Azubi beim Ausprobieren zur Seite steht.
"Da ist man dann auch mal ins Gespräch gekommen und hat gesagt: Hier, wie wäre es denn mal mit einem technischen Beruf? Ja, hab ich jetzt nicht drüber nachgedacht, aber kann ich ja mal machen und ... Also, die wissen gar nicht, was sie für Fähigkeiten haben, die lernen das dann hier kennen und dafür ist die Ideen-Expo ja auch gedacht."
Genau das war der Grundgedanke, als Deutschlands größtes Naturwissenschaft- und Technikevent 2007 von Wirtschaftsunternehmen und der niedersächsischen Landesregierung aus der Taufe gehoben wurde. "Wir wollen zeigen: Technik beißt nicht, Technik tut nicht weh, Technik ist spannend", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende der IdeenExpo, Volker Schmidt. Denn: Auch Fachkräfte haben eine Lieferzeit.
"Gerade die Acht- bis 12jährigen müssen sozusagen für Technik heiß gemacht werden und unser ist es, zu zeigen, zu sagen: Pass mal auf, Du musst nicht als Mathematikgenie auf die Welt gekommen sein, um eines Tages ein begnadeter Ingenieur zu werden. Hauptsache, Du beginnst Dich für Technik zu interessieren, vielleicht hat es ja dann zur Folge, dass der ein oder andere gerade aus dieser Generation merkt: Mensch, das macht mir wirklich unglaublich Spaß, sich dann mit 15,16,17 entscheidet, einen technischen Beruf zu erlernen."
Schon jetzt fehlen der deutschen Wirtschaft Fachkräfte. Allein in der Metall- und Elektroindustrie, sagt Schmidt, der auch Verbandsvertreter dieser Branche in Niedersachsen ist, klage bundesweit jedes sechste Unternehmen darüber, Aufträge nicht zeitgerecht fertig zu stellen oder gar ablehnen zu müssen, weil es nicht genügend Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker gebe. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft ist der Bedarf an Fachkräften der sogenannten MINT-Fächer im Vergleich zum vergangenen Jahr um 135 Prozent gestiegen. Das gilt offenbar nicht für die Autobauer. Weil die Branche als besonders innovativ gilt und attraktive Konditionen bieten kann, sei Fachkräftemangel derzeit kein Thema, heißt es zum Beispiel bei Volkswagen, einem der Hauptsponsoren der IdeenExpo. Doch schon bei den Automobilzulieferern sieht der Fall anders aus. Der hannoversche Batterienhersteller Johnson Controls etwa konnte im vergangenen Jahr 120 freie Ingenieursstellen nur besetzen, indem er auch auf Fachkräfte aus Osteuropa zurückgriff. 80 weitere Arbeitsplätze sind noch vakant. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, setzt das Unternehmen auf die Ausbildung im eigenen Haus, sagt Unternehmenssprecherin Ina Longwitz.
"Wir haben jetzt erstmals über die doppelte Anzahl an Auszubildenden eingestellt, um den zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken. Zudem unterstützen wir auch die dualen Studiengänge, das heißt also, wir sorgen aktiv dafür, dass duale Studenten hier ihre Ausbildung absolvieren können und nachher zum Bachelor of Engineering ihren Abschluss machen können."
Ausbildung, Studium und Karriere spielen auch auf der IdeenExpo in Hannover eine wichtige Rolle. Im Themenforum Beruf informieren Unternehmen und Institutionen über Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Und am kommenden Freitag gibt es einen speziellen Studententag. Mehrere Unternehmen bieten Workshops an, Studierende können mit Personalmitarbeitern und Fachkräften ins Gespräch kommen. Wer bereits eine konkrete Vorstellung von seinem späteren Werdegang hat, der kann beim Job-Speed-Dating mitmachen. Maschinenbaustudenten, Elektrotechniker, Informatiker und Wirtschaftsingenieure können innerhalb von 60 Minuten potenzielle Arbeitgeber für sich interessieren. Schon vor zwei Jahren, sagt Volker Schmidt, wurde die IdeenExpo so zur Jobbörse.
"Wir bei uns in der Metall- und Elektroindustrie haben mit unseren Personalleitern gesprochen, die 2009 da waren, und die haben uns durch die Reihe gesagt: 50 – 70 Prozent der Leute, mit denen wir gesprochen haben auf der Messe, hätten wir am liebsten sofort eingestellt."
Wie ein Profi setzt der 14-jährige Arne aus Westerstede mit Kolben und Zinn kleine silberne Punkte auf die grüne Platine. Der Löt-Tisch von Siemens auf der Ideen-Expo ist schon seit Stunden gut besucht. Gleich nebenan bringen zwei Jungs mithilfe eines Ventilators eine Birne zum Leuchten und eine Gruppe Grundschulmädchen in Laborkitteln experimentiert mit farbiger Tinte in Reagenzgläsern. Auf der IdeenExpo in Hannover sollen sie ihre Begeisterung für Technik und Naturwissenschaft entdecken. Und nicht selten klappt das sogar, sagt der 20-jährige Christian Lehmann, der als Siemens-Azubi beim Ausprobieren zur Seite steht.
"Da ist man dann auch mal ins Gespräch gekommen und hat gesagt: Hier, wie wäre es denn mal mit einem technischen Beruf? Ja, hab ich jetzt nicht drüber nachgedacht, aber kann ich ja mal machen und ... Also, die wissen gar nicht, was sie für Fähigkeiten haben, die lernen das dann hier kennen und dafür ist die Ideen-Expo ja auch gedacht."
Genau das war der Grundgedanke, als Deutschlands größtes Naturwissenschaft- und Technikevent 2007 von Wirtschaftsunternehmen und der niedersächsischen Landesregierung aus der Taufe gehoben wurde. "Wir wollen zeigen: Technik beißt nicht, Technik tut nicht weh, Technik ist spannend", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende der IdeenExpo, Volker Schmidt. Denn: Auch Fachkräfte haben eine Lieferzeit.
"Gerade die Acht- bis 12jährigen müssen sozusagen für Technik heiß gemacht werden und unser ist es, zu zeigen, zu sagen: Pass mal auf, Du musst nicht als Mathematikgenie auf die Welt gekommen sein, um eines Tages ein begnadeter Ingenieur zu werden. Hauptsache, Du beginnst Dich für Technik zu interessieren, vielleicht hat es ja dann zur Folge, dass der ein oder andere gerade aus dieser Generation merkt: Mensch, das macht mir wirklich unglaublich Spaß, sich dann mit 15,16,17 entscheidet, einen technischen Beruf zu erlernen."
Schon jetzt fehlen der deutschen Wirtschaft Fachkräfte. Allein in der Metall- und Elektroindustrie, sagt Schmidt, der auch Verbandsvertreter dieser Branche in Niedersachsen ist, klage bundesweit jedes sechste Unternehmen darüber, Aufträge nicht zeitgerecht fertig zu stellen oder gar ablehnen zu müssen, weil es nicht genügend Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker gebe. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft ist der Bedarf an Fachkräften der sogenannten MINT-Fächer im Vergleich zum vergangenen Jahr um 135 Prozent gestiegen. Das gilt offenbar nicht für die Autobauer. Weil die Branche als besonders innovativ gilt und attraktive Konditionen bieten kann, sei Fachkräftemangel derzeit kein Thema, heißt es zum Beispiel bei Volkswagen, einem der Hauptsponsoren der IdeenExpo. Doch schon bei den Automobilzulieferern sieht der Fall anders aus. Der hannoversche Batterienhersteller Johnson Controls etwa konnte im vergangenen Jahr 120 freie Ingenieursstellen nur besetzen, indem er auch auf Fachkräfte aus Osteuropa zurückgriff. 80 weitere Arbeitsplätze sind noch vakant. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, setzt das Unternehmen auf die Ausbildung im eigenen Haus, sagt Unternehmenssprecherin Ina Longwitz.
"Wir haben jetzt erstmals über die doppelte Anzahl an Auszubildenden eingestellt, um den zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken. Zudem unterstützen wir auch die dualen Studiengänge, das heißt also, wir sorgen aktiv dafür, dass duale Studenten hier ihre Ausbildung absolvieren können und nachher zum Bachelor of Engineering ihren Abschluss machen können."
Ausbildung, Studium und Karriere spielen auch auf der IdeenExpo in Hannover eine wichtige Rolle. Im Themenforum Beruf informieren Unternehmen und Institutionen über Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Und am kommenden Freitag gibt es einen speziellen Studententag. Mehrere Unternehmen bieten Workshops an, Studierende können mit Personalmitarbeitern und Fachkräften ins Gespräch kommen. Wer bereits eine konkrete Vorstellung von seinem späteren Werdegang hat, der kann beim Job-Speed-Dating mitmachen. Maschinenbaustudenten, Elektrotechniker, Informatiker und Wirtschaftsingenieure können innerhalb von 60 Minuten potenzielle Arbeitgeber für sich interessieren. Schon vor zwei Jahren, sagt Volker Schmidt, wurde die IdeenExpo so zur Jobbörse.
"Wir bei uns in der Metall- und Elektroindustrie haben mit unseren Personalleitern gesprochen, die 2009 da waren, und die haben uns durch die Reihe gesagt: 50 – 70 Prozent der Leute, mit denen wir gesprochen haben auf der Messe, hätten wir am liebsten sofort eingestellt."