Zwei Gründe gibt es für das Artensterben: Zum einen werden bestehende Schutzgebiete schlecht bewirtschaftet, zum anderen müssten dringend zusätzliche Schutzgebiete ausgewiesen werden. Die Abholzung von Regenwald, Straßen- und Siedlungsbau gelten weltweit noch immer als Hauptursachen dafür, dass nach wie vor bis zu 130 Arten pro Tag aussterben.
Friedrich Wulf vom BUND fordert ein neues Management bestehender Schutzgebiete. Er beklagt, dass viele nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ausgewiesene Schutzzonen quasi nur auf dem Papier existieren.
"Viele der Schutzgüter, die bei der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie geschützt werden, sind auf eine extensive Bewirtschaftung angewiesen. Wenn man zu intensiv oder gar nicht mehr bewirtschaftet, was in Europa das Hauptproblem ist, dann verändern sich diese Biotope und die entsprechenden Arten verschwinden."
Schätzungen zufolge werden in den nächsten Jahren etwa 20 Prozent der Arten verschwinden. Wie wertvoll der Erhalt von Biodiversität ist, müsse für jeden verständlich erklärt werden, meint Friedrich Wulf.
"Also etwa die Leistungen, die ein Wald für uns erbringt, indem er Wasser zurückhält, indem er Sauerstoff produziert, Kohlenstoff zurückhält, er hat ja eine Vielfalt von Leistungen - und die werden immer als gegeben hingenommen. Sie werden nicht in den Wirtschaftskreislauf integriert, sie werden nicht in Geld umgesetzt und das ist eine der Hauptgründe, weshalb die Biodiversität zu gering geschätzt wird und nicht entsprechend berücksichtigt wird."
Auch Günter Mitlacher vom WWF bearbeitet seit Jahren das Thema Biodiversität. Dass es nicht gelungen ist, den Prozess des Artensterbens in den vergangenen Jahren aufzuhalten oder gar zu stoppen, überrascht ihn nicht. Bis zur nächsten Vertragsstaatenkonferenz im Oktober 2010 müssen die Ziele neu gesteckt werden.
"Die Plünderung der Meere, da sind wir ein ganz großer Verursacher. Da muss rangegangen werden. Wir brauchen eine neue europäische Fischereipolitik, beispielsweise, und national natürlich auch. Wir müssen in Europa und in Deutschland unsere Hausaufgaben machen. Wir müssen unsere nationale Strategie zur biologischen Vielfalt konsequent umsetzen. Wir brauchen mehr Naturwälder, mehr Schutzgebiete, die den Lebensraum erhalten. Das sind die Aufgaben auf den unterschiedlichen Ebenen."
Mit 40 Millionen Euro aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gilt Deutschland als Hauptfinanzierer von Projekten zum Erhalt der Artenvielfalt. Außerdem wurden in diesem und im vergangenen Jahr fast 400 Millionen Euro im Rahmen von Entwicklungszusammenarbeit für den Schutz von Waldgebieten und Artenvielfalt bereitgestellt. Ab 2013 sollen jährlich 500 Millionen Euro für den Schutz von Waldgebieten und Biodiversität zur Verfügung stehen. Verglichen mit anderen Industrieländern ist Deutschland Vorreiter, meint Günter Mitlacher.
"Es gibt Meeresschutzgebiete außerhalb der 200 Meter Seemeilenzone. Das ist ein wichtiger Beitrag Deutschlands. Das nationale Naturerbe, das wir in Deutschland haben, die Flächen, die nach der Wende in Naturerbe übergegangen sind an die Bundesrepublik. Dort sollen noch weitere große Schutzgebiete entstehen. Das sind Maßnahmen, die im Rahmen der nationalen Strategie umgesetzt werden müssen."
Für ein weltweites System von Schutzgebieten wären bis zu 40 Milliarden Euro jährlich notwendig. Spätestens bei der nächsten Vertragsstaatenkonferenz im nächsten Jahr in Japan müssen neue Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden.
"Wir sind als Industrienationen in der Pflicht, diese Reparaturmaßnahmen auch zu finanzieren zu einem großen Teil. Wir können unseren Wohlstand nicht auf den ärmeren Ländern abladen. Und wir können nicht die ärmeren Länder verpflichten, ihre Natur zu erhalten, und wir zerstören unsere weiter. Das geht nicht."
Friedrich Wulf vom BUND fordert ein neues Management bestehender Schutzgebiete. Er beklagt, dass viele nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ausgewiesene Schutzzonen quasi nur auf dem Papier existieren.
"Viele der Schutzgüter, die bei der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie geschützt werden, sind auf eine extensive Bewirtschaftung angewiesen. Wenn man zu intensiv oder gar nicht mehr bewirtschaftet, was in Europa das Hauptproblem ist, dann verändern sich diese Biotope und die entsprechenden Arten verschwinden."
Schätzungen zufolge werden in den nächsten Jahren etwa 20 Prozent der Arten verschwinden. Wie wertvoll der Erhalt von Biodiversität ist, müsse für jeden verständlich erklärt werden, meint Friedrich Wulf.
"Also etwa die Leistungen, die ein Wald für uns erbringt, indem er Wasser zurückhält, indem er Sauerstoff produziert, Kohlenstoff zurückhält, er hat ja eine Vielfalt von Leistungen - und die werden immer als gegeben hingenommen. Sie werden nicht in den Wirtschaftskreislauf integriert, sie werden nicht in Geld umgesetzt und das ist eine der Hauptgründe, weshalb die Biodiversität zu gering geschätzt wird und nicht entsprechend berücksichtigt wird."
Auch Günter Mitlacher vom WWF bearbeitet seit Jahren das Thema Biodiversität. Dass es nicht gelungen ist, den Prozess des Artensterbens in den vergangenen Jahren aufzuhalten oder gar zu stoppen, überrascht ihn nicht. Bis zur nächsten Vertragsstaatenkonferenz im Oktober 2010 müssen die Ziele neu gesteckt werden.
"Die Plünderung der Meere, da sind wir ein ganz großer Verursacher. Da muss rangegangen werden. Wir brauchen eine neue europäische Fischereipolitik, beispielsweise, und national natürlich auch. Wir müssen in Europa und in Deutschland unsere Hausaufgaben machen. Wir müssen unsere nationale Strategie zur biologischen Vielfalt konsequent umsetzen. Wir brauchen mehr Naturwälder, mehr Schutzgebiete, die den Lebensraum erhalten. Das sind die Aufgaben auf den unterschiedlichen Ebenen."
Mit 40 Millionen Euro aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gilt Deutschland als Hauptfinanzierer von Projekten zum Erhalt der Artenvielfalt. Außerdem wurden in diesem und im vergangenen Jahr fast 400 Millionen Euro im Rahmen von Entwicklungszusammenarbeit für den Schutz von Waldgebieten und Artenvielfalt bereitgestellt. Ab 2013 sollen jährlich 500 Millionen Euro für den Schutz von Waldgebieten und Biodiversität zur Verfügung stehen. Verglichen mit anderen Industrieländern ist Deutschland Vorreiter, meint Günter Mitlacher.
"Es gibt Meeresschutzgebiete außerhalb der 200 Meter Seemeilenzone. Das ist ein wichtiger Beitrag Deutschlands. Das nationale Naturerbe, das wir in Deutschland haben, die Flächen, die nach der Wende in Naturerbe übergegangen sind an die Bundesrepublik. Dort sollen noch weitere große Schutzgebiete entstehen. Das sind Maßnahmen, die im Rahmen der nationalen Strategie umgesetzt werden müssen."
Für ein weltweites System von Schutzgebieten wären bis zu 40 Milliarden Euro jährlich notwendig. Spätestens bei der nächsten Vertragsstaatenkonferenz im nächsten Jahr in Japan müssen neue Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden.
"Wir sind als Industrienationen in der Pflicht, diese Reparaturmaßnahmen auch zu finanzieren zu einem großen Teil. Wir können unseren Wohlstand nicht auf den ärmeren Ländern abladen. Und wir können nicht die ärmeren Länder verpflichten, ihre Natur zu erhalten, und wir zerstören unsere weiter. Das geht nicht."