Die erneuerbaren Energien und der Umweltschutz gehören zu den wenigen Branchen, die auch in der Krise noch Arbeitsplätze schaffen. Die Konjunkturprogramme, die die meisten Länder Europas zu ihrer Überwindung gestartet haben, setzen jedoch vor allem auf die klassischen Branchen Autoindustrie und Bau.
Die Chance, die Krise zum Umbau der Wirtschaft zu nutzen, ergreifen nur wenige Länder - und die auch nur halbherzig -, meint Gregorio de Castro von der Europäischen Stiftung für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in Dublin. Deutschland liege dabei in der Spitzengruppe.
"Die Regierung in Deutschland hat sich schon seit einigen Jahren auf diesen Bereich konzentriert: Vor allem während der Zeit, als die Grünen an der Regierung beteiligt waren, hat das Land viel getan, um auch die öffentliche Meinung dafür zu sensibilisieren. Weil Deutschland einen starken Industriesektor hat, ist sich das Land der Notwendigkeit bewusst, Innovationen umzusetzen. Um die Führung beibehalten zu können, muss die Wirtschaft grüner werden. Meiner Meinung nach gehört Deutschland noch zu den besten Schülern in dieser Klasse."
Wenig für den ökologischen Umbau der Wirtschaft tun derzeit viele neue Mitglieder der EU, etwa die baltischen Staaten. Sie seien vor allem durch die Finanzkrise unter Druck und müssten andere Prioritäten setzen. Ein weiteres Ergebnis der Studie: In Umweltbranchen entstehen Arbeitsplätze, doch das Bildungssystem kommt nicht immer mit. Gregorio de Castro:
"Vor allem in der Energieversorgung und in grünen Technologien gibt es einen Zuwachs an Arbeitsplätzen. Es fehlen jedoch Programme zur Ausbildung von Arbeitnehmern. Und es fehlt Geld, damit die Unternehmer von morgen ihr Entwicklungspotenzial ausspielen und wirtschaftliche Aktivitäten in den grünen Branchen entfalten können."
Die Konzentration auf traditionelle Wirtschaftsbereiche wie Bau und Autoindustrie hat für die Europäische Stiftung auch damit zu tun, dass diese Bereiche unter dem Konjunktureinbruch besonders stark leiden. Monika Siebinger von der Generaldirektion Beschäftigung der EU-Kommission wies darauf hin, dass sich gerade Bauinvestitionen schnell in Arbeitsplätzen auszahlen. Die Effekte von Investitionen in Zukunftsbranchen seien dagegen langfristiger Natur.
Es sei zwar richtig, dass in Umweltbranchen europaweit mehrere Millionen Arbeitsplätze geschaffen wurden - Arbeitsplätze, die sich zudem relativ gleichmäßig auf viele Regionen verteilen, etwa in der ökologischen Modernisierung von Häusern oder in der Installation von Solaranlagen. Doch die Schaffung von Stellen in Umweltbranchen habe auch Nebenwirkungen: Sie trage häufig dazu bei, andere Produkte zu verteuern und vernichte so Arbeitsplätze. Das gelte zum Beispiel für Strom aus erneuerbaren Energien, der noch immer teurer sei, als der aus konventionellen Quellen. Der Nettoeffekt sei jedoch positiv, unter dem Strich seien in diesem Jahrzehnt etwa 280.000 bis 450.000 Stellen durch den ökologischen Umbau dazugekommen. Gregorio de Castro sieht die Bilanz ähnlich:
"Die wenigen Statistiken, die in diesem Bereich existieren, zeigen, dass die Bilanz positiv ist. Es werden mehr Stellen in grünen Branchen geschaffen, als vernichtet werden. Die Frage ist allerdings, ob diese Arbeitsplätze wirklich von Dauer sind und welche Qualität sie haben."
Die Chance, die Krise zum Umbau der Wirtschaft zu nutzen, ergreifen nur wenige Länder - und die auch nur halbherzig -, meint Gregorio de Castro von der Europäischen Stiftung für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in Dublin. Deutschland liege dabei in der Spitzengruppe.
"Die Regierung in Deutschland hat sich schon seit einigen Jahren auf diesen Bereich konzentriert: Vor allem während der Zeit, als die Grünen an der Regierung beteiligt waren, hat das Land viel getan, um auch die öffentliche Meinung dafür zu sensibilisieren. Weil Deutschland einen starken Industriesektor hat, ist sich das Land der Notwendigkeit bewusst, Innovationen umzusetzen. Um die Führung beibehalten zu können, muss die Wirtschaft grüner werden. Meiner Meinung nach gehört Deutschland noch zu den besten Schülern in dieser Klasse."
Wenig für den ökologischen Umbau der Wirtschaft tun derzeit viele neue Mitglieder der EU, etwa die baltischen Staaten. Sie seien vor allem durch die Finanzkrise unter Druck und müssten andere Prioritäten setzen. Ein weiteres Ergebnis der Studie: In Umweltbranchen entstehen Arbeitsplätze, doch das Bildungssystem kommt nicht immer mit. Gregorio de Castro:
"Vor allem in der Energieversorgung und in grünen Technologien gibt es einen Zuwachs an Arbeitsplätzen. Es fehlen jedoch Programme zur Ausbildung von Arbeitnehmern. Und es fehlt Geld, damit die Unternehmer von morgen ihr Entwicklungspotenzial ausspielen und wirtschaftliche Aktivitäten in den grünen Branchen entfalten können."
Die Konzentration auf traditionelle Wirtschaftsbereiche wie Bau und Autoindustrie hat für die Europäische Stiftung auch damit zu tun, dass diese Bereiche unter dem Konjunktureinbruch besonders stark leiden. Monika Siebinger von der Generaldirektion Beschäftigung der EU-Kommission wies darauf hin, dass sich gerade Bauinvestitionen schnell in Arbeitsplätzen auszahlen. Die Effekte von Investitionen in Zukunftsbranchen seien dagegen langfristiger Natur.
Es sei zwar richtig, dass in Umweltbranchen europaweit mehrere Millionen Arbeitsplätze geschaffen wurden - Arbeitsplätze, die sich zudem relativ gleichmäßig auf viele Regionen verteilen, etwa in der ökologischen Modernisierung von Häusern oder in der Installation von Solaranlagen. Doch die Schaffung von Stellen in Umweltbranchen habe auch Nebenwirkungen: Sie trage häufig dazu bei, andere Produkte zu verteuern und vernichte so Arbeitsplätze. Das gelte zum Beispiel für Strom aus erneuerbaren Energien, der noch immer teurer sei, als der aus konventionellen Quellen. Der Nettoeffekt sei jedoch positiv, unter dem Strich seien in diesem Jahrzehnt etwa 280.000 bis 450.000 Stellen durch den ökologischen Umbau dazugekommen. Gregorio de Castro sieht die Bilanz ähnlich:
"Die wenigen Statistiken, die in diesem Bereich existieren, zeigen, dass die Bilanz positiv ist. Es werden mehr Stellen in grünen Branchen geschaffen, als vernichtet werden. Die Frage ist allerdings, ob diese Arbeitsplätze wirklich von Dauer sind und welche Qualität sie haben."