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Das halbe Sternbild im Süden

Gegen Mitternacht krabbelt der Skorpion über den Südhorizont - diese Himmelsfigur zählt zu den schönsten am Firmament und zu den wenigen Sternbildern, deren Name wirklich offensichtlich ist.

Von Dirk Lorenzen |
    Allerdings ist von Deutschland aus nicht das gesamte Sternbild zu sehen, sondern nur die obere Hälfte. Der rötliche Hauptstern, Antares, fällt auch aus der Großstadt tief am Südhimmel auf.

    Er ist ein Riesenstern mit sage und schreibe fast tausendfachem Sonnendurchmesser. Stünde Antares an der Stelle der Sonne, so verliefe die Bahn der Erde noch im Innern des Sterns!

    Rechts von Antares erstrecken sich die Scheren des Skorpions, die heute zum Sternbild Waage gehören. Unterhalb windet sich der Körper mit dem markanten Stachel. Aber diese Bereiche sind erst südlich der Breite Nordafrikas gut zu beobachten.

    Der Name Antares bedeutet im Griechischen Gegenmars. Mit seiner rötlichen Farbe und der Position nahe der Ekliptik, der Zugbahn von Sonne, Mond und Planeten, macht Antares in der Tat dem Mars Konkurrenz.

    Die nächste gute Gelegenheit, Mars und Antares direkt nebeneinander zu vergleichen, bietet sich erst wieder in knapp drei Jahren.

    Der mythologische Hintergrund dieses Sternbilds ist kurios: Der Sage nach hat die Jagdgöttin Artemis den Skorpion geschickt, um Orion zu töten, weil dieser beim Jagen allzu eifrig war.

    Am Himmel schleicht der Skorpion dem Orion noch immer hinterher - aber er holt ihn nie ein: Denn erst wenn Orion gerade untergeht, steigt der Skorpion bei uns über den Horizont. Gemeinsam stehen sie nie am Himmel.

    Das Sternbild Skorpion

    Der mythologische Hintergrund des Sternbilds