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Das Leid mit anspruchsloser Arbeit

Burnout wurde vor kurzer Zeit zur Volkskrankheit Nummer ein in Deutschland erklärt. Doch nicht nur Überlastung im Job, das Ausbrennen - auch permanente Unterforderung kann psychisch krankmachen.

Moderation: Manfred Götzke | 07.04.2012
    Als die Unternehmensberater Philippe Rothlin und Peter E. Werder diesen Befund 2007 in ihrem Buch "Diagnose Boreout" publik machten, wurden sie vielfach belächelt: In einer Gesellschaft, die über Stress, Belastung und Selbstausbeutung klagt, soll es Hunderttausende Unterforderte geben, deren langweilige Tätigkeit sie krankmacht? Heute ist das Problem bei Psychologen, Arbeitssoziologen und Ärzten anerkannt. Kein Wunder: In einer Studie der Deutschen Angestellten-Krankenkasse von 2011 gaben 60 Prozent der jungen Arbeitnehmer an, sie seien in ihrem Beruf unterfordert. Wer nach einer anspruchsvollen (akademischen) Ausbildung durchstarten will, aber nur einen öden Job findet, der ihn nicht ausfüllt, dessen Selbstwertgefühl leidet. Hinzu kommt die Anstrengung, Arbeit vorzutäuschen, die es nicht gibt. Die Folgen: extreme Unlust, permanente Müdigkeit, Depression - ganz ähnlich wie beim Schwester-Syndrom Burnout.

    PISAplus fragte nach: Warum kann Unterforderung krankmachen? Wieso lassen so viele Unternehmer die Potenziale ihrer Mitarbeiter ungenutzt? Was können Arbeitnehmer selbst ändern, wenn sie an Boreout leiden?

    Gesprächsgäste:

    • Peter E. Werder, Autor des Buches "Diagnose Boreout" (Studio Zürich)

    • Thorsten Gottschall, ehemals Boreout-Betroffener und freier Therapeut (Studio Kiel)

    • Christina Müller, leidet seit Jahren an Boreout (Telefon)


    Als Beiträge dazu:

    Sind Sie unterfordert?
    Umfrage unter Arbeitnehmern
    (Swantje Unterberg)

    Betroffene berichten
    Wie Borout-Betroffene in Internetforen ihre Probleme schildern.
    (Swantje Unterberg)

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung.