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Das Letzte in Kürze

Der amerikanische Schriftsteller Leon Uris ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Wegen seiner thematischen Vorlieben hat man ihn mal einen Spezialisten für unterdrückte Völker genannt. Weltberühmt wurde er durch seinen Roman ''Exodus'' aus dem Jahre 1957. Er handelt vom Schicksal der europäischen Juden von der Jahrhundertwende bis zur Gründung des Staates Israel und gilt vielen als literarisches Hauptwerk zu diesem Thema. Das Buch ist eine Mischung aus Reportage, jüdischer Geschichte und dichterischer Erfindung. Mit Paul Newman in der Hauptrolle wurde der Roman von Otto Preminger verfilmt. Ebenfalls bekannt: Sein Roman ''Mila 18'', da geht es um den Aufstand im Warschauer Ghetto. "Trinity" handelt vom irischen Oster-Aufstand von 1916. Und Alfred Hitchkcock verfilmte Uris’ Geheimdienst-Thriller ''Topas''. Leon Uris wurde 1924 als Sohn eines Tapezierers in Baltimore geboren und kämpfte im Zweiten Weltkrieg in der US-Marine. Mit seinen Büchern landete er in den 50er, 60er und 70er Jahren immer wieder Bestseller. Typisch für ihn ist die Verbindung von aufklärerischem Anspruch und melodramatischen Effekten. Dafür erntete Uris aber auch manche Kritik.

    Und noch ein berühmter Mann ist tot: So präzise wie er beschrieb vielleicht kein zweiter Künstler mit sparsamsten Mitteln Innenräume. Behutsam und fast zärtlich setzte der gebürtige New Yorker Fred Sandback Linien aus Stahl oder Garn in Galerie- und Museumsräume und lehrte die Besucher auf diese Weise, scheinbar Bekanntes neu zu sehen. Pedestrian Spaces, begehbare Räume, nannte Sandback selbst seine Skulpturen, die fast immateriell wirkten. Seine Interventionen zählen zu den großen konzeptuellen Kunstwerken des 20. Jahrhunderts. Gestern ist Fred Sandback, der seit längerem an Depressionen litt, in New York gestorben.

    Als "Richter Gnadenlos" wurde er vor zehn Jahren wegen seiner harten Urteile bekannt. Und als Hamburger Innensenator hat Roland Schill heute gezeigt, dass er auch entschlossen ist, gnadenlos zu sparen. Nicht bei der Inneren Sicherheit, versteht sich. Schill hat da mehr an die Kultur gedacht. Und so unterbreitete er einer Autorin des Norddeutschen Rundfunks den Vorschlag, das Hamburger Schauspielhaus dicht zu machen. Er frage sich, wie es zu rechtfertigen sei, dem "ohnehin leeren Schauspielhaus" jedes Jahr 18 Millionen Euro Subventionen zukommen zu lassen, obwohl der weitaus größte Teil der Hamburger Bevölkerung dieses Theater nie betrete. Mit dem eingesparten Geld will Schill das Thalia- und das Ernst-Deutsch-Theater stärker unterstützen und vor allem dafür sorgen, dass die Beamten weiter ihr Weihnachts- und Urlaubsgeld kriegen. Laut Kultursenatorin Dana Horakova und Bürgermeister Ole von Beust ist eine Schließung des Theaters ausgeschlossen. Aber Schill lässt sich davon nicht entmutigen. Der Intendant des Hamburger Schauspielhauses Tom Stromberg nannte die Forderung Schills populistisch. Er gehe aber davon aus, die Mehrheit des Senats bevorzuge wie er Schiller statt Schill. Im Streit um die Echtheit eines Matisse-Bildes ist ein Kunsthändler heute vor Gericht unterlegen. Das Landgericht Hannover verurteilte ihn, den Druck mit dem Titel "Hockende Frau" zurückzunehmen und dem Käufer den Kaufpreis von 560.000 Euro plus Zinsen zurückzuzahlen. Das Gericht ist überzeugt, dass das Bild eine Fälschung ist. Während des Prozesses hatte eine Gutachterin das Gemälde sogar als "Schmierage" bezeichnet.

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