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Das Letzte in Kürze
Vielleicht wird es doch noch Stoff fürs Sommerloch geben, wenn man in den Redaktionsstuben erst einmal die heutige Ausgabe des Wochenmagazins "Der Spiegel" und darin das Interview mit dem Regisseur Peter Zadek gelesen haben - und sich gefragt haben wird, meint er das wirklich so? Peter Zadek, erklärtermaßen Amerika-Gegner, der das Land, wie man auch erfährt, noch nie besucht hat, sagte Folgendes über den Irakkrieg: Er stimme seinem alten Freund Harold Pinter zu, wenn dieser sage: Die Amerikaner seien heute mit den Nazis zu vergleichen. Der Unterschied bestehe darin, dass die Nazis vorhatten, Europa zu besiegen, die Amerikaner aber wollten die ganze Welt besiegen. Auf die Frage, ob er die kriegerische Beteiligung der Amerikaner im Zweiten Weltkrieg gegen Hitler für falsch halte, antwortete Zadek: Auch dieser Krieg hätte nicht stattfinden dürfen. Krieg produziere im Endeffekt nur Katastrophen. Schade bloß, dass Zadek sich nicht an seinen Vorsatz gehalten hat, den er in diesem Interview auch zum Besten gibt: "Wir können sowieso nichts dagegen machen, also lass’ uns bei der Kultur bleiben und bei unserem Theater." (Der Spiegel)
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