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Schauplatz von zwei Turner-Bildern jahrzehntelang verwechselt Die englische Presse hat mal wieder etwas zu schnöden - es geht um Englands berühmtesten Maler William Turner, dessen nebel- und schemenhafte Landschaftsbilder in der Londoner Tate Gallery einen ganzen Gebäudetrakt füllen. Nun, so schreibt der "Independent" in seiner heutigen Ausgabe, soll der Schauplatz von zwei Bildern jahrzehntelang falsch interpretiert worden sein. Das Gemälde mit dem Titel: "Festliche Lagunenszene" von 1840 zeige nicht Venedig, sondern die südenglische Hafenstadt Portsmouth. Diese Verwechslung nimmt die Zeitung zum Anlass um spaßeshalber einen touristischen Schnellvergleich zwischen dem wenig attraktiven, von den Bomben des Zweiten Weltkrieges stark beschädigten Portsmouth und dem von jährlich 17 Millionen Touristen besuchten Venedig anzustellen. Zur dem Irrtum kam es offenbar nachdem die Bilder in einer Ausstellung des New Yorker Museum of Modern Art in den sechziger Jahren gezeigt und dabei falsch eingeordnet worden waren. Seitdem hielt man Portsmouth für Venedig. Nun aber, ist sich besonders der Kurator einer im nächsten Monat beginnenden neuen Turner-Schau, Ian Warrell, ganz sicher, dass Portsmouth, Portsmouth bleibt. Denn Turner habe sich zur Entstehungszeit der Bilder in dieser Stadt aufgehalten um Studien über die Ankunft des französischen Königs zu betreiben. Dieser war zu Besuch bei der englische Königin Victoria - und sie wiederum - war keine besondere Freundin von Turner, sie mochte seine verwaschenen, abstrakten Gemälde nicht, und hielt den Künstler für verrückt.