Es ist eine Frage des Lichts und der Stimmung. Wenn man sich die Bilder ansieht, die William Turner vor seiner ersten Italienreise 1819 malte, und die dann mit denen vergleicht, die danach entstanden sind, fällt einem der atmosphärische Unterschied sofort ins Auge: Sie werden heller, sonnendurchfluteter, auch wenn es sich gar nicht um italienische Motive handelt. Die Ausstellung "Turner und Italien" im Palazzo dei Diamanti hat deshalb den Anspruch, durch Darstellung verschiedener Entwicklungsphasen den ganzen Turner auf der Folie seiner Italienerfahrungen zu zeigen.
Und dazu greift man in Ferrara nicht nur auf Meisterwerke aus der Londoner Tate-Galerie, sondern auch auf Ausstellungsstücke von Museen aus Schottland, den USA und Australien sowie von privaten Leihgebern zurück. Sie lassen dieses Licht durchscheinen, dass den Landschaftsmaler tief geprägt hat, wie James Hamilton, Autor unter anderem einer wichtigen Turner-Biografie und Kurator der Ausstellung erläutert.
"Er liebte Farben und harte Schatten und wie das fließende Licht die Architektur akzentuierte. Menschen im Sonnenlicht voller Sinnesfreuden zu erleben, das waren Glücksmomente für einen Mann, der Menschen genug im Regen gesehen hatte, das beeinflusste die Darstellung in seinen italienischen Bildern."
Dabei hatte Turner italienische Motive für seine Auftraggeber gemalt, lange bevor er sich 1819, erst im Alter von 44 Jahren, in das Land des Lichtes aufmachte. Er war schon einmal, 1802, über die Alpen gewandert, aber damals war er nur bis Aosta gekommen und dann nach Paris weiter gezogen, wo er dann im Louvre Arbeiten von Tizian, Correggio aber vor allem die Landschaften seines großen Vorbildes Claude Lorrain studierte. 17 Jahre später ging es dann endlich kreuz und quer durch Italien: von Mailand nach Venedig, weiter nach Bologna, nach Ancona, Rom, schließlich Neapel ...
"Das war wie eine Offenbarung und hat in einem gewissen Sinn sein Leben umgeschrieben. Er wählte nicht den geraden Weg nach Rom, er wollte das ganze Land sehen, verwebte die Eindrücke der Landschaften mit der Geschichte und den Mythen. Er las Bücher, er nahm Informationen auf, wo er nur konnte. Er zeichnete und aquarellierte und füllte überall hunderte von Blättern."
Von da an reiste William Turner mehrere Male nach Italien, um seine Eindrucke aufzufrischen und zu vervollständigen. Die großen Ansichten aber, seine Rombilder etwa, die die Ewige Stadt geradezu in einem Farbenrausch zeigen, entstanden erst als er wieder in London war und konkrete Aufträge erfüllte. Vielleicht plante er auch, eine Serie von Druckarbeiten nach seinen Skizzen herauszugeben. Deutlich wurde, so James Hamilton, ohne Italien war Turner nicht mehr Turner.
"Italien hatte ihn verändert. Und wenn er nach England zurück kam, mit diese neuen Landschaften, mit diesem neuen Licht im Kopf, dann begann er auch England anders zu sehen. Zum Beispiel malt er eine Ansicht von Minehead als sei es Neapel oder Edinburgh wie ein römisches Forum. Er übersetzte seine englischen Sehweise in eine neue Sprache."
Aber es wohl vor allem das Erlebnis Venedig und das Licht der Lagune, das Turner verzauberte. Dieses venezianische Licht löst Formen und Farben in einen atmosphärischen Nebel auf, der uns heute die romantischen Bilder des Spätwerkes von William Turner ganz nah und modern erscheinen lässt.
Und dazu greift man in Ferrara nicht nur auf Meisterwerke aus der Londoner Tate-Galerie, sondern auch auf Ausstellungsstücke von Museen aus Schottland, den USA und Australien sowie von privaten Leihgebern zurück. Sie lassen dieses Licht durchscheinen, dass den Landschaftsmaler tief geprägt hat, wie James Hamilton, Autor unter anderem einer wichtigen Turner-Biografie und Kurator der Ausstellung erläutert.
"Er liebte Farben und harte Schatten und wie das fließende Licht die Architektur akzentuierte. Menschen im Sonnenlicht voller Sinnesfreuden zu erleben, das waren Glücksmomente für einen Mann, der Menschen genug im Regen gesehen hatte, das beeinflusste die Darstellung in seinen italienischen Bildern."
Dabei hatte Turner italienische Motive für seine Auftraggeber gemalt, lange bevor er sich 1819, erst im Alter von 44 Jahren, in das Land des Lichtes aufmachte. Er war schon einmal, 1802, über die Alpen gewandert, aber damals war er nur bis Aosta gekommen und dann nach Paris weiter gezogen, wo er dann im Louvre Arbeiten von Tizian, Correggio aber vor allem die Landschaften seines großen Vorbildes Claude Lorrain studierte. 17 Jahre später ging es dann endlich kreuz und quer durch Italien: von Mailand nach Venedig, weiter nach Bologna, nach Ancona, Rom, schließlich Neapel ...
"Das war wie eine Offenbarung und hat in einem gewissen Sinn sein Leben umgeschrieben. Er wählte nicht den geraden Weg nach Rom, er wollte das ganze Land sehen, verwebte die Eindrücke der Landschaften mit der Geschichte und den Mythen. Er las Bücher, er nahm Informationen auf, wo er nur konnte. Er zeichnete und aquarellierte und füllte überall hunderte von Blättern."
Von da an reiste William Turner mehrere Male nach Italien, um seine Eindrucke aufzufrischen und zu vervollständigen. Die großen Ansichten aber, seine Rombilder etwa, die die Ewige Stadt geradezu in einem Farbenrausch zeigen, entstanden erst als er wieder in London war und konkrete Aufträge erfüllte. Vielleicht plante er auch, eine Serie von Druckarbeiten nach seinen Skizzen herauszugeben. Deutlich wurde, so James Hamilton, ohne Italien war Turner nicht mehr Turner.
"Italien hatte ihn verändert. Und wenn er nach England zurück kam, mit diese neuen Landschaften, mit diesem neuen Licht im Kopf, dann begann er auch England anders zu sehen. Zum Beispiel malt er eine Ansicht von Minehead als sei es Neapel oder Edinburgh wie ein römisches Forum. Er übersetzte seine englischen Sehweise in eine neue Sprache."
Aber es wohl vor allem das Erlebnis Venedig und das Licht der Lagune, das Turner verzauberte. Dieses venezianische Licht löst Formen und Farben in einen atmosphärischen Nebel auf, der uns heute die romantischen Bilder des Spätwerkes von William Turner ganz nah und modern erscheinen lässt.