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Das Netz wird übersichtlicher

Wer früher auf Jobsuche war, der musste sich in den Samstags-Ausgaben durch die Stellenangebote wühlen. Seit einiger Zeit gibt es Online-Stellenbörsen, auf die auch immer mehr Unternehmen bei der Suche nach einem geeigneten Bewerber setzen. Von den gegenwärtig circa 470 Jobbörsen werden in absehbarer Zeit aber nur noch ungefähr drei große übrig bleiben, so die Prognose von Horst-Dieter Bruhn von Kienbaum Management Consultants. Auch einige Nischenanbieter werden sich behaupten können. Zu den Favoriten zählen Jobpilot, Monster.de und Stepstone. Bei den spezialisierten Anbietern werden Futurestep und LeadersOnline, die auf Führungskräfte spezialisiert sind, gute Chancen zugeschrieben.

    Nicht nur die großen Zeitungen, auch die Online-Stellenbörsen leiden unter dem Konjunkturabschwung. So hatte Jobpilot in den letzten 12 Monaten Umsatzeinbußen von etwa 50 Prozent zu verzeichnen. Und dennoch haben sich die Online-Börsen etabliert. Je mehr Arbeitssuchende sich auf einem Marktplatz tummeln, desto größere Chancen hat ein Unternehmen, einen geeigneten Kandidaten zu finden. Mit dieser einfachen Erklärung wird deutlich, warum die Konzentration unter den Jobbörsen voraussehbar war. Unternehmen wenden sich an die Börse, bei der sie die meisten Rückläufe auf ihre Stellenanzeigen bekommen. Der Rest wird vom Markt verdrängt. Aber auch die finanzielle Ausstattung ist von Wichtigkeit. Bislang haben fast alle Börsen rote Zahlen geschrieben, so dass nur diejenigen Anbieter, die eine finanzkräftige Muttergesellschaft im Rücken haben, die Krise überleben können. Wem das gelungen ist, wird sich dem Trend entsprechend von der reinen Stellenbörse zum Dienstleister weiterentwickeln. Neue Dienste wie eine Vorauswahl bei den Bewerbern treffen, die Lieferung von Software für die Digitalisierung des Bewerbungsmanagements und die Verwaltung kompletter Karriereportale der Unternehmen machen bereits circa 20 Prozent der Umsätze aus. In diesem Bereich wird auch in Zukunft noch einiges zu holen sein. Viele Großunternehmen wie Lufthansa oder BMW streben ein digitales Bewerbungsmanagement an. Damit kann die aufwendige Durchforstung dicker Bewerbungsmappen wegfallen und die Reisekosten verringern sich deutlich.

    Related Links:

    Jobpilot

    monster.de

    StepStone

    Futurestep