Dienstag, 19. März 2024

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Das Objekt NGC 2209
Ein Kugelsternhaufen der Großen Magellanschen Wolke

Kugelförmige Sternhaufen zählten lange Zeit hindurch zu den ältesten Gebilden im Universum. Solche Ansammlungen von etlichen zehn- bis hin zu mehreren hunderttausend Sternen enthalten zumeist durchweg extrem alte Sterne, die auf vergleichsweise engem Raum zusammenstehen.

Hermann-Michael Hahn | 22.09.2020
Der kugelförmige Sternhaufen NGC 2209 am Südhimmel, der – wie sich mittlerweile herausgestellt hat – zur Großen Magellanschen Wolke gehört
Der kugelförmige Sternhaufen NGC 2209 am Südhimmel, der – wie sich mittlerweile herausgestellt hat – zur Großen Magellanschen Wolke gehört (Digital Sky Survey)
Ursprünglich kannte man solche Sternansammlungen nur aus dem Umfeld unserer Milchstraße. Das allerdings war anfangs noch nicht klar, als der deutsche Amateurastronom Johann Abraham Ihle im August 1665 im Sternbild Schütze den ersten kugelförmigen Sternhaufen entdeckte – ein Objekt, das heute die Bezeichnung Messier 22 trägt.
Während im Messierkatalog von 1784 noch etwa jeder vierte Eintrag auf einen Kugelsternhaufen verweist, gehört im rund hundert Jahre später erschienenen New General Catalogue kaum noch jedes sechzigste Objekt zu dieser Klasse.
Erstmals von John Herschel beobachtet
Eines davon ist NGC 2209. Er wurde am 8. Februar 1836 von John Herschel, dem Sohn des Uranus-Entdeckers Wilhelm Herschel, von Südafrika aus im Sternbild Tafelberg erstmals beobachtet und kartiert.
Heute wissen wir, dass dieser Kugelsternhaufen zur Großen Magellanschen Wolke gehört, einer kleinen Begleitgalaxie unserer Milchstraße in rund 160.000 Lichtjahren Entfernung.
Mittlerweile kennt man Kugelsternhaufen auch bei vielen anderen Galaxien, und nicht immer enthalten sie wirklich sehr alte Sterne: Wenn Galaxien zusammenstoßen, können auch zahlreiche neue Kugelsternhaufen entstehen.