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Das Plankton-Manifest

Ein kleines Buch, das für eine große Idee wirbt. Plankton als Retter des Planeten – das ist die Vision des Journalisten Axel Limberg. Und er propagiert nicht mehr und nicht weniger als eine industrielle Revolution globalen Maßstabs, um den nachwachsenden Rohstoff der Zukunft im großen Stil zu produzieren.

Von Ralf Krauter | 06.04.2008
    Mikroalgen aus dem Meer, gezüchtet in riesigen Plankton-Farmen in den sonnenverwöhnten Trockengebieten der Erde sollen unsere Probleme lösen. Weil die grünen Tausendsassas der am schnellsten wachsenden Lieferant von Biomasse sind, ließen sich so mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der Energiebedarf der Menschheit ließe sich nachhaltig stillen, ohne die Erderwärmung weiter zu befeuern. Und das Armutsgefälle zwischen Nord- und Südhalbkugel ließe sich mildern, indem sich Afrika zum Mittelpunkt der neuen globalen Agrarstrukturen mausert. Ein ganzheitliches Konzept zur Lösung drängender Probleme.

    Dass dieses Szenario kein Wunschdenken bleiben muss, soll ein industrielles Pilotprojekt am Toten Meer in den kommenden Jahren belegen. Das Buch ist ein spannender Beitrag zur Diskussion um Klimawandel, Globalisierung und soziale Gerechtigkeit. Seine zwei Schwachpunkte: Der ausschweifender Einstieg über den desolaten Zustand der Erde, den man so ähnlich schon dutzendmal lesen konnte, und die gebetsmühlenhafte Wiederholung der Kernbotschaft. Ein Plankton-Manifest eben.

    Axel Limberg: Das Plankton-Manifest. Wie ein neuer Rohstoff die Welt verändern wird
    ISBN 978-3-0002-3243-5
    Edition Zaunkönig, 176 Seiten, 16,90 Euro