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Das Präsidenten-Provisorium

Vier Uni-Präsidenten in einem Jahres kann Eichstätt vorweisen - und noch immer ist es nicht der Richtige. Nach zwei missglückten Präsidentenwahlen und einem Übergangspräsidenten, gibt es immerhin eine vorübergehende Lösung. Ab Oktober wird der Berliner Hochschulprofessor Andreas Lob-Hüdepohl die Universität leiten.

Von Florian Hartmann |
    Die nächsten Monate werden nicht leicht für den schlaksigen neuen Uni-Präsidenten mit rotem Lockenkopf und Brille. Doch der 48-Jährige gibt sich selbstbewusst und weiß, was er zu tun hat:

    "Dass das Potenzial dieser Universität, was schon da ist, wieder nach Außen dringen kann; auch das katholische Profil. Das will ich gerne dann auch machen und durchaus dann auch meine speziellen Erfahrungen als katholischer Hochschulleiter in Berlin - das ist etwas anders als hier in Bayern oder in Eichstätt -, diese Erfahrungen auch hier wieder mit einbringen zu können."

    Seit zwölf Jahren ist Andreas Lob-Hüdepohl Rektor der katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin, außerdem Mitglied im Zentralkomitee der Katholiken und im Hochschulrat der Uni Eichstätt.

    Auch deswegen fiel die Wahl nun auf den quirligen Theologieprofessor - für höchstens zwei Jahre. So lange wird er freigestellt, dann muss ein neuer regulärer Präsident gewählt sein. Es wäre der dritte Versuch. Der erste Kandidat Ulrich Hemel war nach seiner Wahl im vergangenen Jahr vom Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke abgelehnt worden; der zweite, Reinhard Hütter, hat vergangene Woche, kurz nach seiner Wahl, auf das Amt verzichtet - weil die Kirche als Träger der Universität seine Forderungen nicht erfüllen wollte.