So soll es einmal klingen, in der Elbphilharmonie. Doch so klingt es bisher nur durch die kleinen runden Lautsprecher am Informationspavillon in der "HafenCity". Hier steht in Miniatur das, was in Original am Kaiserkai gebaut wird: Hamburgs neues Wahrzeichen.
"So, jetzt befinden wir uns auf dem Grundstück der Elbphilharmonie."
Nadin Hanzig arbeitet für die "ReGe Hamburg", ein Unternehmen der Stadt, das mit der Organisation und Planung der Elbphilharmonie betraut ist. Die junge Frau steht mit einer Besuchergruppe vor dem Kaispeicher A. 20 Personen dürfen pro Führung mit. Das Interesse jedoch ist weit größer. Besonders Hamburger wollen auf die Baustelle, schließlich ist die Elbphilharmonie mit ihren 323 Millionen Euro allein an öffentlichen Baukosten ein Politikum in der Stadt.
"Hier auf dieser markanten Stelle, an der Westspitze der 'HafenCity' hat früher der Kaiserspeicher gestanden. 1875 wurde er erbaut. Es war der erste Speicher im Hamburger Hafen. Jedes Schiff, das hier in dem Hamburger Hafen einlief, fuhr an diesem Speicher vorbei. Und somit war das damals schon das Hamburger Wahrzeichen beziehungsweise das Wahrzeichen des Hamburger Hafens. Und wir machen ja den Bogen zum neuen Wahrzeichen des Hafens, der Elbphilharmonie. Der schließt sich genau hier an."
Die Gruppe blickt skeptisch an der 37 Meter hohen Backsteinfassade hinauf. Von drei Seiten ist der Bau von der Elbe eingeschlossen. Nun soll er den Sockel für den massiven gläsernen Aufsatz der Elbphilharmonie bilden.
Über Bauschutt führt nun der Weg ins Innere. Die gelben Arbeiterstiefel hängen ungewohnt schwer an ihren Füßen. Dort, im Innern des Speichers, erinnert nur noch der Geruch an frühere Zeiten. Der Speicher selbst wurde komplett entkernt und neu aufgebaut.
"Hier im Kaispeicher wurden vorrangig Kakaobohnen gelagert. Über die Jahre ist natürlich aus den Kakaobohnen das Öl ausgelaufen und ist in das Mauerwerk gesickert - und hat da natürlich seine Marke hinterlassen. Ich finde, man riecht es jetzt auch ein bisschen. Vielleicht riechen Sie so einen säuerlichen Geruch?"
Die Gruppe schnuppert eifrig, ein leichter Hauch der alten Kakaoöle zieht in die Nase. Es geht weiter. Nadin Hanzig führt die Besucher zielstrebig durch das Labyrinth des Rohbaus. Ein Stockwerk ähnelt dem nächsten: Düstere Gänge aus kaltem Beton folgen auf riesige Parkhaushallen, hier und da stehen stählerne Stützpfeiler, zwischendrin leiten hölzerne Treppen zum nächsten Geschoss. Hier in dem dritten und vierten Stock soll später der musikpädagogische Bereich, ebenso ein kleiner Konzertsaal für avantgardistische Musik. Weiter oben entstehen Büroflächen, Konferenzräume und Gastronomie.
Im neunten Stock angelangt, auf dem Dach des Speichers, öffnet sich endlich die Plaza. Als freiliegender Rundgang geplant, haben die Besucher von hieraus einen atemberaubenden Blick in alle Himmelsrichtungen: über den Industriehafen, die Innenstadt und die Elbe.
"Die Plaza liegt auf 37 Meter Höhe. Sie ist ein frei zugänglicher Raum. Also bis hier hoch auf diese Ebene kommt jeder, ohne eine Konzertkarte vorgezeigt zu haben. Hier von dieser Ebene aus geht man dann in die Konzertsäle über Foyertreppen."
Ab hier oben beginnt also das Herz der Philharmonie, der Große Konzertsaal. 16.000 Quadratmeter Fassade aus gebogenem Glas werden ihn bis in den 26. Stock umschließen. Einen ganz neuen Typus hätten sie geschaffen, sagen die Architekten Herzog und de Meuron, die auch die Allianzarena in München und das Olympiastadion in Peking entworfen haben.
"Orchester und Dirigent befinden sich in der Mitte des Raumes. Zuschauerränge winden sich um das Orchester herum wie an einem Weinberg. Die Terrassen verlaufen ineinander. - Also, wo fängt hier der zweite Rang an, wo hört er auf? Es wird ein sehr steiler Konzertsaal; aufgrund der Breite des Speichers. Genau in der Mitte, in der er sich auch befinden wird, sind gerade mal 60 Meter. Und die Außenhülle - es gibt drei Hüllen vom Großen Konzertsaal - wird 50 Meter breit sein. Diese Hülle ist mit dem Gebäude verbunden, während der eigentliche Konzertsaal entkoppelt wird vom Gebäude."
An Stahlfedern soll der Saal hängen, mit ihm das Orchester und 2150 Zuschauer. Dadurch wird einerseits die Vibration der Musik nicht an das Haus weitergegeben - schließlich finden auch zahlreiche Luxuswohnungen und ein Hotel hinter der Glasfassade Platz -, andererseits stören so die Geräusche des Hafens auch nicht das Konzert.
Für die Besuchergruppe geht es nun wieder die elf Stockwerke runter. Wie es nächste Woche hier aussieht, kann auch Nadin Hanzig noch nicht sagen. Monat für Monat kommen neue Stockwerke hinzu. Im Mai 2012 soll die Elbphilharmonie dann eröffnet werden. Bis dahin bleibt wohl der Sound der Baustelle - und die kleinen Hörproben am Infopavillon.
Weitere Informationen: www.elbphilharmonie.de
"So, jetzt befinden wir uns auf dem Grundstück der Elbphilharmonie."
Nadin Hanzig arbeitet für die "ReGe Hamburg", ein Unternehmen der Stadt, das mit der Organisation und Planung der Elbphilharmonie betraut ist. Die junge Frau steht mit einer Besuchergruppe vor dem Kaispeicher A. 20 Personen dürfen pro Führung mit. Das Interesse jedoch ist weit größer. Besonders Hamburger wollen auf die Baustelle, schließlich ist die Elbphilharmonie mit ihren 323 Millionen Euro allein an öffentlichen Baukosten ein Politikum in der Stadt.
"Hier auf dieser markanten Stelle, an der Westspitze der 'HafenCity' hat früher der Kaiserspeicher gestanden. 1875 wurde er erbaut. Es war der erste Speicher im Hamburger Hafen. Jedes Schiff, das hier in dem Hamburger Hafen einlief, fuhr an diesem Speicher vorbei. Und somit war das damals schon das Hamburger Wahrzeichen beziehungsweise das Wahrzeichen des Hamburger Hafens. Und wir machen ja den Bogen zum neuen Wahrzeichen des Hafens, der Elbphilharmonie. Der schließt sich genau hier an."
Die Gruppe blickt skeptisch an der 37 Meter hohen Backsteinfassade hinauf. Von drei Seiten ist der Bau von der Elbe eingeschlossen. Nun soll er den Sockel für den massiven gläsernen Aufsatz der Elbphilharmonie bilden.
Über Bauschutt führt nun der Weg ins Innere. Die gelben Arbeiterstiefel hängen ungewohnt schwer an ihren Füßen. Dort, im Innern des Speichers, erinnert nur noch der Geruch an frühere Zeiten. Der Speicher selbst wurde komplett entkernt und neu aufgebaut.
"Hier im Kaispeicher wurden vorrangig Kakaobohnen gelagert. Über die Jahre ist natürlich aus den Kakaobohnen das Öl ausgelaufen und ist in das Mauerwerk gesickert - und hat da natürlich seine Marke hinterlassen. Ich finde, man riecht es jetzt auch ein bisschen. Vielleicht riechen Sie so einen säuerlichen Geruch?"
Die Gruppe schnuppert eifrig, ein leichter Hauch der alten Kakaoöle zieht in die Nase. Es geht weiter. Nadin Hanzig führt die Besucher zielstrebig durch das Labyrinth des Rohbaus. Ein Stockwerk ähnelt dem nächsten: Düstere Gänge aus kaltem Beton folgen auf riesige Parkhaushallen, hier und da stehen stählerne Stützpfeiler, zwischendrin leiten hölzerne Treppen zum nächsten Geschoss. Hier in dem dritten und vierten Stock soll später der musikpädagogische Bereich, ebenso ein kleiner Konzertsaal für avantgardistische Musik. Weiter oben entstehen Büroflächen, Konferenzräume und Gastronomie.
Im neunten Stock angelangt, auf dem Dach des Speichers, öffnet sich endlich die Plaza. Als freiliegender Rundgang geplant, haben die Besucher von hieraus einen atemberaubenden Blick in alle Himmelsrichtungen: über den Industriehafen, die Innenstadt und die Elbe.
"Die Plaza liegt auf 37 Meter Höhe. Sie ist ein frei zugänglicher Raum. Also bis hier hoch auf diese Ebene kommt jeder, ohne eine Konzertkarte vorgezeigt zu haben. Hier von dieser Ebene aus geht man dann in die Konzertsäle über Foyertreppen."
Ab hier oben beginnt also das Herz der Philharmonie, der Große Konzertsaal. 16.000 Quadratmeter Fassade aus gebogenem Glas werden ihn bis in den 26. Stock umschließen. Einen ganz neuen Typus hätten sie geschaffen, sagen die Architekten Herzog und de Meuron, die auch die Allianzarena in München und das Olympiastadion in Peking entworfen haben.
"Orchester und Dirigent befinden sich in der Mitte des Raumes. Zuschauerränge winden sich um das Orchester herum wie an einem Weinberg. Die Terrassen verlaufen ineinander. - Also, wo fängt hier der zweite Rang an, wo hört er auf? Es wird ein sehr steiler Konzertsaal; aufgrund der Breite des Speichers. Genau in der Mitte, in der er sich auch befinden wird, sind gerade mal 60 Meter. Und die Außenhülle - es gibt drei Hüllen vom Großen Konzertsaal - wird 50 Meter breit sein. Diese Hülle ist mit dem Gebäude verbunden, während der eigentliche Konzertsaal entkoppelt wird vom Gebäude."
An Stahlfedern soll der Saal hängen, mit ihm das Orchester und 2150 Zuschauer. Dadurch wird einerseits die Vibration der Musik nicht an das Haus weitergegeben - schließlich finden auch zahlreiche Luxuswohnungen und ein Hotel hinter der Glasfassade Platz -, andererseits stören so die Geräusche des Hafens auch nicht das Konzert.
Für die Besuchergruppe geht es nun wieder die elf Stockwerke runter. Wie es nächste Woche hier aussieht, kann auch Nadin Hanzig noch nicht sagen. Monat für Monat kommen neue Stockwerke hinzu. Im Mai 2012 soll die Elbphilharmonie dann eröffnet werden. Bis dahin bleibt wohl der Sound der Baustelle - und die kleinen Hörproben am Infopavillon.
Weitere Informationen: www.elbphilharmonie.de

