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Das Projekt Moonrise
Ein 3D-Drucker für Mondstaub

Ein nächstes großes Ziel der bemannten Raumfahrt ist die Errichtung einer dauerhaft bewohnten Forschungsstation auf dem Mond. Auch in Deutschland wird daran gearbeitet, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Von Hermann-Michael Hahn |
Ein Fahrzeug strahlt einen Laser auf die Mondoberfläche
So könnte das Prinzip des 3D-Druckers mit Hilfe eines Lasers auf der Mondoberfläche getestet werden (Laser Zentrum Hannover)
Im Rahmen des Projektes MOONRISE – zu deutsch: Mondaufgang – wurden vom Laser Zentrum Hannover zusammen mit dem Institut für Raumfahrtsysteme der TU Braunschweig Schmelzversuche von synthetisch hergestelltem Mondstaub durchgeführt.
Dabei ließ sich zeigen, dass der überall auf der Mondoberfläche vorhandene Mondstaub als Werkstoff zur Weiterverarbeitung in 3D-Druckern geeignet ist.
Um die Schmelzversuche unter möglichst realistischen Randbedingungen vornehmen zu können, musste neben dem Vakuum des Weltraums auch die vergleichsweise geringe Schwerkraft an der Mondoberfläche einbezogen werden. Dazu wurde erstmals der neu errichtete Einstein-Elevator der Leibniz-Universität Hannover genutzt.
Blick in den Einstein-Elevator in Hannover
Blick in den Einstein-Elevator in Hannover (Hannover Institut für Technologie)
Dabei handelt es sich um eine Art Fallturm der zweiten Generation, bei dem Beschleunigung und Rückfall der Versuchsgondel kontrolliert gesteuert werden können. Im freien Fall wird so eine wenige Sekunden lange Schwerelosigkeit erreicht, bei entsprechend gebremstem Fall dagegen eine beliebig wählbare Stärke der Schwerkraft, also etwa wie auf dem Mond oder dem Mars.
Das Ergebnis der Versuche ist vielversprechend. Jetzt muss das System nur noch im Rahmen einer zukünftigen Mondmission erprobt werden. Mit einem solchen 3D-Druckverfahren ließen sich Bauteile für eine Mondstation kostengünstig vor Ort produzieren.