Denny Grasme ist in seinem Element. Der Marketing Manager des russischen Softwareunternehmens Bitrix zeigt einer Gruppe deutscher Journalisten, wie das Content Management System der Firma aus Kaliningrad funktioniert – und trifft dabei genau den Nerv der Zuhörer.
Bitrix ist eines der größten Softwareunternehmen in Russland. Der 34-jährige Denny ist einer der wichtigsten Mitarbeiter. Er hat auf ungewöhnliche Weise Karriere gemacht. Für ein Postgradierten-Studium war er 2005 aus Frankfurt/Oder in die russische Exklave gekommen.
"Ich habe vorher in Deutschland fünf Jahre lang in der Marktforschung gearbeitet und hatte die Möglichkeit gesehen, noch mal ein Aufbaustudium zu machen, den Master zu machen, und weil ich Russland sehr liebe, bin ich hier her gekommen."
Das Europainstitut Klaus Mehnert an der Technischen Universität in Kaliningrad wurde 2005 in Kooperation mit der RWTH Aachen gegründet. Denny war einer der Ersten, die dort studieren. Danach schlüpfte er in die Rolle des Ko-Koordinators und half, den Institutsbetrieb zu organisieren.
Dank des Tipps eines ehemaligen Studenten ist er jetzt im IT-Geschäft. Bitrix will nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz expandieren. Dazu brauchte man jemanden, der den Kontakt zu deutschsprachigen Softwarenutzern aufbaut.
"Dazu muss ich sagen, dass ich nie erwartete hätte, dass ich je für eine IT-Firma arbeiten würde. Weil ich ja eher aus dem Bildungssektor gekommen bin, hätte ich nie damit gerechnet und in Deutschland wäre das auch nie passiert."
In Kaliningrad haben Quereinsteiger, Macher und Improvisationskünstler bessere Chancen als an Orten, wo formelle Titel und Zeugnisse wichtiger für den Erfolg sind. Als Deutscher in Kaliningrad hat man in einem extrem dynamischen Umfeld viele Möglichkeiten, etwas zu erreichen, was in Deutschland nicht möglich wäre, glaubt Denny Grasme.
"Durch irgendwelche Veranstaltungen zum Beispiel vom Generalkonsulat kommt man schnell in den Kreis aller Leute, die hier deutsch sprechen, sich mit Deutschland beschäftigen. Man kennt sich dann, wie man sagt. Es ist alles klein - und man hat dadurch große Kooperationsmöglichkeiten, weil man diese Leute zum Beispiel in Frankfurt/Oder niemals kennen lernen würde. Man könnte dort nicht einfach mit dem Generalkonsul essen gehen. Und diese Chance ist hier gegeben, weil es nicht so groß ist und es nicht so viele Deutsche gibt."
Dennys Karriere ist in Kaliningrad gar nicht so ungewöhnlich. Der für alle Fachrichtungen offene Europa-Studiengang hat schon einige Deutsche hergeführt. Ein vierjähriges abgeschlossenes Hochschulstudium ist dafür die einzige Voraussetzung. Das erste Semester verbringen alle Studenten in Kaliningrad, im Zweiten machen sie Praktika in EU-Institutionen oder ein Vertiefungsstudium an der Bergischen Universität Wuppertal.
In Kaliningrad merkt man schnell, dass das Leben hier nicht nur günstig ist – ein Monat im Wohnheim etwa kostet gerade mal 15 Euro. Man erlebt auch, dass das ehemalige Königsberg eine pulsierende, moderne Stadt ist. Etliche Hightech-Unternehmen sind dort entstanden. Viele hoffen, von der Brückenlage zwischen Deutschland und Russland zu profitieren, sagt Dennys Chef Dennis Zenkin, der oberste Marketing-Manager bei Bitrix.
"Kaliningrad ist der wichtigsten Städte in Russland, wenn es um die IT-Entwicklung geht. Auch wenn die Region sehr klein ist, gibt es viele IT-Unternehmen, die sowohl auf dem nationalen, wie auch auf dem Internationalen Markt bekannt sind."
Neben Bitrix haben auch Firmen wie MAPILab, CSoft oder K-D Lab nicht nur den russischen Markt im Visier. Gerade für Quereinsteiger bieten sich da einige Chancen in der Hightech-Industrie, sagt die gebürtige Ukrainerin und Branchenexpertin Tetyana Franke vom Kölner E-Commerce-Unternehmen Digital River, die oft beruflich die Exklave besucht.
"Ich denke, das ist ein sehr gutes Gebiet und mit der Möglichkeit, für die Menschen einzusteigen, die Quereinsteiger sind, und die dann mit ihren Sprachkenntnissen diesen Firmen behilflich sein können."
Gute Entwickler und Programmierer gibt es in Kaliningrad mehr als genug, sagt sie. Was fehlt sind Menschen, die wegen ihrer Sprachkenntnisse und ihres kulturellen Fingerspitzengefühls Brücken nach Deutschland bauen können.
Infos:
"Europainstitut Klaus Mehnert" (EIKM) in Kaliningrad
Bitrix ist eines der größten Softwareunternehmen in Russland. Der 34-jährige Denny ist einer der wichtigsten Mitarbeiter. Er hat auf ungewöhnliche Weise Karriere gemacht. Für ein Postgradierten-Studium war er 2005 aus Frankfurt/Oder in die russische Exklave gekommen.
"Ich habe vorher in Deutschland fünf Jahre lang in der Marktforschung gearbeitet und hatte die Möglichkeit gesehen, noch mal ein Aufbaustudium zu machen, den Master zu machen, und weil ich Russland sehr liebe, bin ich hier her gekommen."
Das Europainstitut Klaus Mehnert an der Technischen Universität in Kaliningrad wurde 2005 in Kooperation mit der RWTH Aachen gegründet. Denny war einer der Ersten, die dort studieren. Danach schlüpfte er in die Rolle des Ko-Koordinators und half, den Institutsbetrieb zu organisieren.
Dank des Tipps eines ehemaligen Studenten ist er jetzt im IT-Geschäft. Bitrix will nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz expandieren. Dazu brauchte man jemanden, der den Kontakt zu deutschsprachigen Softwarenutzern aufbaut.
"Dazu muss ich sagen, dass ich nie erwartete hätte, dass ich je für eine IT-Firma arbeiten würde. Weil ich ja eher aus dem Bildungssektor gekommen bin, hätte ich nie damit gerechnet und in Deutschland wäre das auch nie passiert."
In Kaliningrad haben Quereinsteiger, Macher und Improvisationskünstler bessere Chancen als an Orten, wo formelle Titel und Zeugnisse wichtiger für den Erfolg sind. Als Deutscher in Kaliningrad hat man in einem extrem dynamischen Umfeld viele Möglichkeiten, etwas zu erreichen, was in Deutschland nicht möglich wäre, glaubt Denny Grasme.
"Durch irgendwelche Veranstaltungen zum Beispiel vom Generalkonsulat kommt man schnell in den Kreis aller Leute, die hier deutsch sprechen, sich mit Deutschland beschäftigen. Man kennt sich dann, wie man sagt. Es ist alles klein - und man hat dadurch große Kooperationsmöglichkeiten, weil man diese Leute zum Beispiel in Frankfurt/Oder niemals kennen lernen würde. Man könnte dort nicht einfach mit dem Generalkonsul essen gehen. Und diese Chance ist hier gegeben, weil es nicht so groß ist und es nicht so viele Deutsche gibt."
Dennys Karriere ist in Kaliningrad gar nicht so ungewöhnlich. Der für alle Fachrichtungen offene Europa-Studiengang hat schon einige Deutsche hergeführt. Ein vierjähriges abgeschlossenes Hochschulstudium ist dafür die einzige Voraussetzung. Das erste Semester verbringen alle Studenten in Kaliningrad, im Zweiten machen sie Praktika in EU-Institutionen oder ein Vertiefungsstudium an der Bergischen Universität Wuppertal.
In Kaliningrad merkt man schnell, dass das Leben hier nicht nur günstig ist – ein Monat im Wohnheim etwa kostet gerade mal 15 Euro. Man erlebt auch, dass das ehemalige Königsberg eine pulsierende, moderne Stadt ist. Etliche Hightech-Unternehmen sind dort entstanden. Viele hoffen, von der Brückenlage zwischen Deutschland und Russland zu profitieren, sagt Dennys Chef Dennis Zenkin, der oberste Marketing-Manager bei Bitrix.
"Kaliningrad ist der wichtigsten Städte in Russland, wenn es um die IT-Entwicklung geht. Auch wenn die Region sehr klein ist, gibt es viele IT-Unternehmen, die sowohl auf dem nationalen, wie auch auf dem Internationalen Markt bekannt sind."
Neben Bitrix haben auch Firmen wie MAPILab, CSoft oder K-D Lab nicht nur den russischen Markt im Visier. Gerade für Quereinsteiger bieten sich da einige Chancen in der Hightech-Industrie, sagt die gebürtige Ukrainerin und Branchenexpertin Tetyana Franke vom Kölner E-Commerce-Unternehmen Digital River, die oft beruflich die Exklave besucht.
"Ich denke, das ist ein sehr gutes Gebiet und mit der Möglichkeit, für die Menschen einzusteigen, die Quereinsteiger sind, und die dann mit ihren Sprachkenntnissen diesen Firmen behilflich sein können."
Gute Entwickler und Programmierer gibt es in Kaliningrad mehr als genug, sagt sie. Was fehlt sind Menschen, die wegen ihrer Sprachkenntnisse und ihres kulturellen Fingerspitzengefühls Brücken nach Deutschland bauen können.
Infos:
"Europainstitut Klaus Mehnert" (EIKM) in Kaliningrad