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Das Rätsel von Tunguska

Vor einem Jahrhundert explodierte hoch über dem Fluss Tunguska in Sibirien "etwas". Durch die Explosion wurden rund 2000 Quadratkilometer Wald zerstört. Sie löste die Erdbebendetektoren in Asien und Europa aus. Eine wissenschaftliche Debatte begann, die immer noch nicht beendet ist. Dabei geht es vor allem um die Beschaffenheit des explodierten Objekts und die Stärke der Explosion.

Von Damond Benningfield |
    Erst in den 20er Jahren gelangten Wissenschaftler in die Region. Da sie keinen Einschlagskrater fanden, folgerten sie: ein eisenreicher Asteroid muss über dem Boden explodiert sein. Doch fanden sie auf dem Boden keine Spuren von Metall. Einige Forscher äußerten deshalb die Vermutung, es müsse sich wohl um einen kleinen, eisigen Kometen gehandelt haben. Doch wäre ein Komet wohl viel höher in der Atmosphäre explodiert. Am meisten Anhänger findet heute die Erklärung: ein steiniger Asteroid ist in circa acht Kilometern Höhe zerborsten.

    Nach den meisten Schätzungen hatte dieser kosmische Stein einen Durchmesser von einem halben Fußballfeld und einige hunderttausend Tonnen Gewicht. Nach den neuesten Computersimulationen jedoch war der Stein viel kleiner und die Kraft der Explosion geringer als bisher vermutet.

    Im vergangenen Jahr meldete ein Forschungsteam: Ein kleiner See in der Region sei ein Einschlagskrater, verursacht von einem Teil des Asteroiden. Andere Wissenschaftler stimmen dem nicht zu. So werden weitere Expeditionen und Simulationen nötig sein, um das Rätsel von Tunguska zu lösen.