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Das Trauma von München

Ein tschechisches Museum will sich der "Geschichte der Deutschen in den Böhmischen Ländern" widmen. Die Verantwortlichen stoßen dabei auf ganz unterschiedliche Reaktionen. Vor allem junge Menschen sind neugierig.

Von Gerwald Herter | 29.09.2013
    Einer großen Öffentlichkeit, den meisten Interessierten – seien es Tschechen, Deutsche oder andere - kann er die Ausstellungsstücke noch nicht zeigen. Jan Sicha verwahrt viele Exponate bisher in seinem Büro auf – ganz oben, unter dem Dach des Stadtmuseums von Usti nad Labem, zu Deutsch Aussig an der Elbe. Im Gegensatz zu vielen Kollegen anderer tschechischer Museen hat er Plakate, Bücher, Propagandamaterial der Nationalsozialisten, aber auch Kunsthandwerk der Sudeten und viele andere Gegenstände ankaufen können. Jetzt liegen sie hier auf dem Boden und Sicha beugt sich darüber:

    "Hier ein Buch: "Hitler befreit das Sudetenland" von Heinrich Hoffmann, persönlicher Fotograf von Adolf Hitler. Also Hitler-Henlein. Die Verhandlungen von München. Hier haben Sie die Unterzeichnung des Münchener Protokolls: Einigung in München, heißt das – also im Propaganda-Buch. Wir sehen in dieser Zeit viele Propaganda-Innovationen. "Vor Schluss des Unterrichts ist würdigerweise auf die Bedeutung der Heimkehrer Sudetendeutschlands ins Reich hinzuweisen und des Führers zu gedenken." Also das hing am 3. Oktober 1938 hier im Grenzgebiet, das sind Originalplakate."

    Jan Sicha ist sehr froh und wohl auch ein wenig stolz darauf, dass er hier so vieles zusammentragen konnte. In zwei Stockwerken und zwanzig Räumen soll die "Geschichte der Deutschen in den Böhmischen Ländern" bald dokumentiert werden. Das "Museum einer nahezu abwesenden Minderheit", so haben es Sicha und die Museums-Direktorin Blanka Mouralova in einem Artikel genannt. Dass es eröffnet werden wird, ist sicher, wann aber, kann niemand ganz genau sagen. Das hängt mit der politischen Krise in der Tschechischen Republik zusammen, dem schnellen Wechsel der Regierungen und damit der zuständigen Ansprechpartner in Prag - also nicht etwa mit dem Konzept dieser Ausstellung. Daran wird sich nichts mehr ändern. Blanka Mouralova ist sich da ganz sicher:

    "Uns interessiert nicht in erster Linie der Konflikt und die Folgen dieses Konflikts. Sondern das frühere Zusammenleben als Inspiration für das heutige Zusammenleben in Europa."

    Konflikte zwischen Deutschen und Tschechen lassen sich in einem "Museum der Geschichte der Deutschen in Böhmen" allerdings nicht ausblenden. Und das wäre ganz bestimmt auch nicht der Wunsch von Mouralova oder Sicha. Die Benes-Dekrete, die Zeit des Protektorats, das Münchner Abkommen, die Agitation des sudetendeutschen Politikers Konrad Henlein oder auch die unzureichende Minderheitenpolitik der Prager Regierungen in der Zwischenkriegszeit – all das soll dargestellt werden. Genau hier bestehen in der Tschechischen Republik und in Deutschland bis heute aber viele unterschiedliche Auffassungen. Mit der Bedeutung des Jahres 1938 fängt es nur an. Kaum jemand weiß das besser, als der frühere tschechische Minister Karel Schwarzenberg, denn er ist nicht allein Politiker, sondern auch Zeitzeuge:

    "Sehr viele in Deutschland sprechen immer nur vom Jahr 39. Das Trauma war `38. `39 war nur die harte Folge. Das Trauma, das Zerreißen der 1000jährigen Einheit des Landes, der Fraß der Verbündeten, das im Stich … das war das wirkliche Trauma! München ein viel größeres Trauma, als die Okkupation selber."

    Schwarzenberg spricht weder vom "Münchner Abkommen" noch vom "Münchner Diktat" oder gar vom "Münchner Frieden" – auch in diesen Begriffen stecken selbstverständlich tiefe Wertungen. Und es ist wohl ebenfalls eine Wertung, zumindest greift es zu kurz, in "München" zuallererst ein Negativmuster für die Wirkungen von "Appeasement, also: Besänftigungs-Politik" zu sehen. Denn die Folgen dieses Traumas dauerten bis heute an, so der Prager Historiker Miroslav Kunstat:

    "Dieses Verlassen-Sein durch die westlichen Alliierten, das ist auch eine sehr wichtige Dimension im tschechischen geschichtlichen Bewusstsein. Das spielt auch heute eine sehr wichtige Rolle. Zum Beispiel in europäischen Fragen. Aus pragmatischen Gründen haben die Bürger für den EU-Beitritt abgestimmt, aber das Gefühl, dass wir sowieso keine echten Verbündeten haben, ist allgemein gegenwärtig."

    In der Nacht vom 29. auf den 30. September 1938 wurde das Münchner Abkommen unterzeichnet - von den Regierungschefs Großbritanniens, Neville Chamberlain, Frankreichs, Edouard Daladier, Italiens, Benito Mussolini und von Adolf Hitler. Vertreter der Tschechoslowakischen Republik waren nicht anwesend, obwohl es doch um das Gebiet dieses Staates ging. Die Schutzmächte hatten die Republik verraten. Trotz der Mobilisierung der Armee - auch Deutsche rückten ein - blieb Regierungschef Jan Syrovy kaum etwas anderes übrig, als die Münchner Bedingungen zu akzeptieren:

    "Ich durchlebe den schwersten Augenblick meines Lebens, denn ich erfülle meine schmerzlichste Aufgabe, eine Aufgabe, die schwerer ist als der Tod. (…)In München sind die europäischen Großmächte zusammengetreten und haben beschlossen uns zur Annahme neuer Grenzen aufzufordern, durch welche die deutschen Gebiete unserem Staat abgetrennt werden. Wir wollten zum Frieden beitragen, gern hätten wir dazu beigetragen, aber keineswegs so, wie man uns dazu gezwungen hat. Wir wurden jedoch verlassen, wir blieben allein."

    Präsident Edvard Benes trat zurück und verließ seine Heimat. Schon im Oktober erfolgte die militärische Besetzung des Sudentenlands. Nach neueren Erhebungen hatten in diesem Gebiet mehr als 3,6 Millionen Menschen gelebt, davon waren etwa 700.000 Tschechen.

    Es wurde Teil des Deutschen Reichs. In einer Vereinbarung zwischen Berlin und Prag wurden die neuen Grenzen festgelegt.

    1938 steht auch für den so genannten "Anschluss" Österreichs, Hitler ging es um den Griff nach der Macht in der Mitte Europas. So klar diese Fakten sind, so unterschiedlich wird interpretiert, was wirklich zu München führte, welche Rolle der Umgang der Prager Politik mit den Deutschen im Land spielte. War die Unzufriedenheit der Sudeten der wichtigste Faktor oder spielten sie nur eine Nebenrolle in einem Drama, das Hitler von Berlin aus inszenierte? Miroslav Kunstat, Professor an der Prager Universität, sagt, dass die tschechoslowakische Minderheitenpolitik insbesondere in den 20er Jahren problematisch war. Bedeutende Verbesserungen wurden erst Mitte der 30er Jahre spürbar, zu spät!

    "Völkerrechtlich gesehen musste die Tschechoslowakei die Minderheitenschutzbestimmungen erfüllen. Bis auf Ausnahmen hat sie das auch gemacht, aber im Falle der Slowaken oder der Deutschen ging es doch nicht um Minderheiten. Es waren moderne Nationen, deren Repräsentanten sich als staatstragende Pfeiler erachtet haben."

    Manche bis ins Jahr 1938 hinein. Neuere Forschungen haben ergeben, dass die deutsche Bevölkerung in der Tschechoslowakei zumindest nicht so massiv hinter Konrad Henlein stand, wie das bisher schien. Im Mai und Juni 1938 fanden Kommunalwahlen statt. Dass Henleins Liste so viel Zustimmung erhielt, lag schlicht auch daran, dass es vielerorts keine anderen Parteien mehr gab. Kunstat sagt, das Klischee, wonach 90 Prozent der Deutschen hinter Henlein standen, sei inzwischen durch historische Untersuchungen korrigiert worden. Allerdings dürfte es noch lange dauern, bis das in allen Schulen der Tschechischen Republik unterrichtet wird. Aufgrund finanzieller Probleme wurden bis in die späten 90er Jahre kaum neue Schulbücher angeschafft. Es gibt längst eine deutsch-tschechische Schulbuchkommission, doch die Unterrichtslandschaft bleibe unübersichtlich, so Kunstat. Alte Deutungsmuster bleiben bestehen.

    Was das bedeutet, lässt sich auch in Usti nad Labem beobachten, wo das "Museum der Geschichte der Deutschen in den Böhmischen Ländern" entsteht. Obwohl die Verantwortlichen versichern, die Öffentlichkeit werde regelmäßig und ausführlich über die Projektplanung informiert, wissen viele Menschen mit der Idee des Museums nichts anzufangen. Einige in Usti haben davon noch nie gehört:

    "Mir ist das egal, was hier ist. In der früheren Republik waren hier Deutsche, jetzt sind hier Tschechen. Vorher waren hier auch Tschechen. Mich stört das nicht."

    Dabei ist Usti nad Labem/Aussig an der Elbe immer noch deutlich anzusehen, dass hier einst so viele Deutsche wohnten. Häuser zeugen davon, auch wenn die Auswüchse sozialistischer Architektur weite Teile des Zentrums bestimmen: Mosaike auf Beton, Spazierwege, die von Brunnen gesäumt werden. Dazwischen eine verlorene Marienskulptur und gemauerte Gebäude, die Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Elbabwärts liegt Dresden, bis zur deutschen Grenze ist es nicht allzu weit. Und dort, auf der anderen Seite, meint diese junge Frau, sollten die Deutschen an ihre Geschichte erinnern:

    "In Deutschland schreibt man ja auch nichts über uns oder macht Ausstellungen. Mir wäre das nicht bekannt. Es stört mich nicht, aber die sollten das lieber bei sich machen."

    So denken allerdings nicht alle. Eine andere Frau meint, man müsse aus der Geschichte doch lernen. Die Tschechen sollten sich beispielsweise Hitler nicht zum Vorbild nehmen, wenn es um den Umgang mit Roma gehe. Auch in Usti leben viele davon. Und dieser Tscheche sagt, es sei doch immer gut über Geschichte Bescheid zu wissen und deshalb ist er für ein Museum der Deutschen in Böhmen:

    "Das schadet bestimmt nicht. Es gibt keinen Grund, warum mich das stören sollte, oder dafür, die Hände davon zu lassen. Geschichte sollte jeder sehr gut kennen."

    … so bedrückend sie auch sein mag. Die Stadt Usti selbst bietet dafür viele Beispiele. Eine Gedenktafel an einer der Elbbrücken erinnert seit dem Sommer 2005 an das Massaker von Aussig. Im Sommer 1945 wurden hier deutsche Zivilisten umgebracht – erschlagen, ertränkt oder in den Fluss geworfen. Anlass war die Explosion einer Munitionsfabrik. Sie wurde fälschlich Truppen der Wehrmacht zugeschrieben, die sich noch nicht ergeben hatten.

    Nach deutschen Angaben sollen bei diesem Massaker bis zu 2000 Menschen ihr Leben verloren haben, auch deutsche Historiker gehen inzwischen von höchstens 220 Opfern aus, die meisten ihrer tschechischen Kollegen allerdings von höchstens 100.

    Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs zogen sich viele deutsche Einheiten über Aussig nach Sachsen zurück. Die Alliierten bombardierten den Ort. Etwa 500 Menschen dürften durch die Luftangriffe ihr Leben verloren haben.

    Wenige Wochen nach dem Abkommen von München, im November 1938 brannte auch die Synagoge von Aussig. 1200 Juden lebten hier in den 30er-Jahren, nur die wenigsten haben den Holocaust überlebt.

    Es ist nicht selbstverständlich, und sogar mutig, in dieser Stadt ein "Museum der Deutschen in den Böhmischen Ländern" zu eröffnen. Die Direktorin Blanka Mouralova sagt ganz offen, dass das Ausstellungskonzept strittige Fragen aufwarf, dass damit Wertungen verbunden sind, die in Deutschland anders ausfallen, als in der Tschechischen Republik. In drei Ausstellungsräumen des Museums soll die politische Geschichte dargestellt werden. Der zweite davon stellt die funktionierende Tschechoslowakische Republik nach dem 1. Weltkrieg dar. Danach, in einem dritten Abschnitt, geht es um die Zersplitterung der Gesellschaft in diesem Staat: Juden, Deutsche, Tschechen. Zu welchem Zeitpunkt setzt sie ein? Ist schon die Machtergreifung Hitlers entscheidend, war das Schicksal der Tschechoslowakei also 1933 bereits besiegelt?

    "Es war klar, dass die wichtigen Jahre 33, 35, 38, immer auch ein Symbol bedeuten, anders verstanden werden in der tschechischen Geschichte, in der deutschen Geschichte und so sieht es aus, dass wir da eine Brücke haben, zwischen diesen zwei Räumlichkeiten. Die Geschehnisse in Deutschland, Machtergreifung von Hitler und die Folgen und diese Wand, die hängt sozusagen zwischen den beiden Räumlichkeiten."

    Ein Detail, aber ein wichtiges. Die Ausstellungsarchitektur nimmt die Zersplitterung der tschechoslowakischen Gesellschaft dann auf, die Wege trennen sich, wie Jan Sicha an einem Modell erläutert, drei Wege, die sich nicht mehr kreuzen. Zunächst das Schicksal der Juden:

    "Die Kristallnacht, manche gehen in die Emigration, und der Rest in die KZ."

    Das Schicksal der tschechischen Bevölkerung:

    "Tschechisch, also auch getrennt von den anderen. Die Nazis wollten in Böhmen also Ruhe haben, Rüstungsproduktion. Die Endlösung der tschechischen Sache und Sprache sollte erst nach dem Krieg kommen."

    ... und schließlich das Schicksal der Deutschen:

    "An die Front, also niemand hat wirklich gewonnen!"

    Alle hatten verloren, alle können nun immer noch verlieren und das muss sich ändern – immer mehr junge Tschechen sind davon überzeugt. Tschechische Organisationen wie "Antikomplex" setzen sich mit der Vertreibung Deutscher nach dem Zweiten Weltkrieg und mit der Vorgeschichte auseinander, also auch mit München. Antikomplex - der Name ist Programm. Andere Ansätze sind weniger politisch, zumindest auf den ersten Blick.

    Königsmühle heißt ein kleiner Weiler auf der tschechischen Seite des Erzgebirges - ein paar Häuser, die einst von Deutschen bewohnt wurden. Jetzt stehen dort nur noch Ruinen. Der Tscheche Petr Miksicek hat den verlassenen Ort auf einer Wanderung entlang der Grenzen der Tschechischen Republik entdeckt. Für eine Woche lädt er im Sommer Künstler dorthin ein, die sich mit diesem Ort auseinandersetzen. Tschechen und Deutsche, Theater, Musik, Landart, Installationen.

    Viele der jungen Künstler entdecken mit dem verlassenen Ort Königsmühle, dass Deutsche und Tschechen lange zusammengelebt hatten, sie entdecken, welcher Einschnitt München war, aber auch, was die Vertreibung der Deutschen bedeutete. Klara Struckova hatte sich an einer Installation im Erzgebirge beteiligt. Ihr geht es aber nicht allein um Kunst, sie hat ein ganz persönliches Interesse:

    "Ich würde gerne die Geschichte meiner eigenen Familie ergründen, weil da etwas zwischen meiner Großmutter und ihrem Vater passiert ist. Ich wäre froh, wenn ich durch meine Nachforschungen über andere Personen, Rückschlüsse auf meine eigene Familie ziehen könnte. Dieses Thema gilt nämlich immer noch als eine Art Tabu, da meine Großmutter selbst nach dieser langen Zeit nicht über ihre Erfahrungen reden möchte."

    Klaras Großmutter ist 80 Jahre alt. In der Schule hat Klara über die Deutschen in der Tschechoslowakei wenig erfahren, auch der Schauspielerin Annita Kraussova geht das so, auch sie will wissen, was damals passierte - vor und nach dem Krieg. Ihr Großvater ist Sudetendeutscher, konnte oder musste aber in seiner tschechischen Heimat bleiben. Annita hat einige Monate in Berlin studiert, auch in Deutschland wohnen Verwandte. Mit der Vergangenheit will sich jedoch keiner von ihnen lange aufhalten:

    "Die wollen nicht darüber sprechen, aber ich versuche es die ganze Zeit!"

    Tabuisieren, Verdrängen, besser nicht darüber reden – was vor München geschah und danach, Protektorat, wilde Vertreibung, Benes-Dekrete gehört zur tschechischen Gegenwart. Einerseits ein Grund dafür, dass das Tabu so lange Bestand hatte, andererseits ist es gerade deshalb wahrscheinlich, dass das nicht so bleiben wird.

    Es wird aber auch Fragen geben, die offenbleiben oder auf die es auch in Zukunft unterschiedliche Antworten geben wird. War die Vertreibung die logische Folge der Ereignisse des September 1938, des so genannten Münchner Abkommens? Wie wird das im Museum aussehen?

    "Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir, äh, immer wieder auch die anderen Möglichkeiten deutlich machen wollen. Möglichkeiten, die es in der damaligen Zeit gegeben hatte, auch für eine alternative Entwicklung."

    Das hieße: Anderes als die Vertreibung wäre möglich gewesen. Der Historiker Miroslav Kunstat meint, dass sich das Zusammenleben zwischen Deutschen und Tschechen auf jeden Fall stark verändert hätte, dass es so, wie vor der NS-Herrschaft nicht mehr möglich gewesen wäre. Viele Tschechen glauben bis heute, dass das Münchner Abkommen selbst die Vertreibung rechtfertigt. Jiri Dolejs, der stellvertretende Vorsitzende der tschechischen Kommunisten gehört dazu:

    "Die wilde Vertreibung war ein Unrecht. Aber die Vertreibung selbst war eine natürliche Folge dessen, was uns 1938 passiert ist. Bis heute hat das Münchener Abkommen von 1938 auf die Tschechen eine traumatisierende Wirkung. Es war ein Abkommen über uns, ohne uns."

    Der frühere Außenminister Karel Schwarzenberg sagt, München, das Protektorat, die Grausamkeit der Waffen-SS – all das könne erklären, aber niemals entschuldigen; und doch bleibt auch für ihn eine große Frage offen:

    "Dass auch relativ vernünftige Leute gezweifelt haben, dass ein Zusammenleben möglich ist, ist an und für sich verständlich. Es ist ja wirklich die Frage, ob nachdem, was passiert ist, ein Zusammenleben möglich gewesen wäre. Frage ich mich auch!"
    Tschechiens amtierender Außenminister Karel Schwarzenberg kandidiert für das Präsidentenamt
    Der tschechische Politiker Karel Schwarzenberg. (picture alliance / dpa / Matej Divizna)
    Feier zum Beginn der Rekonstruktion des Stadtmuseums in Usti, Nordböhmen.
    Das Stadtmuseums in Usti. (Collegium Bohemicum)