Freitag, 19. April 2024

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Das Universum als Zufallstreffer

Sie wären gern der reichste Mensch der Welt? Wir machen Ihnen einen Vorschlag. Wir nennen Ihnen eine vielversprechende Lagerstätte und Sie müssen nur noch ein Verfahren finden, wie Sie den Schatz heben. Es geht um viel Gold, viel mehr, als die lumpigen 90 000 Tonnen Gold, die im Laufe der Menschheitsgeschichte bislang gewonnen wurden: Es geht um die Millionen Tonnen, die im Meerwasser gelöst sind. Wir geben zu: Es wird schwer, das Gold in der extrem hohen Verdünnung aus dem Meer zu holen. Die Natur dagegen hat es geschafft. Die Strömung des Sacramento zwang das Gold im Laufe der Erdgeschichte, sich in ausreichender Menge zu konzentrieren - ein Prozeß, der alle Kriterien einer "Selbstorganisation" erfüllt.

Edgar Forschbach | 23.04.2000
    Selbstorganisation hat unsere Hirnrinde strukturiert, sie hat die Galaxien geschaffen und wer weiß: Vielleicht hilft Ihnen das Prinzip, um im Meerwasser Gold zu scheffeln?

    Literatur zum Thema

    Kauffman, Stuart: Der Öltropfen im Wasser. Chaos, Komplexität, Selbstorganisation in Natur und Gesellschaft. PIPER VERLAG In den Naturwissenschaften zeichnet sich ein neues Paradigma ab, dass in seiner Bedeutung der Theorie Darwins gleichkommt. In seinem allgemeinverständlichen Buch gibt einer der Wegbereiter des neuen Denkens Einblicke in die ordnungsbildenden Kräfte des Chaos und zeigt, wie Komplexität die Selbstorganisation bewirkt.

    Kauffman, Stuart: At Home in the Universe. The Search for Laws of Self- Organization and Complexity. Oxford University Press

    Küppers, Bernd-Olaf (Hg.) Chaos und Ordnung. Formen der Selbstorganisation in Natur und Gesellschaft. Reclam Im Licht der modernen Chaostheorie ist der grundlegende Gegensatz zwischen Chaos und Ordnung aufgehoben: beides sind Erscheinungsformen ein und derselben Organisationsform komplexen, dynamischer Prozesse, deren Kennzeichen die Rückkopplung von Wirkungen auf ihre Ursachen ist. Der vorliegende Band gibt Einblick in den neuesten Stand der Diskussion, indem er nicht nur um die bekannten Effekte der mathematischen Chaostheorie kreist, sondern vor allem deren Auswirkungen auf die verschiedenen Disziplinen der Geistes- und Naturwissenschaften zeigt.

    Ebeling, Werner: Chaos. Ordnung. Information. Selbstorganisation in Natur und Technik. HARRI DEUTSCH Verl.

    Jantsch, Erich: Die Selbstorganisation des Universums. Vom Urknall zum menschlichen Geist. CARL-HANSER Verl. Der Physiker Erich Jantsch hat wohl als erster die Idee der Selbstorganisation als universelles Prinzip einem breiteren Publikum nahegebracht. Mit fundiertem Wissen untersucht er, unter welchen Voraussetzungen lebensfähige komplexe Systeme entstehen, und gelangt zu einer revolutionären Betrachtungsweise der Evolution.

    Jetschke, Gottfried: Mathematik der Selbstorganisation. Qualitative Theorie nichtlinearer dynamischer Systeme und gleichgewichtsferner Strukturen in Physik, Chemie und Biologie. B.G TEUBNER Verl.

    Mahnke, Reinhard Schmelzer, Jürn Röpke, Gerd: Nichtlineare Phänomene und Selbstorganisation. HARRI DEUTSCH Verl.

    John D. Barrow: Theorien für Alles. Die philosophischen Ansätze der modernen Physik. Spektrum Akademischer Verlag. 1992

    Richard Dawkins: Der blinde Uhrmacher. Ein neues Plädoyer für den Darwinismus. dtv Sachbuch. 1990.

    Adrian Desmond und James Moore: Darwin. Paul List Verlag, 1991

    Andreas Dress, Hubert Hendrichs, Günter Küppers (Hg.): Selbstorganisation. Die Entstehung von Ordnung in Natur und Gesellschaft. Piper. 1986

    Ernst Peter Fischer: Aristoteles, Einstein & Co.. Eine kleine Geschichte der Wissenschaft in Porträts. R. Piper Verlag. 1995.

    Murray Gell-Mann: Das Quark und der Jaguar. Vom Einfachen zum Komplexen - Die Suche nach einer neuen Erklärung der Welt. Piper. 1994.

    Henning Genz: Die Entdeckung des Nichts. Leere und Fülle im Universum Carl Hanser Verlag. 1994.

    Hermann Haken: Erfolgsgeheimnisse der Natur. Synergetik: Die Lehre vom Zusammenwirken. rororo science. 1995.

    Erich Jantsch: Die Selbstorganisation des Universums. Vom Urknall zum menschlichen Geist. dtv Wissenschaft. 1982.

    Bernd-Olaf. Küppers: Der Ursprung biologischer Information. Zur Philosophie der Lebensentstehung. Serie Piper. 2. Aufl. 1990.

    Mark Ridley (Hg.): Darwin lesen. Eine Auswahl aus seinem Werk. dtv. 1996.

    Carl Friedrich von Weizsäcker: Aufbau der Physik dtv Wissenschaft. 3. Aufl.. 1994.