Hinter vielfach verriegelten Türen, in Bunkerräumen, die kaum jemand kennt, der Beobachtung durch die Öffentlichkeit völlig entzogen, findet jetzt das statt, was die Öffentlichkeit am allermeisten interessiert und angeht: die Suche nach der Wahrheit hinter dem Terror. Seitdem Scotland Yard die schnelle Ernte erstklassiger Ermittlungsarbeit und engmaschiger Videoüberwachung einfahren konnte, werden die verhinderten Selbstmordattentäter von London verhört, jeden Tag, zu jeder Stunde, vermutlich auch in diesem Augenblick.
Das Verhör ist eine der wichtigsten Kulturtechniken der Menschheit – so seltsam die Behauptung klingen mag. Verbergen und Entlarven, Lügen und Aufklären sind die Gegenpole, zwischen denen sich das Denken ereignet. Beim Verhör versucht man mit dem Bohrwerkzeug der Psychologie die Schale der Verneinung und Verweigerung aufzubrechen, um Erkenntnisse über Motivationen und Zusammenhänge zu gewinnen. Es ist ein rationales Verfahren, dessen Rationalität aber auch Aspekte des Gefühls- und Seelenlebens einschließt.
Anders gesagt, zum Verhör gehört auch eine Dosis Terror. Zwar darf sich die Polizei im Rechtsstaat nur eine sehr geringe Dosis leisten, doch die Anwälte der Rucksackbomber werden dereinst alles tun, um die frei schwebenden Folterphantasien des Publikums zu bewirtschaften. Druck machen werden die Vernehmungsbeamten in jedem Fall – und sei es mit dem Routinetrick des "good cop – bad cop", indem sich zwei Inspektoren abwechseln, wobei der eine eher drohend und brutal auftritt, der andere hingegen freundlich und entgegenkommend.
Dabei werden sie vermutlich feststellen, dass die jungen Männer, die eben noch als Massenmörder in die Geschichte eingehen wollten, selbst polizeilichen Routinetricks keineswegs gewachsen sind. Selbstmordattentäter werden nämlich für Verhöre nicht trainiert. Ihre Ausbildung ist ja ganz darauf angelegt, ihnen eine mentale Disposition zum Selbstopfer zu verschaffen, in der die Möglichkeit des Überlebens gar nicht bedacht werden darf. Die Terroristen der IRA wurden auf den Fall, dass sie in Gefangenschaft geraten und streng verhört werden, intensiv vorbereitet. Entsprechend schwierig war der Umgang mit ihnen. Von den islamischen Selbstmordattentätern ist jedoch anzunehmen, dass von ihrem Scheitern so überfordert sind, dass sie keinerlei Plan haben, wie es jetzt mit ihnen in der Welt der Lebenden weitergehen soll.
Diese Orientierungslosigkeit dürfte die Arbeit der Kriminalpsychologen durchaus erleichtern. Der Dialog mit dem Islam kommt in Gang, täglich, stündlich, und man erfährt nichts darüber.
Das Verhör ist eine der wichtigsten Kulturtechniken der Menschheit – so seltsam die Behauptung klingen mag. Verbergen und Entlarven, Lügen und Aufklären sind die Gegenpole, zwischen denen sich das Denken ereignet. Beim Verhör versucht man mit dem Bohrwerkzeug der Psychologie die Schale der Verneinung und Verweigerung aufzubrechen, um Erkenntnisse über Motivationen und Zusammenhänge zu gewinnen. Es ist ein rationales Verfahren, dessen Rationalität aber auch Aspekte des Gefühls- und Seelenlebens einschließt.
Anders gesagt, zum Verhör gehört auch eine Dosis Terror. Zwar darf sich die Polizei im Rechtsstaat nur eine sehr geringe Dosis leisten, doch die Anwälte der Rucksackbomber werden dereinst alles tun, um die frei schwebenden Folterphantasien des Publikums zu bewirtschaften. Druck machen werden die Vernehmungsbeamten in jedem Fall – und sei es mit dem Routinetrick des "good cop – bad cop", indem sich zwei Inspektoren abwechseln, wobei der eine eher drohend und brutal auftritt, der andere hingegen freundlich und entgegenkommend.
Dabei werden sie vermutlich feststellen, dass die jungen Männer, die eben noch als Massenmörder in die Geschichte eingehen wollten, selbst polizeilichen Routinetricks keineswegs gewachsen sind. Selbstmordattentäter werden nämlich für Verhöre nicht trainiert. Ihre Ausbildung ist ja ganz darauf angelegt, ihnen eine mentale Disposition zum Selbstopfer zu verschaffen, in der die Möglichkeit des Überlebens gar nicht bedacht werden darf. Die Terroristen der IRA wurden auf den Fall, dass sie in Gefangenschaft geraten und streng verhört werden, intensiv vorbereitet. Entsprechend schwierig war der Umgang mit ihnen. Von den islamischen Selbstmordattentätern ist jedoch anzunehmen, dass von ihrem Scheitern so überfordert sind, dass sie keinerlei Plan haben, wie es jetzt mit ihnen in der Welt der Lebenden weitergehen soll.
Diese Orientierungslosigkeit dürfte die Arbeit der Kriminalpsychologen durchaus erleichtern. Der Dialog mit dem Islam kommt in Gang, täglich, stündlich, und man erfährt nichts darüber.