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Das World Economic Forum in Davos

"Der große Wandel: Entwürfe für neue Modelle" – unter diesem Titel firmiert vom 25.-29. Januar das World Economic Forum in Davos. Eröffnen wird die Veranstaltung Bundeskanzlerin Angela Merkel, eines der wichtigen Themen wird die Verschuldung der Eurozone sein.

Von Stephan Beuting |
    "Europa aufrütteln und den Leuten die fortschrittlichsten Management-Konzepte vorstellen." So beschreibt der Wirtschaftswissenschaftler Klaus Schwab im Rückblick die Idee, die 1971 hinter seiner Einladung nach Davos steht, zum ersten European Management Symposium. Heute, nach 40 Jahren ist aus dieser Idee die gemeinnützige Stiftung Weltwirtschaftsforum entstanden, mit Veranstaltungen in vielen Teilen der Welt, einer thematischen Ausweitung um die Bereiche Politik und Gesellschaft und einem Jahresumsatz von 100 Millionen Euro. Das bekannteste Treffen ist nach wie vor das Jahrestreffen in Davos. Für Schlagzeilen sorgte das Treffen, als es in den 80er-Jahren die Kulisse für diplomatische Durchbrüche gab, etwa das erste Koreanisch-Koreanische Treffen auf Ministerebene oder die Begegnung zwischen Shimon Peres und Yassir ‘Arafat.

    Kritiker bemängeln den elitären und exklusiven Zuschnitt der Veranstaltung und eine neoliberale Vorherrschaft und etablierten in der Folge Gegenbewegungen wie das Weltsozialforum oder das Open Forum Davos.

    Welche Legitimation hat das Weltwirtschaftsforum?

    Welche Rolle spielt das Weltwirtschaftsforum?

    Der diesjährige Titel lautet: "Der große Wandel: Entwürfe für neue Modelle": Ein Hinweis darauf, dass sich das Forum langsam weg von seiner neoliberalen Doktrin auf seine Kritiker zubewegt?

    "Nein, das kann man nicht sagen. Der diesjährige Titel ist genauso eine Worthülse wie die anderen Mottos in den Vorjahren, 2010 zum Beispiel hieß es: " Überdenken, umgestalten erneuern", das ist kein großer Unterschied zu dem Motto von 2012, das klingt schön, ist aber nur eine Worthülse und diejenigen, die nach Davos reisen haben, was das Lobbying, was das Kaminzimmergespräche führen, was das Geschäftskontakte anbahnen betrifft meistens handfeste andere Interessen als die Welt zu retten oder den Kapitalismus zu reformieren."

    Zahl: 30.000 Euro

    Der jährliche Beitrag für Mitglieder des Weltwirtschaftsforums beläuft sich auf 30.000 Euro. Wer der Einladung zum Jahrestreffen nachkommt, muss dann aber noch einmal 12.000 Euro draufzahlen.