Die schlimmste Krise haben die Futtermittelhersteller wohl überstanden, doch immer kommen besorgniserregende Zwischenfälle ans Licht. Nitrofen und andere unappetitliche Stoffe in der Tiernahrung sorgten immer wieder für negative Schlagzeilen. Zuletzt noch Ende letzten Jahres, als Kartoffelschalen verfüttert wurden, die mit Dioxin belastet waren.
Ansonsten war das Jahr 2004 ein vergleichsweise ruhiges für die Futtermittel-Branche, war heute auf der Jahrespressekonferenz zu hören.
Probleme bereiten den Herstellern von Tiernahrung vor allem Verordnungen aus Brüssel und Berlin. Die EU will ab nächstem Jahr eine prozent-genaue Deklaration der Inhaltsstoffe in den jeweiligen Tiernahrungen verlangen. Dagegen wehrt sich die Branche. Auch bei Lebensmitteln für Menschen werde eine so genaue Kennzeichnung nicht verlangt. Schon heute würden alle Bestandteile der Chargen in der Reihenfolge ihrer Menge aufgeführt. Mit einer exakten Angabe der Zusammensetzung würden aber die Betriebe ihre eigenen Rezepturen öffentlich machen und das sei bei keiner anderen Branche üblich. Ulrich Niemann, Präsident des Deutschen Verbandes Tiernahrung:
"Wie in allen wirtschaftlichen Bereichen gibt es auch bei uns ein Streben nach Innovation, auch Produktinnovation und dazu braucht man natürlich auch den Schutz seines Know-hows wenn man eine solche Innovation betreibt. Es gibt bei uns eine Reihe von Herstellern, die über lange Jahre eigener Forschung besondere Rezepturen entwickelt haben und wir sind der Meinung, es ist ihr gutes Recht dafür zu sorgen, dass diese letzten Details der Rezeptur nicht offen gelegt werden. "
Auch mit der Bundesregierung liegen die Hersteller von Futtermitteln im Streit. So verbietet das Ministerium für Verbraucherschutz nach wie vor jegliche Beimischung von tierischen Fetten im Mastfutter. Mit diesem Verbot stehe Deutschland aber alleine in Europa. Und das sei nicht akzeptabel und vor allem inkonsequent. Fleisch von Tieren, die im Ausland unter anderem mit tierischen Fetten gemästet wurden, könne hier ungehindert in den Handel und damit auf die Teller der deutschen Verbraucher gelangen. Da sei der Wettbewerb erheblich verzerrt, meint Ulrich Niemann:
"Dies ist für uns vollkommen unverständlich. Wir verlangen einfach die Klärung der Frage: ist das gefährlich? Dann muss es überall raus oder ist das nicht gefährlich, dann muss das auch in Deutschland erlaubt sein. "
Vor allem die Vorgabe, dass jede geringste Spur von tierischen Bestandteilen in den Futtermitteln verboten ist, könne kaum eingehalten werden. So wurden in jüngster Zeit mehrfach in Mastfutter aus Zuckerrüben geringste Mengen tierischer Bestandteile gefunden. Diese Produkte durften nicht weiter verwendet werden. Untersuchungen ergaben dann aber, dass es sich nicht um Schlachtabfälle handelte sondern um die Reste von wild lebenden Nagetieren, also Wühlmäusen von den Feldern. Solche minimalen Mengen von Knochensplittern seien aber in allen landwirtschaftlich genutzten Flächen vorhanden. Somit sei eine Nullkommanull-Grenze für diese Stoffe rein praktisch kaum zu erreichen. Die Futtermittelhersteller fordern deshalb einen praktikablen Wert für diese Verunreinigungen zumal von diesen Resten keine Gefahr für eine BSE-Übertragung ausgehe.
"Wir halten es aber naturwissenschaftlich für falsch von einer Null-Toleranz zu sprechen, weil mit zunehmender Analytik Kleinstspuren entstehen können, die gar kein Risiko sind. Deshalb meinen wir Null-Toleranz grundsätzlich falsch; besser wäre es grundsätzlich von irgendwelchen Grenzwerten zu sprechen, wo ein Risiko besteht. "
Aus den Skandalen der Vergangenheit hat die Branche offensichtlich gelernt. So begrüßen die Futtermittelproduzenten ausdrücklich die Hygieneverordnung für ihre Produkte, die ab dem nächsten Jahr EU-weit gilt. Und die besagt, dass alle Stufen der Futtermittelerzeugung einer strengen Kontrolle vom Erzeuger bis hin in den Handel unterliegen. Wegen des Verbots der tierischen Rückstände in der Tiernahrung fordern sie ein europaweites Verbot die Äcker mit Tiermehl zu düngen.
Insgesamt zogen die Hersteller von Tierfutter aber eine positive Jahresbilanz. Vor allem eine außerordentlich gute Getreideernte im letzten Jahr habe sich günstig auf die Preise ausgewirkt und das sei vor allem den tierhaltenden Landwirten zugute gekommen.
Ansonsten war das Jahr 2004 ein vergleichsweise ruhiges für die Futtermittel-Branche, war heute auf der Jahrespressekonferenz zu hören.
Probleme bereiten den Herstellern von Tiernahrung vor allem Verordnungen aus Brüssel und Berlin. Die EU will ab nächstem Jahr eine prozent-genaue Deklaration der Inhaltsstoffe in den jeweiligen Tiernahrungen verlangen. Dagegen wehrt sich die Branche. Auch bei Lebensmitteln für Menschen werde eine so genaue Kennzeichnung nicht verlangt. Schon heute würden alle Bestandteile der Chargen in der Reihenfolge ihrer Menge aufgeführt. Mit einer exakten Angabe der Zusammensetzung würden aber die Betriebe ihre eigenen Rezepturen öffentlich machen und das sei bei keiner anderen Branche üblich. Ulrich Niemann, Präsident des Deutschen Verbandes Tiernahrung:
"Wie in allen wirtschaftlichen Bereichen gibt es auch bei uns ein Streben nach Innovation, auch Produktinnovation und dazu braucht man natürlich auch den Schutz seines Know-hows wenn man eine solche Innovation betreibt. Es gibt bei uns eine Reihe von Herstellern, die über lange Jahre eigener Forschung besondere Rezepturen entwickelt haben und wir sind der Meinung, es ist ihr gutes Recht dafür zu sorgen, dass diese letzten Details der Rezeptur nicht offen gelegt werden. "
Auch mit der Bundesregierung liegen die Hersteller von Futtermitteln im Streit. So verbietet das Ministerium für Verbraucherschutz nach wie vor jegliche Beimischung von tierischen Fetten im Mastfutter. Mit diesem Verbot stehe Deutschland aber alleine in Europa. Und das sei nicht akzeptabel und vor allem inkonsequent. Fleisch von Tieren, die im Ausland unter anderem mit tierischen Fetten gemästet wurden, könne hier ungehindert in den Handel und damit auf die Teller der deutschen Verbraucher gelangen. Da sei der Wettbewerb erheblich verzerrt, meint Ulrich Niemann:
"Dies ist für uns vollkommen unverständlich. Wir verlangen einfach die Klärung der Frage: ist das gefährlich? Dann muss es überall raus oder ist das nicht gefährlich, dann muss das auch in Deutschland erlaubt sein. "
Vor allem die Vorgabe, dass jede geringste Spur von tierischen Bestandteilen in den Futtermitteln verboten ist, könne kaum eingehalten werden. So wurden in jüngster Zeit mehrfach in Mastfutter aus Zuckerrüben geringste Mengen tierischer Bestandteile gefunden. Diese Produkte durften nicht weiter verwendet werden. Untersuchungen ergaben dann aber, dass es sich nicht um Schlachtabfälle handelte sondern um die Reste von wild lebenden Nagetieren, also Wühlmäusen von den Feldern. Solche minimalen Mengen von Knochensplittern seien aber in allen landwirtschaftlich genutzten Flächen vorhanden. Somit sei eine Nullkommanull-Grenze für diese Stoffe rein praktisch kaum zu erreichen. Die Futtermittelhersteller fordern deshalb einen praktikablen Wert für diese Verunreinigungen zumal von diesen Resten keine Gefahr für eine BSE-Übertragung ausgehe.
"Wir halten es aber naturwissenschaftlich für falsch von einer Null-Toleranz zu sprechen, weil mit zunehmender Analytik Kleinstspuren entstehen können, die gar kein Risiko sind. Deshalb meinen wir Null-Toleranz grundsätzlich falsch; besser wäre es grundsätzlich von irgendwelchen Grenzwerten zu sprechen, wo ein Risiko besteht. "
Aus den Skandalen der Vergangenheit hat die Branche offensichtlich gelernt. So begrüßen die Futtermittelproduzenten ausdrücklich die Hygieneverordnung für ihre Produkte, die ab dem nächsten Jahr EU-weit gilt. Und die besagt, dass alle Stufen der Futtermittelerzeugung einer strengen Kontrolle vom Erzeuger bis hin in den Handel unterliegen. Wegen des Verbots der tierischen Rückstände in der Tiernahrung fordern sie ein europaweites Verbot die Äcker mit Tiermehl zu düngen.
Insgesamt zogen die Hersteller von Tierfutter aber eine positive Jahresbilanz. Vor allem eine außerordentlich gute Getreideernte im letzten Jahr habe sich günstig auf die Preise ausgewirkt und das sei vor allem den tierhaltenden Landwirten zugute gekommen.