Archiv


Daten zur Umwelt 2005

Das Werk zu den Daten der Umwelt 2005 vermittelt Klarheit über die Qualität beispielsweise von Wasser, den Böden und auch der Luft in Deutschland. Seit 1984 muss dieses Buch vorgelegt werden, um Fortschritte aufzuzeigen, oder auch Missstände statistisch zu untermauern. In diesem Jahr hat das Werk über 350 Seiten, voll gepackt mit Statistiken, Zahlendiagrammen usw. Werfen wir beispielsweise einen Blick auf ein recht altes, längst bekanntes Problem. Das ist der Flächenverbrauch in Deutschland, der meist zu Lasten von landwirtschaftlich genutzten Flächen geht. Wie viel wird da eigentlich täglich umgewidmet – sozusagen vom Feld etwa hin zu einem Parkplatz oder anderem Verkehrsprojekt? Jürgen Trittin, der Bundesumweltminister:

Von Dieter Nürnberger |
    "Wir haben zwischen 1998 und 2003 hier einen echten Rückgang um 29 Prozent gehabt. Das heißt aber auch, dass mit weiterhin 93 Hektar pro Tag Flächen in Deutschland versiegelt werden. Damit sind wir vom Ziel der Nachhaltigkeit noch ein Stück weit entfernt. Wir wollten ja bis 2020 bei rund 30 Hektar pro Tag liegen. Das hat viel auch und gerade mit der Verkehrspolitik zu tun."
    Der Flächenverbrauch ist übrigens im Osten Deutschlands weitaus höher als im Westen. In den alten Bundesländern hat er sogar den niedrigsten Stand seit 50 Jahren erreicht. Ein Beispiel also für Erfolg oder Misserfolg von auch politischen Rahmenbedingungen im Umweltschutz. Ein anderes Beispiel: Der Lärm – hier mahnt vor allem der Präsident des Umweltbundesamtes Andreas Troge zu mehr Sensibilität. Lärm könne nur mit kombinierten Maßnahmen bekämpft werden – beispielsweise durch Änderungen in der Fahrzeugtechnik, aber auch beim Steuerrecht und der Verkehrsplanung:

    "Wir müssen hier in den letzten zehn bis zwanzig Jahren feststellen, dass zwar die einzelnen Fahrzeuge, insbesondere die PKW und LKW, messbar immer leiser geworden sind, dass aber das generelle Verkehrsaufkommen dazu führt, dass insgesamt die Lärmbelastung nicht zurückgeht. Sie steigt vielerorts sogar leicht an. "

    Da werden also Trends aufgezeigt, die nicht per se positiv sind, Handlungsbedarf verdeutlichen. Aber immerhin sieht der Bundesumweltminister einige sehr deutliche Anzeichen dafür, dass Umweltschutz auch etwas bewirken kann. So habe die ökologische Steuerreform zu einem Anstieg bei der Beschäftigung von rund 250.000 Arbeitsplätzen geführt. Und auch zu 20 Millionen Tonnen weniger am CO2-Ausstoß. Klimapolitik, das ist ohnehin eines der derzeitigen Lieblingsthemen des Ministers. Derzeit werde sehr viel in neue Kraftwerke investiert, was mit dem Emissionshandel und auch dem Atomausstieg zu tun habe. Jürgen Trittin:

    "Jede dieser Neuanlagen bindet in der Realisierungsphase rund 1.000 Arbeitsplätze langfristig. Selbst die nicht sehr arbeitsintensiven, neu errichteten Gaskraftwerke bieten dauerhaft 150 Arbeitsplätze. Das zeigt: Klimaschutz wird zu einem Impuls für eine wirtschaftliche Erneuerung. Und der Standort Deutschland ist dadurch offensichtlich attraktiv für Investitionen geworden. Diese Entwicklung ist eine Folge dessen, was wir mit Klimaschutz und dem Kyoto-Programm auf den Weg gebracht haben. "

    Viel Statistik also – Daten, die bei künftigen politischen Entscheidungen wohl auch eine Rolle spielen werden.