Fliegen wissen enorm gut über ihre Umgebung Bescheid und können sich auch hervorragend an sie erinnern – zumindest wenn man die Größe ihres Gehirns in Rechnung stellt. Die Forscher des Biozentrums Würzburg um Professor Martin Heisenberg hatten sich daher immer wieder gefragt, wie die Fliegen eine derart große Informationsmenge in einem vergleichsweise kleinen Gehirn speichern. Den Menschen dämmerte, dass ihre ursprüngliche Annahme, die Fliegen verfügten über ein photographisches Gedächtnis, nicht stimmen konnte. Daher bereiteten sie für Fruchtfliegen einen besonderen Flugsimulator vor, mit dem sie ihrer Gedächtnisleistung auf den Grund gehen wollten. Mit einem angeklebten Haken wurde eine Fruchtfliege so präpariert, dass sie ihren Kopf nicht mehr bewegen konnte. Dann wurde das Tier in die Mitte eines Zylinders gehängt und um es herum eine künstliche Welt aus Leuchtdioden aufgebaut. Diese Leuchtdioden suggerierten der festhängenden Fliege durch computergesteuerte Signale eine Bewegung. Zentrales Element des Versuchs sind zwei Muster, die die Fliege vermeiden lernen soll. Fliegt sie auf eines zu, wird sie durch einen Laserstrahl bestraft. "Sie lernt relativ schnell, innerhalb von vier Minuten, dieses Muster zu vermeiden", berichtet Heisenberg.
Dabei merkt sich die Fliege offenbar nur fünf ausgewählte Merkmale dieser Muster: Der Musterschwerpunkt ist eines, daneben Farbe, Größe, die Neigung von Kanten und die vertikale Dichteverteilung. Ein Veilchen wird als blau und kleiner als etwa eine Sonnenblume gesehen. Die Form der Blätter charakterisiert die Kantenorientierung. Die Kompaktheit spielt eine Rolle, wenn die Fliege zum Beispiel durch ein Gebüsch fliegen will. Lange halten diese Eindrücke allerdings nicht vor, in der Regel sind sie der Fliege bereits nach drei Minuten entfallen. Unangenehme Eindrücke wie etwa die Hitze eines Lasers halten da schon länger. Heisenberg: "Chinesische Kollegen haben vor ein paar Jahren gezeigt, dass noch zwei Tage später die Fliegen Muster vermeiden, die sie für eine längere Zeit mit Hitze assoziieren konnten." Gerüche, mit denen Fliegen beispielsweise Nahrung identifizieren, bleiben sogar bis zu zehn Tagen gespeichert.
[Quelle: Michael Stang]
Dabei merkt sich die Fliege offenbar nur fünf ausgewählte Merkmale dieser Muster: Der Musterschwerpunkt ist eines, daneben Farbe, Größe, die Neigung von Kanten und die vertikale Dichteverteilung. Ein Veilchen wird als blau und kleiner als etwa eine Sonnenblume gesehen. Die Form der Blätter charakterisiert die Kantenorientierung. Die Kompaktheit spielt eine Rolle, wenn die Fliege zum Beispiel durch ein Gebüsch fliegen will. Lange halten diese Eindrücke allerdings nicht vor, in der Regel sind sie der Fliege bereits nach drei Minuten entfallen. Unangenehme Eindrücke wie etwa die Hitze eines Lasers halten da schon länger. Heisenberg: "Chinesische Kollegen haben vor ein paar Jahren gezeigt, dass noch zwei Tage später die Fliegen Muster vermeiden, die sie für eine längere Zeit mit Hitze assoziieren konnten." Gerüche, mit denen Fliegen beispielsweise Nahrung identifizieren, bleiben sogar bis zu zehn Tagen gespeichert.
[Quelle: Michael Stang]