Von Wucher wollte die Stiftung Warentest heute nicht sprechen, sehr wohl aber - zum wiederholten Male - von Abzocke. Zwar ist in der Untersuchung von über 1500 Banken die durchschnittliche Zinshöhe des Dispokredits von 11,76 auf 11,31 Prozent gesunken, im Vergleich zum vergangenen Oktober, doch über 100 Banken erheben noch immer Zinssätze von 13 Prozent und mehr, in der Spitze sogar 14,75 Prozent. Vor allem regionale Volks- und Raiffeisenbanken und Sparkassen stehen hier in der Kritik. Für Hubertus Primus vom Vorstand der Stiftung Warentest bedeutet das Ergebnis einen ungerechtfertigten Griff in die Tasche der Verbraucher. Aufgrund der derzeitigen Rahmenbedingungen der Kreditwirtschaft hält er einen Zinssatz von unter 10 Prozent für angemessen.
"Der 3-Monats-Euribor, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen, liegt derzeit bei 0,22 Prozent. Dazu kommt, dass zinstreibende Rahmenbedingungen bei Dispozins gerade nicht vorliegen. Nach einer Forsa-Studie des Verbraucherministeriums liegt das Ausfallrisiko bei Dispositionskrediten nur bei 0,2 Prozent. Das heißt, es gibt kaum Verbraucher, die den Dispokredit nicht zurückzahlen."
Die in der Kritik stehenden Banken weisen die Vorwürfe zurück. Beispielsweise der Deutsche Sparkassen- und Giroverband. Hier wird weiterhin mit einem höheren Ausfallrisiko argumentiert, ohne eine genaue Zahl zu nennen. DSGV-Sprecher Stefan Marotzke spricht von einer besonderen Kreditform - flexibel, stets verfügbar und verlässlich. Das habe nun Mal einen Preis.
"Der Dispozins hat eine völlig andere Kostenstruktur als andere Zinsarten. Er hängt eben nicht mit den kurzfristigen Geldmarktzinsen zusammen."
Zudem bezweifelt er eine Statistik des Bundesverbraucherministeriums, wonach rund jeder sechste Haushalt in Deutschland den Dispozins in Anspruch nehme.
"Vergleichen Sie es mit einem Taxi. Wenn Sie abends aus dem Kino kommen, stehen 10 Taxen vor der Tür. Ein Taxi ist vergleichsweise teuer - im Vergleich zum öffentlichen Nahverkehr. Dann ist es völlig klar, dass der Taxinutzer eben mehr zahlen muss, als die anderen, die die Taxis nicht nutzen und öffentliche Verkehrsmittel benutzen."
Auf der anderen Seite wunderte sich die Stiftung Warentest heute über so manches Argument aus dem Bankensektor. Commerzbank-Chef Martin Blessing hatte unlängst behauptet, dass billiges Geld zu einer höheren Verschuldung der Verbraucher beitrage. Hohe Dispozinsen als aktiven Verbraucherschutz zu verkaufen, sei ein Fall für die "heute-show", kontert Warentest-Vorstand Hubertus Primus.
Eine gesetzliche Deckelung nach oben - wie derzeit auf politischer Ebene diskutiert - lehnt Primus bisher aber ab.
"Wir glauben, dass der Markt und die Konkurrenz und das Offenlegen im Internet die Konditionen zum Rutschen bringen."
Auch in dieser Untersuchung kritisierte die Stiftung Warentest die Auskunftsverweigerung vieler Banken. Über 600 Institute antworteten gar nicht, hier wurden Tester in die einzelnen Filialen geschickt, um mehr zu erfahren. Auch würde nur ein Drittel der Sparkassen die Dispokonditionen auf der jeweiligen Internetseite veröffentlichen. Geheimniskrämerei der Banken? Auch diesen Vorwurf versteht man beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband nicht. Sprecher Stefan Marotzke:
"Nein, also eine Geheimniskrämerei findet dort nun wirklich nicht statt."
"Der 3-Monats-Euribor, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen, liegt derzeit bei 0,22 Prozent. Dazu kommt, dass zinstreibende Rahmenbedingungen bei Dispozins gerade nicht vorliegen. Nach einer Forsa-Studie des Verbraucherministeriums liegt das Ausfallrisiko bei Dispositionskrediten nur bei 0,2 Prozent. Das heißt, es gibt kaum Verbraucher, die den Dispokredit nicht zurückzahlen."
Die in der Kritik stehenden Banken weisen die Vorwürfe zurück. Beispielsweise der Deutsche Sparkassen- und Giroverband. Hier wird weiterhin mit einem höheren Ausfallrisiko argumentiert, ohne eine genaue Zahl zu nennen. DSGV-Sprecher Stefan Marotzke spricht von einer besonderen Kreditform - flexibel, stets verfügbar und verlässlich. Das habe nun Mal einen Preis.
"Der Dispozins hat eine völlig andere Kostenstruktur als andere Zinsarten. Er hängt eben nicht mit den kurzfristigen Geldmarktzinsen zusammen."
Zudem bezweifelt er eine Statistik des Bundesverbraucherministeriums, wonach rund jeder sechste Haushalt in Deutschland den Dispozins in Anspruch nehme.
"Vergleichen Sie es mit einem Taxi. Wenn Sie abends aus dem Kino kommen, stehen 10 Taxen vor der Tür. Ein Taxi ist vergleichsweise teuer - im Vergleich zum öffentlichen Nahverkehr. Dann ist es völlig klar, dass der Taxinutzer eben mehr zahlen muss, als die anderen, die die Taxis nicht nutzen und öffentliche Verkehrsmittel benutzen."
Auf der anderen Seite wunderte sich die Stiftung Warentest heute über so manches Argument aus dem Bankensektor. Commerzbank-Chef Martin Blessing hatte unlängst behauptet, dass billiges Geld zu einer höheren Verschuldung der Verbraucher beitrage. Hohe Dispozinsen als aktiven Verbraucherschutz zu verkaufen, sei ein Fall für die "heute-show", kontert Warentest-Vorstand Hubertus Primus.
Eine gesetzliche Deckelung nach oben - wie derzeit auf politischer Ebene diskutiert - lehnt Primus bisher aber ab.
"Wir glauben, dass der Markt und die Konkurrenz und das Offenlegen im Internet die Konditionen zum Rutschen bringen."
Auch in dieser Untersuchung kritisierte die Stiftung Warentest die Auskunftsverweigerung vieler Banken. Über 600 Institute antworteten gar nicht, hier wurden Tester in die einzelnen Filialen geschickt, um mehr zu erfahren. Auch würde nur ein Drittel der Sparkassen die Dispokonditionen auf der jeweiligen Internetseite veröffentlichen. Geheimniskrämerei der Banken? Auch diesen Vorwurf versteht man beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband nicht. Sprecher Stefan Marotzke:
"Nein, also eine Geheimniskrämerei findet dort nun wirklich nicht statt."