Sogar Zelte hatten sie auf dem kleinen Rasen vor dem modernen Bürogebäude aufgestellt, in denen sie die Nächte verbrachten. Es wurde viel diskutiert. Die Protestierenden waren Fischer aus Teulada, ganz im Süden der Insel. Sie erhielten schließlich vom Staat eine großzügige Entschädigung für ihren Verdienstausfall. Ihr Fanggebiet liegt mitten in einem riesigen Truppenübungsplatz, an dem fast das ganze Jahr über scharf geschossen wird.
Die großzügige Geste des Verteidigungsministeriums in Rom sollte weitere Diskussionen um die übermäßige Präsenz von Waffen und Soldaten, Truppenübungsplätzen und Militärhäfen auf der Insel Sardinien verhindern. Doch das Thema lässt sich nicht mehr totschweigen, seit Regionspräsident Renato Soru die Militärs zum Verlassen seiner waffenstarrenden Insel aufgefordert hat.
"Auch in Deutschland sind in jüngerer Zeit viele Militäreinrichtungen geschlossen worden und ich kann mir vorstellen, dass die Deutschen damit zufrieden sind. Folge einer strategischen Situation, die sich vollkommen verändert hat, Es scheint, dass bei uns in Sardinien dieser weltpolitische Wandel nicht wahrgenommen wird, als sei überhaupt nichts passiert in den letzten zehn Jahren. Die Truppenübungsplätze und Militärstützpunkte sind immer noch die gleichen, ja sie sollen sogar verstärkt werden. Sardinien beherbergt im Vergleich zu anderen Regionen eine geradezu abnorme Menge von italienischen und alliierten Streitkräften. So kommt es, dass 80 Prozent aller Bomben und Kriegsmunition, die in Italien verschossen werden, bei uns in Sardinien hochgehen. Das ist nicht mehr zu akzeptieren. "
Neben dem riesigen Truppenübungsplatz am Capo Teulada, der Fischfang und Tourismus beeinträchtigt, macht vor allem die amerikanische Basis im Norden inmitten des Archipels von La Maddalena Sorgen. Atomwaffen und Atom-U-Boote mitten in einem Nationalpark – das macht für Soru keinen Sinn mehr.
"Die russische Flotte existiert heute nicht mehr. Im Mittelmeer fahren nur noch Fischerboote herum, es herrscht keine echte Bedrohung mehr. Und es besteht keinerlei strategische Notwendigkeit, atomgetriebene Unterseeboote im Archipel von La Maddalena zu stationieren, in einem derart empfindlichen Ökosystem, einem so wunderschönen Fleckchen Erde, das einer ganz anderen Entwicklung bedarf. Die militärischen Einrichtungen bringen heute keinen wirtschaftlichen Aufschwung mehr, sondern sie verhindern ihn. Deshalb fordern wird, dass die Atom-U-Boot-Basis von la Maddalena verschwindet. Das Hin und her von Atom-U-Booten ist eine Gefahr für die Bevölkerung. Mehr als dreißig Jahre lang haben wir an vorderster Front unsere Pflicht erfüllt, jetzt möchten wir endlich mal abgelöst werden. "
Renato Soru ist sich bewusst, dass er wie David gegen Goliath kämpft – ein Regionspräsident gegen die ganze Nato, aber er ist fest entschlossen.
"Alles kann sich früher oder später verändern. Nur wenn sich niemand bemüht, dann geschieht auch nichts. Von alleine passiert gar nichts. Man braucht einen starken Willen, um die Dinge durchzusetzen. Wir versuchen genau dies: unseren festen Willen zu vermitteln, die Dinge hier bei uns verändern zu wollen. Und sie werden sich ändern. Es ist einfach eine Frage der Gerechtigkeit. Den Sarden geschieht Unrecht. Es wichtig, das mal klar zu sagen. Alle Sarden sollen sich bewusst werden über die ungerechte Verteilung der militärischen Einrichtungen in Italien."
Die großzügige Geste des Verteidigungsministeriums in Rom sollte weitere Diskussionen um die übermäßige Präsenz von Waffen und Soldaten, Truppenübungsplätzen und Militärhäfen auf der Insel Sardinien verhindern. Doch das Thema lässt sich nicht mehr totschweigen, seit Regionspräsident Renato Soru die Militärs zum Verlassen seiner waffenstarrenden Insel aufgefordert hat.
"Auch in Deutschland sind in jüngerer Zeit viele Militäreinrichtungen geschlossen worden und ich kann mir vorstellen, dass die Deutschen damit zufrieden sind. Folge einer strategischen Situation, die sich vollkommen verändert hat, Es scheint, dass bei uns in Sardinien dieser weltpolitische Wandel nicht wahrgenommen wird, als sei überhaupt nichts passiert in den letzten zehn Jahren. Die Truppenübungsplätze und Militärstützpunkte sind immer noch die gleichen, ja sie sollen sogar verstärkt werden. Sardinien beherbergt im Vergleich zu anderen Regionen eine geradezu abnorme Menge von italienischen und alliierten Streitkräften. So kommt es, dass 80 Prozent aller Bomben und Kriegsmunition, die in Italien verschossen werden, bei uns in Sardinien hochgehen. Das ist nicht mehr zu akzeptieren. "
Neben dem riesigen Truppenübungsplatz am Capo Teulada, der Fischfang und Tourismus beeinträchtigt, macht vor allem die amerikanische Basis im Norden inmitten des Archipels von La Maddalena Sorgen. Atomwaffen und Atom-U-Boote mitten in einem Nationalpark – das macht für Soru keinen Sinn mehr.
"Die russische Flotte existiert heute nicht mehr. Im Mittelmeer fahren nur noch Fischerboote herum, es herrscht keine echte Bedrohung mehr. Und es besteht keinerlei strategische Notwendigkeit, atomgetriebene Unterseeboote im Archipel von La Maddalena zu stationieren, in einem derart empfindlichen Ökosystem, einem so wunderschönen Fleckchen Erde, das einer ganz anderen Entwicklung bedarf. Die militärischen Einrichtungen bringen heute keinen wirtschaftlichen Aufschwung mehr, sondern sie verhindern ihn. Deshalb fordern wird, dass die Atom-U-Boot-Basis von la Maddalena verschwindet. Das Hin und her von Atom-U-Booten ist eine Gefahr für die Bevölkerung. Mehr als dreißig Jahre lang haben wir an vorderster Front unsere Pflicht erfüllt, jetzt möchten wir endlich mal abgelöst werden. "
Renato Soru ist sich bewusst, dass er wie David gegen Goliath kämpft – ein Regionspräsident gegen die ganze Nato, aber er ist fest entschlossen.
"Alles kann sich früher oder später verändern. Nur wenn sich niemand bemüht, dann geschieht auch nichts. Von alleine passiert gar nichts. Man braucht einen starken Willen, um die Dinge durchzusetzen. Wir versuchen genau dies: unseren festen Willen zu vermitteln, die Dinge hier bei uns verändern zu wollen. Und sie werden sich ändern. Es ist einfach eine Frage der Gerechtigkeit. Den Sarden geschieht Unrecht. Es wichtig, das mal klar zu sagen. Alle Sarden sollen sich bewusst werden über die ungerechte Verteilung der militärischen Einrichtungen in Italien."