
Demnach will sich Assange in Teilen schuldig bekennen. Das geht aus den eingereichten Gerichtsunterlagen hervor. Er soll demnach am morgigen Mittwoch vor dem Bundesgericht auf den Marianen, einem US-Außengebiet im Westpazifik, erscheinen. Es ist wahrscheinlich, dass er nicht wieder ins Gefängnis muss, weil ihm die in Großbritannien verbüßte Zeit angerechnet wird. Stattdessen soll er nach seiner Verurteilung in seine Heimat Australien zurückkehren.
In die USA möchte der Wikileaks-Gründer nicht einreisen, zudem liegt das Gericht damit in der Nähe Australiens. Assange saß mehr als fünf Jahre in einem Londoner Hochsicherheitsgefängnis. Sein Gesundheitszustand soll schlecht sein.
Brisante Militärinformationen veröffentlicht
Dem 52-Jährigen wird vorgeworfen, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Nach Ansicht seiner Unterstützer ist Assange hingegen wegen der Aufdeckung von amerikanischen Kriegsverbrechen ins Visier der US-Justiz geraten. Die Papiere enthielten brisante Informationen, unter anderem über die Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen durch US-Militärangehörige.
Assange drohte lebenslange Haft. Nun wird mit einer Verurteilung zu fünf Jahren Haft gerechnet, die er aber bereits in Großbritannien verbüßt hat.
Vor seiner Festnahme im April 2019 hatte er sich sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden entzogen. Diese hatten ihn zunächst wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden ins Visier genommen. Diese Anschuldigungen wurden später jedoch aus Mangel an Beweisen fallen gelassen. Menschenrechtsorganisationen, Journalistenverbände, Künstler und Politiker fordern seit langem Assanges sofortige Freilassung.
Diese Nachricht wurde am 25.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.