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Mannheim
Debatte nach Messerangriff - Bundesanwalt ermittelt

Die Messerattacke von Mannheim und der Tod eines Polizisten haben eine Debatte über Abschiebungen nach Afghanistan und in andere Staaten ausgelöst.

    Baden-Württemberg, Mannheim: Zahlreiche Personen, darunter Polizisten, stehen in unmittelbarer Nähe des Tatorts vor niedergelegten Kerzen und Blumen.
    Mannheim: Trauer um bei Messerattentat getöteten Polizisten (René Priebe/pr-video/dpa)
    So sprachen sich der SPD-Franktionsvize im Bundestag, Wiese, und FDP-Generalsekretär Djir-Sarai für Abschiebungen nach schweren Straftaten aus. Der Angreifer von Mannheim ist Afghane und lebt trotz abgelehntem Asylantrag seit 2014 in Deutschland. Er hatte am vergangenen Freitag mehrere Menschen bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa in der Mannheimer Innenstadt attackiert. Ein Polizist wurde dabei mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt und erlag gestern seinen Verletzungen. Der Angreifer wurde von der Polizei angeschossen und ist weiterhin nicht vernehmungsfähig.
    Laut der Nachrichtenagentur Reuters prüft das Bundesinnenministerium, ob und wie Abschiebungen nach Afghanistan wieder möglich sind. Diese wurden 2021 wegen der Machtübernahme der Taliban in dem Land ausgesetzt.
    Unterdessen ermittelt der Generalbundesanwalt in dem Fall. Die Karlsruher Behörde begründete den Schritt damit, dass man von einem religiösen Motiv der Tat ausgehe.
    Am Abend fand in der Nähe des Tatorts eine Kundgebung statt, an der sich rund 8.000 Menschen beteiligten.
    Diese Nachricht wurde am 04.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.