Die Flagbox ist ein Plug-in für den Firefox. Es zeigt an, wo Web-Server stehen. Wenn man die Adresse des sozialen Netzwerks www.lokalisten.de eintippt, dann erscheint beim Anklicken des Flagbox-Icon die Ortsangabe: Munich, Deutschland. Die Lokalisten-Seiten liegen auf Servern des Münchner Internet-Dienstleisters Spacenet. Der ist bereit, mir sein Rechenzentrum zu zeigen, allerdings nur, wenn ich nicht sage, wo es steht, und nichts zu einzelnen Kunden frage. Rechenzentren sind Hochsicherheitsbereiche. In vier Tiers, vier Qualitätsstufen, teilt man sie ein. Die meisten sind Tier 1. Schon ein bisschen darüber liegt das Spacenet-Rechenzentrum:
"Tier 2 ist einfache Redundanzen, das ist das, wo wir uns hier bewegen",
sagt Torsten Homeyer, Hosting-Leiter bei Spacenet. Daten- und Stromnetz sind doppelt ausgelegt. Die Batterien der USVs, der unterbrechungsfreien Stromversorgungen, puffern Spannungseinbrüche ab. Und für Notfälle steht im Hof vor dem Rechenzentrum ein Generator bereit.
"Mit dem Generator hat es folgendes auf sich: Sollte es einen Netzausfall hier von den Stadtwerken hier in München geben, der länger als eine Minute dauert, dann wird automatisiert der Diesel gestartet und das gesamte Rechenzentrum inklusive Infrastruktur, sprich: Klimaanlage, Büros, auf diesen Diesel umgeschwenkt."
Der Serverraum des Rechenzentrums: Hier ist es vor allem laut und heiß. Aus dem gesamten Strom, den die Server zum Rechnen brauchen, wird letztlich Wärme. Und um die abzuführen, wird aus einem Zwischengeschoss von unten kalte Luft in die Serverschränke geblasen.
"Hier, wo wir stehen, sind es geschätzt cirka 30 Grad Raumtemperatur."
Knapp 2000 Server, die meisten sogenannte Pizza-Schachteln, sind in Racks übereinander angeordnet. Spacenet betreibt ein relativ kleines Rechenzentrum.
"Wir haben hier momentan sechs Reihen à zwölf Serverschränke. Und in jedem Serverschrank befinden sich zwischen 20 und 30 Rechner."
Und einige dieser Rechner halten im Arbeitsspeicher die Lokalisten-Seiten bereit. Werden die aufgerufen, dann gehen die Daten zunächst zu einem der großen deutschen Internet-Knoten. Peering-Points heißen die. Ein Peer ist ein Gleichgestellter. Und an Peering-Points tauschen Netzbetreiber gleichberechtigt Datenströme aus.
"Die Anbindung ans Internet ist über sogenannte Peerings sowohl im Internet-Exchange hier in München als auch im De-CIX in Frankfurt gewährleistet."
Wenn man eine Web-Adresse in seinen Browser eintippt, dann leitet der DSL-Router die Anfrage zunächst ins Netz des Internet-Dienstleisters. Und dessen Router schicken die Datenpakete dann meist zum De-CIX nach Frankfurt.
Dessen Vermittlungstechnik ist redundant ausgelegt und auf mehrere Rechenzentren in der Stadt verteilt. De-CIX-Sprecher Frank Orlowski zeigt mir eines davon:
"Also das Rechenzentrum erkennt man von außen oft daran, dass man sehr viel Klimatechnik auf den Gebäudedächern hat. Die Gebäude sind so aufgebaut, dass wir vorgebaute Gebäudeteile haben, in denen Notstromgeneratoren stehen. Das sind Dieselgeneratoren, die permanent vorgewärmt sind, die innerhalb von ein, zwei Minuten auch auf Höchstlast gehen können und Strom produzieren. Wir haben dann nachgelagert eine Halle, in der quasi einzelne Räume noch einmal eingebaut sind, in denen dann die Technik drin steht."
"So, das ist einer unserer neueren Vermittlungsknoten oder auch Switches genannt, die wir hier in Frankfurt einsetzen. Das ganze ist hochverfügbar. Wir haben mehrere Netzteile. Wir haben mehrere Prozessorkarten. Und wir sehen hier mehrere Glasfaserkabel. Jedes Glasfaserkabel ist an dieser Stelle eine Kundenanbindung oder eine Anbindung an unser Kernnetz hier in Frankfurt."
350 Internetzugangs- und Inhalteanbieter sind direkt an den De-CIX angeschlossen. Von dort gehen Glasfaserstränge in alle Welt. Die großen Konzerne allerdings betreiben auch in Frankfurt Rechenzentren und speichern dort Kopien ihrer Webseiten.
"Ja, de facto ist es heute so, dass alle großen Inhalteanbieter, sei es ein Google, aber das gleiche gilt für viele andere Anbieter auch, sich bemühen, mit ihrer Technik möglichst nahe am Endkunden zu sein, und deswegen weltweit ihre Rechner auch verteilen und in den einzelnen Regionen dann auch an die Internet-Knoten anschließen."
Also wenn man in einen Serversucher wie Flagbox eingibt: www.youtube.de, dann zeigt der zwar "Mountain View, Kalifornien" an. Aber die Clips bekommt man aus Hessen. Denn ein Großteil dessen, was man in Deutschland vom World Wide Web zu Gesicht bekommt, ist in Frankfurter Rechenzentren gespeichert.
"Tier 2 ist einfache Redundanzen, das ist das, wo wir uns hier bewegen",
sagt Torsten Homeyer, Hosting-Leiter bei Spacenet. Daten- und Stromnetz sind doppelt ausgelegt. Die Batterien der USVs, der unterbrechungsfreien Stromversorgungen, puffern Spannungseinbrüche ab. Und für Notfälle steht im Hof vor dem Rechenzentrum ein Generator bereit.
"Mit dem Generator hat es folgendes auf sich: Sollte es einen Netzausfall hier von den Stadtwerken hier in München geben, der länger als eine Minute dauert, dann wird automatisiert der Diesel gestartet und das gesamte Rechenzentrum inklusive Infrastruktur, sprich: Klimaanlage, Büros, auf diesen Diesel umgeschwenkt."
Der Serverraum des Rechenzentrums: Hier ist es vor allem laut und heiß. Aus dem gesamten Strom, den die Server zum Rechnen brauchen, wird letztlich Wärme. Und um die abzuführen, wird aus einem Zwischengeschoss von unten kalte Luft in die Serverschränke geblasen.
"Hier, wo wir stehen, sind es geschätzt cirka 30 Grad Raumtemperatur."
Knapp 2000 Server, die meisten sogenannte Pizza-Schachteln, sind in Racks übereinander angeordnet. Spacenet betreibt ein relativ kleines Rechenzentrum.
"Wir haben hier momentan sechs Reihen à zwölf Serverschränke. Und in jedem Serverschrank befinden sich zwischen 20 und 30 Rechner."
Und einige dieser Rechner halten im Arbeitsspeicher die Lokalisten-Seiten bereit. Werden die aufgerufen, dann gehen die Daten zunächst zu einem der großen deutschen Internet-Knoten. Peering-Points heißen die. Ein Peer ist ein Gleichgestellter. Und an Peering-Points tauschen Netzbetreiber gleichberechtigt Datenströme aus.
"Die Anbindung ans Internet ist über sogenannte Peerings sowohl im Internet-Exchange hier in München als auch im De-CIX in Frankfurt gewährleistet."
Wenn man eine Web-Adresse in seinen Browser eintippt, dann leitet der DSL-Router die Anfrage zunächst ins Netz des Internet-Dienstleisters. Und dessen Router schicken die Datenpakete dann meist zum De-CIX nach Frankfurt.
Dessen Vermittlungstechnik ist redundant ausgelegt und auf mehrere Rechenzentren in der Stadt verteilt. De-CIX-Sprecher Frank Orlowski zeigt mir eines davon:
"Also das Rechenzentrum erkennt man von außen oft daran, dass man sehr viel Klimatechnik auf den Gebäudedächern hat. Die Gebäude sind so aufgebaut, dass wir vorgebaute Gebäudeteile haben, in denen Notstromgeneratoren stehen. Das sind Dieselgeneratoren, die permanent vorgewärmt sind, die innerhalb von ein, zwei Minuten auch auf Höchstlast gehen können und Strom produzieren. Wir haben dann nachgelagert eine Halle, in der quasi einzelne Räume noch einmal eingebaut sind, in denen dann die Technik drin steht."
"So, das ist einer unserer neueren Vermittlungsknoten oder auch Switches genannt, die wir hier in Frankfurt einsetzen. Das ganze ist hochverfügbar. Wir haben mehrere Netzteile. Wir haben mehrere Prozessorkarten. Und wir sehen hier mehrere Glasfaserkabel. Jedes Glasfaserkabel ist an dieser Stelle eine Kundenanbindung oder eine Anbindung an unser Kernnetz hier in Frankfurt."
350 Internetzugangs- und Inhalteanbieter sind direkt an den De-CIX angeschlossen. Von dort gehen Glasfaserstränge in alle Welt. Die großen Konzerne allerdings betreiben auch in Frankfurt Rechenzentren und speichern dort Kopien ihrer Webseiten.
"Ja, de facto ist es heute so, dass alle großen Inhalteanbieter, sei es ein Google, aber das gleiche gilt für viele andere Anbieter auch, sich bemühen, mit ihrer Technik möglichst nahe am Endkunden zu sein, und deswegen weltweit ihre Rechner auch verteilen und in den einzelnen Regionen dann auch an die Internet-Knoten anschließen."
Also wenn man in einen Serversucher wie Flagbox eingibt: www.youtube.de, dann zeigt der zwar "Mountain View, Kalifornien" an. Aber die Clips bekommt man aus Hessen. Denn ein Großteil dessen, was man in Deutschland vom World Wide Web zu Gesicht bekommt, ist in Frankfurter Rechenzentren gespeichert.