AOK-Bericht
Demografischer Wandel stellt Krankenhäuser vor Herausforderungen

In deutschen Krankenhäusern werden immer mehr Hochbetagte behandelt. Der Anteil hat sich nach einem Bericht der Krankenkasse AOK in den vergangenen 20 Jahren fast verdoppelt. Dadurch seien die Belastungen für die Kliniken gestiegen, hieß es.

    Eine Pflegerin schiebt einen Rollstuhl; im Hintergrund ist ein älterer Mensch im Rollstuhl zu sehen.
    Immer mehr ältere Menschen sind in deutschen Krankenhäusern. Das stellt diese vor Herausforderungen. (dpa / Christian Charisius)
    2023 waren demnach 22 Prozent der Krankenhaus-Patienten älter als 80 Jahre. Bei Hochbetagten liegen den Angaben zufolge meist mehrere Erkrankungen gleichzeitig vor. Wegen Demenz oder starker Gebrechlichkeit hätten sie oft einen besonders hohen medizinischen und pflegerischen Bedarf.
    AOK-Chefin Reimann sprach von einem hohen Risiko für Komplikationen bei den Betroffenen. Sie betonte, viele Krankenhaus-Aufenthalte pflegebedürftiger Menschen seien vermeidbar. Eine ambulante Versorgung sei in der Regel medizinisch sinnvoller und auch kostengünstiger.
    So hätten beispielsweise 2022 bei einer besseren ambulanten Versorgung in der Arztpraxis, im Pflegeheim oder zu Hause 1,4 Millionen Krankenhausaufenthalte vermieden werden können. Hier gehe es um Menschen, die pflegebedürftig seien und zugleich zum Beispiel an Herzinsuffizienz oder Diabetes litten. Diese Krankheiten sollten idealerweise von einem niedergelassenen Arzt oder in der ohnehin geleisteten Altenpflege versorgt werden, so die AOK. 

    Hochbetagte bleiben doppelt so lange in der Klinik

    Mit durchschnittlich 8,1 Tagen bleiben die Über-80-Jährigen fast doppelt so lange in der Klinik wie Menschen unter 60. Reimann warnte vor diesem Hintergrund vor wachsenden Herausforderungen für die Kliniken durch den Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter.
    Diese Nachricht wurde am 30.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.