USA
Demokraten kritisieren Trump für möglichen Truppeneinsatz in Chicago - Nationalgarde in Washington nun bewaffnet

Die Überlegungen von US-Präsident Trump, Truppen der Nationalgarde auch in Chicago einzusetzen, stoßen bei demokratischen Politikern auf Widerstand. Unterdessen gibt es Berichte, wonach die nach Washington entsandten Nationalgardisten bei ihren Einsätzen inzwischen Schusswaffen tragen.

    Das Bild zeigt mehrere Nationalgardisten vor der Eingangstür eines Gebäudes.
    Soldaten der Nationalgarde in Washington. (Julia Demaree Nikhinson / AP / dpa / Julia Demaree Nikhinson)
    Trump erwägt, die Einsätze der Nationalgarde auch auf andere von Demokraten regierte Städte auszuweiten. So hat das Pentagon inzwischen Planungen für eine Entsendung von Truppen nach Chicago im Bundesstaat Illinois aufgenommen. Der Minderheitsführer der Demokraten im US-Repräsentantenhaus, Jeffries, erklärte, für einen solchen Militäreinsatz gebe es weder eine Grundlage noch eine rechtliche Befugnis. Er warf Trump vor, eine Krise herbeireden zu wollen. Der Gouverneur von Illinois, Pritzker, und Chicagos Bürgermeister Johnson - beide ebenfalls von der Demokratischen Partei - hatten Trump bereits gestern vorgeworfen, Chaos zu stiften.
    Im Juni hatte der Präsident schon in Los Angeles die Nationalgarde und Marineinfanteristen mobilisiert, um Proteste gegen seine Einwanderungspolitik zu beenden. Zuletzt hatte er auch einen möglichen Einsatz in New York angedeutet. Auch die Metropole wird von den Demokraten regiert. Trump begründet die Einsätze mit dem Ziel der Bekämpfung einer zunehmenden Kriminalität und Obdachlosigkeit in diesen Städten. Seine Behauptungen entsprechen teils aber nicht den statistischen Zahlen.

    Nationalgardisten mit Pistolen bewaffnet

    Unterdessen kommen Berichte über eine Bewaffnung der bislang unbewaffneten Nationalgardisten in Washington. Dies melden mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf anonyme Vertreter des Verteidigungsministeriums. Einige Einheiten seien mit M17-Pistolen oder M4-Gewehren ausgestattet, hieß es. Die Nationalgardisten seien zugleich angewiesen, Gewalt nur als letztes Mittel und ausschließlich als Reaktion auf eine unmittelbare Gefahr für das eigene Leben anzuwenden. In der Hauptstadt sind seit zwei Wochen hunderte Soldaten der Nationalgarde im Einsatz.
    Diese Nachricht wurde am 25.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.