Ehrgeizige Jungdynamiker, die sich durch Ehrgeiz und Ignoranz auszeichnen sind für die Buchautorin Margit Schönberger "echte Arschlöcher". Die 53-jährige kennt so einige unerfreuliche Chef-Typen: "Den Blender, das ist ein Name-Dropper, wen er alles kennt, den Atemlosen, der in fünf Minuten Karriere machen will, den Neurotiker, den Konfliktscheuen, der immer harmonisiert, es kommt nichts auf den Tisch, den Erbsenzähler, den Opportunisten, den Bedenkenträger, der in jeder Suppe zehn Haare findet, den Hysteriker, der die ganze Firma wegen einer Kleinigkeit durcheinanderbringt. "
Was Chefs antreibt und wie man ihre Schwächen nutzen kann, hat die scharfzüngige Autorin in einem Buch zusammengefasst. Wichtigste Voraussetzung ist der objektive Blick auf die eigenen Fehler und Stärken und die Befähigung, den Vorgesetzten zu durchschauen. Denn: Der Chef ist kein Gott.
Um Schlaflosigkeit und Magengeschwüre zu vermeiden, hält der Ratgeber Tipps bereit, wie man das eigene Selbstbewusstsein steigert, zum Beispiel: "Ein guter Trick ist immer, wenn man von einer Beleidigung nicht beleidigt ist sondern mit Ironie oder mit einem Lachen reagiert, denn dann ist der andere erst mal irritiert und überlegt 'Was hab ich da gerade getan, der ist ja gar nicht so übel'."
Auch dem Chef kann geholfen werden, indem er erfährt was die Mitarbeiter auf die Palme bringt. Die 'Innere Kündigung' der Mitarbeiter provoziert der Chef nach der Erfahrung von Margit Schönberger etwa durch Nörgelei, der kein Lob gegenübersteht. Letztlich zahlt sich Offenheit aus, meint die Autorin: "Ich möchte, dass die Chefs wissen, dass sie Leute haben, die viel kreativer sind als sie glauben, und die für die Firmen sehr viel mehr leisten könnten bei besserer Gesundheit und besserer Laune, wenn man ein bisschen mehr darauf achten würde, was da an Potenzial sitzt."
Auch für Jürgen Weißenrieder steht die offene Kommunikation im Zentrum der guten Zusammenarbeit. Letztlich, so die These des Unternehmensberaters, kann man seinen Chef erziehen: "Entscheidend ist, dass beide Seiten die Erwartungen des anderen kennen. Das geht natürlich nur, wenn man es dem anderen mitteilt und auch sagt, warum es einem wichtig ist. Man kann auf Verhalten Einfluss nehmen, auch auf das Verhalten des Chefs."
Viel zu oft, so der Buchautor, sehen sich die Mitarbeiter nur als Opfer, die keine Einflussmöglichkeiten haben. Auf der anderen Seite gebe es viele Chefs, die sich Mitarbeiter wünschen, die mit ihren Forderungen zu ihnen kommen. Das Risiko, dass ein Chef darauf empfindlich reagiert, leugnet auch Weißenrieder nicht. Doch wer nicht den Mut aufbringe, nüchtern und sachlich seine Vorstellungen zu nennen, könne auch keine Veränderungen erwarten.
Immer wieder für Probleme sorgt der Chef, der nie da ist. Hier empfiehlt Jürgen Weißenrieder: "Im Zeitalter von elektronischen Medien kann man auf andere Art in Kontakt bleiben, indem man zum Beispiel jeden Tag eine feste Zeit hat, zu der man kurz telefoniert und sich abstimmt, oder dass man vereinbart, dass man häufiger per E-Mail miteinander in Kontakt bleibt. Und, dass man zu den Zeiten, in denen sich der Chef in greifbarer Nähe aufhält, wenigstens seine zehn Minuten bekommt, in denen man sich austauschen kann."
Und der Rat des Unternehmenstrainers Weißenrieder für den Vorgesetzen: Die Mitarbeiter fragen, was sie von der Führung halten. Denn auch wenn die Ergebnisse nicht immer angenehm sind: "Die Sicht der Mitarbeiter ist immer dieselbe, ob sie sie Ihnen sagen oder nicht. Nur: Wenn Sie es erfahren, können Sie etwas tun, sonst nicht."
Bücher zum Thema:
Margit Schönberger: Mein Chef ist ein Arschloch, Ihrer auch? Ein Überlebenstraining ISBN 3-576-11547-1 160 Seiten, 24,90 Mark
Jürgen Weißenrieder: Zur Sache, Chef! Wie Sie mit Ihrem Vorgesetzten besser klar kommen und Konflikte konstruktiv lösen ISBN 3-478-74212-9 159 Seiten, 29,80 Mark
Was Chefs antreibt und wie man ihre Schwächen nutzen kann, hat die scharfzüngige Autorin in einem Buch zusammengefasst. Wichtigste Voraussetzung ist der objektive Blick auf die eigenen Fehler und Stärken und die Befähigung, den Vorgesetzten zu durchschauen. Denn: Der Chef ist kein Gott.
Um Schlaflosigkeit und Magengeschwüre zu vermeiden, hält der Ratgeber Tipps bereit, wie man das eigene Selbstbewusstsein steigert, zum Beispiel: "Ein guter Trick ist immer, wenn man von einer Beleidigung nicht beleidigt ist sondern mit Ironie oder mit einem Lachen reagiert, denn dann ist der andere erst mal irritiert und überlegt 'Was hab ich da gerade getan, der ist ja gar nicht so übel'."
Auch dem Chef kann geholfen werden, indem er erfährt was die Mitarbeiter auf die Palme bringt. Die 'Innere Kündigung' der Mitarbeiter provoziert der Chef nach der Erfahrung von Margit Schönberger etwa durch Nörgelei, der kein Lob gegenübersteht. Letztlich zahlt sich Offenheit aus, meint die Autorin: "Ich möchte, dass die Chefs wissen, dass sie Leute haben, die viel kreativer sind als sie glauben, und die für die Firmen sehr viel mehr leisten könnten bei besserer Gesundheit und besserer Laune, wenn man ein bisschen mehr darauf achten würde, was da an Potenzial sitzt."
Auch für Jürgen Weißenrieder steht die offene Kommunikation im Zentrum der guten Zusammenarbeit. Letztlich, so die These des Unternehmensberaters, kann man seinen Chef erziehen: "Entscheidend ist, dass beide Seiten die Erwartungen des anderen kennen. Das geht natürlich nur, wenn man es dem anderen mitteilt und auch sagt, warum es einem wichtig ist. Man kann auf Verhalten Einfluss nehmen, auch auf das Verhalten des Chefs."
Viel zu oft, so der Buchautor, sehen sich die Mitarbeiter nur als Opfer, die keine Einflussmöglichkeiten haben. Auf der anderen Seite gebe es viele Chefs, die sich Mitarbeiter wünschen, die mit ihren Forderungen zu ihnen kommen. Das Risiko, dass ein Chef darauf empfindlich reagiert, leugnet auch Weißenrieder nicht. Doch wer nicht den Mut aufbringe, nüchtern und sachlich seine Vorstellungen zu nennen, könne auch keine Veränderungen erwarten.
Immer wieder für Probleme sorgt der Chef, der nie da ist. Hier empfiehlt Jürgen Weißenrieder: "Im Zeitalter von elektronischen Medien kann man auf andere Art in Kontakt bleiben, indem man zum Beispiel jeden Tag eine feste Zeit hat, zu der man kurz telefoniert und sich abstimmt, oder dass man vereinbart, dass man häufiger per E-Mail miteinander in Kontakt bleibt. Und, dass man zu den Zeiten, in denen sich der Chef in greifbarer Nähe aufhält, wenigstens seine zehn Minuten bekommt, in denen man sich austauschen kann."
Und der Rat des Unternehmenstrainers Weißenrieder für den Vorgesetzen: Die Mitarbeiter fragen, was sie von der Führung halten. Denn auch wenn die Ergebnisse nicht immer angenehm sind: "Die Sicht der Mitarbeiter ist immer dieselbe, ob sie sie Ihnen sagen oder nicht. Nur: Wenn Sie es erfahren, können Sie etwas tun, sonst nicht."
Bücher zum Thema:
Margit Schönberger: Mein Chef ist ein Arschloch, Ihrer auch? Ein Überlebenstraining ISBN 3-576-11547-1 160 Seiten, 24,90 Mark
Jürgen Weißenrieder: Zur Sache, Chef! Wie Sie mit Ihrem Vorgesetzten besser klar kommen und Konflikte konstruktiv lösen ISBN 3-478-74212-9 159 Seiten, 29,80 Mark