Konsens ist inzwischen, dass in privaten Wohngebäuden sehr viel Energie verschwendet wird, dass hier riesige Energiesparpotenziale schlummern. Der Energiepass hat vor allem zwei Ziele: Er soll erstens den Energieverbrauch von Häusern und Wohnungen vergleichbar machen. Wer eine Wohnung oder ein Haus kauft oder mietet, soll einen Energiepass verlangen können, aus dem klar hervorgeht, wie viel er für Heizung und Warmwasser wird ausgeben müssen. Das zweite Ziel des Energiepasses ist, dass Hausbesitzer klare Vorschläge bekommen, wie sie ihr Haus besser isolieren, wie sie es energetisch modernisieren können. Eigentlich müsste es den Energiepass schon seit Anfang des Jahres geben, so will es eine EU-Richtlinie. Doch noch verhandeln verschiedene Ministerien über die notwenige Verordnung. Stefan Kohler, Chef der Deutschen Energie-Agentur, geht davon aus, dass diese internen Abstimmungen in wenigen Wochen beendet sind, so dass der Energiepass am 1.1.2007 eingeführt wird. Stefan Kohler, Chef der Deutschen Energie-Agentur, zu den Konsequenzen für Mieter und Hausbesitzer:
"Vom Staat vorgegeben müssen die Hausbesitzer einen Pass vorlegen, die ihr Haus oder ihre Wohnung verkaufen oder vermieten. Das ist der eine Punkt. Wir bauen aber auf die Freiwilligkeit. Wir haben hohe Energiepreise, wir wissen, dass in den Gebäuden ein hohes Effizienzpotenzial ist und der Gebäude-Energiepass ist ein gutes Instrument, um den Hausbesitzer darüber zu informieren und zwar neutral und umfassend, wo er in seinem Haus die Effizient verbessern kann."
Die Deutsche Energie-Agentur dena, eine Agentur des Bundes, ist mit der Einführung des Energiepasses beauftragt ist. Soeben hat die dena eine Kooperation mit dem Energieversorger E.ON Ruhrgas vorgestellt. E.ON-Vorstandsmitglied Burckhard Bergmann erklärt, wie sein Unternehmen den Energiepass fördern will:
"Wir haben ja Millionen von Kunden, die wir mit Strom und Gas versorgen, und wir werden diese Kunden darauf aufmerksam machen, gegebenenfalls sie auch unterstützen, sich einen solchen Energiepass ausstellen zu lassen. Und das nächste, wo es dann wirklich drauf ankommt, ist, dass diese Kunden auch die Konsequenz daraus ziehen und in Energieeinsparungen investieren, und dabei werden wir sie beraten."
E.ON will seinen Kunden also erklären, was der Energiepass ist, wo sie ihn bekommen und was er kostet. Zwei Millionen Euro will der Energieverkäufer ausgeben, damit seine Kunden weniger Energie kaufen müssen. Für E.ON-Vorstandsmitglied Bergmann kein Widerspruch:
"Wir denken nicht so kurzfristig. Wir brauchen eine langfristig nachhaltige Lösung, das heißt, die Kunden müssen zufrieden sein, die Energiepreissteigerungen sind allen ein Dorn im Auge. Und eine der Konsequenzen, die man daraus ziehen muss, ist durch Energieeinsparungen dem entgegen zu wirken. Und da müssen wir dran mitwirken."
Der Bund für Umwelt und Naturschutz BUND hat an der Kooperation von E.ON und dena in Sachen Energiepass nichts zu kritisieren, sagte ein Sprecher heute. Kritik übt der BUND allerdings am derzeit diskutierten Verordnungsentwurf, der regelt, wie genau der Energiepass eingeführt wird. Dieser Entwurf lasse offen, kritisiert der BUND, ob Hausbesitzer sich einen bedarfsorientierten oder einen verbrauchsorientierten Energiepass besorgen. Der bedarfsorientierte Energiepass ermittelt den Energieverbrauch eines Hauses anhand baulicher Größen. Dies gilt allgemein als sinnvoll, weil Gebäude nur so wirklich vergleichbar werden. Denn beim verbrauchsorientierten Energiepass wird der Energieverbrauch durch den Verbrauch der letzten Bewohner ermittelt, was eine Vergleichbarkeit erschwert. Der BUND fürchtet nun: Wenn die Verordnung keine Passvariante verbindlich vorschreibt, werden Hausbesitzer vor allem den nicht sehr sinnvollen verbrauchsorientierten Energiepass besorgen, einfach weil der billiger sei. Dena-Chef Kohler teilt diese Befürchtung nicht.
"Ich denke, dass sich am Markt der bedarfsorientierte Energiepass durchsetzen wird, ganz einfach deshalb, weil ich vom bedarfsorientierten Energiepass konkrete Informationen bekomme, wie ich mein Haus sanieren oder wie ich es optimieren kann. Also ich habe einen Nutzen davon."
"Vom Staat vorgegeben müssen die Hausbesitzer einen Pass vorlegen, die ihr Haus oder ihre Wohnung verkaufen oder vermieten. Das ist der eine Punkt. Wir bauen aber auf die Freiwilligkeit. Wir haben hohe Energiepreise, wir wissen, dass in den Gebäuden ein hohes Effizienzpotenzial ist und der Gebäude-Energiepass ist ein gutes Instrument, um den Hausbesitzer darüber zu informieren und zwar neutral und umfassend, wo er in seinem Haus die Effizient verbessern kann."
Die Deutsche Energie-Agentur dena, eine Agentur des Bundes, ist mit der Einführung des Energiepasses beauftragt ist. Soeben hat die dena eine Kooperation mit dem Energieversorger E.ON Ruhrgas vorgestellt. E.ON-Vorstandsmitglied Burckhard Bergmann erklärt, wie sein Unternehmen den Energiepass fördern will:
"Wir haben ja Millionen von Kunden, die wir mit Strom und Gas versorgen, und wir werden diese Kunden darauf aufmerksam machen, gegebenenfalls sie auch unterstützen, sich einen solchen Energiepass ausstellen zu lassen. Und das nächste, wo es dann wirklich drauf ankommt, ist, dass diese Kunden auch die Konsequenz daraus ziehen und in Energieeinsparungen investieren, und dabei werden wir sie beraten."
E.ON will seinen Kunden also erklären, was der Energiepass ist, wo sie ihn bekommen und was er kostet. Zwei Millionen Euro will der Energieverkäufer ausgeben, damit seine Kunden weniger Energie kaufen müssen. Für E.ON-Vorstandsmitglied Bergmann kein Widerspruch:
"Wir denken nicht so kurzfristig. Wir brauchen eine langfristig nachhaltige Lösung, das heißt, die Kunden müssen zufrieden sein, die Energiepreissteigerungen sind allen ein Dorn im Auge. Und eine der Konsequenzen, die man daraus ziehen muss, ist durch Energieeinsparungen dem entgegen zu wirken. Und da müssen wir dran mitwirken."
Der Bund für Umwelt und Naturschutz BUND hat an der Kooperation von E.ON und dena in Sachen Energiepass nichts zu kritisieren, sagte ein Sprecher heute. Kritik übt der BUND allerdings am derzeit diskutierten Verordnungsentwurf, der regelt, wie genau der Energiepass eingeführt wird. Dieser Entwurf lasse offen, kritisiert der BUND, ob Hausbesitzer sich einen bedarfsorientierten oder einen verbrauchsorientierten Energiepass besorgen. Der bedarfsorientierte Energiepass ermittelt den Energieverbrauch eines Hauses anhand baulicher Größen. Dies gilt allgemein als sinnvoll, weil Gebäude nur so wirklich vergleichbar werden. Denn beim verbrauchsorientierten Energiepass wird der Energieverbrauch durch den Verbrauch der letzten Bewohner ermittelt, was eine Vergleichbarkeit erschwert. Der BUND fürchtet nun: Wenn die Verordnung keine Passvariante verbindlich vorschreibt, werden Hausbesitzer vor allem den nicht sehr sinnvollen verbrauchsorientierten Energiepass besorgen, einfach weil der billiger sei. Dena-Chef Kohler teilt diese Befürchtung nicht.
"Ich denke, dass sich am Markt der bedarfsorientierte Energiepass durchsetzen wird, ganz einfach deshalb, weil ich vom bedarfsorientierten Energiepass konkrete Informationen bekomme, wie ich mein Haus sanieren oder wie ich es optimieren kann. Also ich habe einen Nutzen davon."