Der unerklärliche Rückgang von Tumoren ist vor allem beim schwarzen Hautkrebs und beim Nierenzellkarzinom beschrieben worden. Auf diese Krebsformen konzentrieren sich deshalb die Forscher bei ihrem Versuch, die Selbstheilungskräfte des Körpers gegen die entarteten Zellen in Stellung zu bringen. Ein erster Schritt auf diesem Weg bestand in der unspezifischen Aktivierung des Abwehrsystems über Botenstoffe wie Interleukin 2 oder Interferon alpha.
Beim Nierenzellkrebs mit Tochtergeschwulsten werden diese Substanzen heute schon in den Leitlinien empfohlen. Leider können sie die schlechten Aussichten dieser Patienten, im Mittel überleben sie nur ein gutes Jahr, nicht deutlich verbessern. Deshalb sollen die Immunzellen ganz gezielt auf den Feind im eigenen Körper aufmerksam gemacht werden. Und zwar mit einer Impfung, die Bestandteile des Tumors enthält. Gelegentlich haben solche Tumorimpfstoffe gut gewirkt, allerdings nur bei einzelnen Patienten, bedauert Professor Hans-Georg Rammensee von der Universität Tübingen.
"Das Prinzip, dass eine aktive Immunisierung gegen Krebs immunisieren kann, ist gezeigt. Was allerdings bisher noch enttäuschend ist, ist die Zahl der Patienten, die ansprechen."
Es gibt eine ganze Reihe von Ideen, wie die Impfung gegen den Krebs effektiver gestaltet werden könnte. Bei einem Ansatz wird das Immunsystem in Alarmbereitschaft versetzt, in dem man ihm eine zusätzlich bakterielle Infektion vorgaukelt.
"Da gibt es Substanzen, die aus dem Reich der Bakterien und Viren kommen, die wichtige Initiatorenzellen einer Immunantwort direkt aktiveren können. Und die werden in Zukunft sicher gezielt als Hilfsstoff bei der Immunisierung eingesetzt."
Die Bakterienstoffe wirken wie ein rotes Tuch auf die Abwehrzellen, das ihre Aktivität erhöht, und dadurch werden sie auch auf den Tumorimpfstoff aufmerksam. Das gilt insbesondere für die wichtigen T-Killerzellen. Der zweite Weg, die Wirkung der Impfung zu verstärken, besteht in einer optimalen Auswahl des Impfstoffes selbst. Hier gehen verschiedene Unternehmen in Deutschland unterschiedliche Wege.
Mitarbeiter von Hans Georg Rammensee haben in Tübingen Immatics gegründet. Die Firma arbeitet mit kleinen Eiweißbruchstücken der Krebszellen. Diese Peptide sind sozusagen die Visitenkarten, mit denen sich Zellen gegenüber dem Immunsystem ausweisen. Die Forscher suchen gezielt nach Peptiden, die auf den Krebszellen der Patienten häufig vorkommen, im gesunden Nierengewebe aber nicht zu finden sind. Zehn dieser Peptide wurden synthetisch hergestellt, zu einem Impfcocktail gemischt und in einer ersten kleinen Studie Patienten gespritzt.
"Bei der Hälfte der Patienten, es waren etwa 28, war ein positiver Krankheitsverlauf feststellbar. Das heißt entweder stabile Erkrankung oder Rückgang der Tumormasse. Und das besonders Erfreuliche an dieser Studie war, das bei diesem Teil der Patienten, die durch den Impfstoff induzierte Immunantwort stark ausgeprägt war, und bei dem anderen Teil der Patienten, bei denen der Tumor halt weiter gewachsen ist, war keine oder nur eine schwache T-Zell-Antwort zu finden."
Wenn das Immunsystem tatsächlich auf den Impfstoff reagiert, dann kann es den Krebs auch wirksam bekämpfen. Derzeit läuft eine größere Studie, die die Effekte bestätigen soll. Immatics arbeitet mit synthetischen Impfpeptiden.
Einen anderen Weg geht die Firma Liponova aus Hannover. Sie verwendet direkt die heraus operierten Krebszellen, behandelt sie mit bestimmten Signalsubstanzen und bringt sie so dazu, mehr der Peptid-Visitenkarten zu produzieren. Anschließend werden die Krebszellen abgetötet und komplett als Impfstoff eingesetzt. In einer großen Studie an über 500 Patienten zeigte sich, dass diese Behandlung das Weiterwuchern der Krebszellen zumindest verlangsamt.
Leider kann selbst ein aktiveres Abwehrsystem keine Wunder vollbringen. Die Zukunft der Therapie liegt deshalb wohl in der Kombination verschiedener Ansätze. Derzeit werden neuartige Medikamente erprobt, die den Nierenzellkrebs zielgerichtet bekämpfen. Sie sollen größere Tumorherde angreifen und verkleinern. Die immer noch gefährlichen Reste könnte dann das Immunsystem dauerhaft in Schach halten, wenn es erste einmal durch einen Impfstoff auf die Gefahr aufmerksam gemacht worden ist.
Beim Nierenzellkrebs mit Tochtergeschwulsten werden diese Substanzen heute schon in den Leitlinien empfohlen. Leider können sie die schlechten Aussichten dieser Patienten, im Mittel überleben sie nur ein gutes Jahr, nicht deutlich verbessern. Deshalb sollen die Immunzellen ganz gezielt auf den Feind im eigenen Körper aufmerksam gemacht werden. Und zwar mit einer Impfung, die Bestandteile des Tumors enthält. Gelegentlich haben solche Tumorimpfstoffe gut gewirkt, allerdings nur bei einzelnen Patienten, bedauert Professor Hans-Georg Rammensee von der Universität Tübingen.
"Das Prinzip, dass eine aktive Immunisierung gegen Krebs immunisieren kann, ist gezeigt. Was allerdings bisher noch enttäuschend ist, ist die Zahl der Patienten, die ansprechen."
Es gibt eine ganze Reihe von Ideen, wie die Impfung gegen den Krebs effektiver gestaltet werden könnte. Bei einem Ansatz wird das Immunsystem in Alarmbereitschaft versetzt, in dem man ihm eine zusätzlich bakterielle Infektion vorgaukelt.
"Da gibt es Substanzen, die aus dem Reich der Bakterien und Viren kommen, die wichtige Initiatorenzellen einer Immunantwort direkt aktiveren können. Und die werden in Zukunft sicher gezielt als Hilfsstoff bei der Immunisierung eingesetzt."
Die Bakterienstoffe wirken wie ein rotes Tuch auf die Abwehrzellen, das ihre Aktivität erhöht, und dadurch werden sie auch auf den Tumorimpfstoff aufmerksam. Das gilt insbesondere für die wichtigen T-Killerzellen. Der zweite Weg, die Wirkung der Impfung zu verstärken, besteht in einer optimalen Auswahl des Impfstoffes selbst. Hier gehen verschiedene Unternehmen in Deutschland unterschiedliche Wege.
Mitarbeiter von Hans Georg Rammensee haben in Tübingen Immatics gegründet. Die Firma arbeitet mit kleinen Eiweißbruchstücken der Krebszellen. Diese Peptide sind sozusagen die Visitenkarten, mit denen sich Zellen gegenüber dem Immunsystem ausweisen. Die Forscher suchen gezielt nach Peptiden, die auf den Krebszellen der Patienten häufig vorkommen, im gesunden Nierengewebe aber nicht zu finden sind. Zehn dieser Peptide wurden synthetisch hergestellt, zu einem Impfcocktail gemischt und in einer ersten kleinen Studie Patienten gespritzt.
"Bei der Hälfte der Patienten, es waren etwa 28, war ein positiver Krankheitsverlauf feststellbar. Das heißt entweder stabile Erkrankung oder Rückgang der Tumormasse. Und das besonders Erfreuliche an dieser Studie war, das bei diesem Teil der Patienten, die durch den Impfstoff induzierte Immunantwort stark ausgeprägt war, und bei dem anderen Teil der Patienten, bei denen der Tumor halt weiter gewachsen ist, war keine oder nur eine schwache T-Zell-Antwort zu finden."
Wenn das Immunsystem tatsächlich auf den Impfstoff reagiert, dann kann es den Krebs auch wirksam bekämpfen. Derzeit läuft eine größere Studie, die die Effekte bestätigen soll. Immatics arbeitet mit synthetischen Impfpeptiden.
Einen anderen Weg geht die Firma Liponova aus Hannover. Sie verwendet direkt die heraus operierten Krebszellen, behandelt sie mit bestimmten Signalsubstanzen und bringt sie so dazu, mehr der Peptid-Visitenkarten zu produzieren. Anschließend werden die Krebszellen abgetötet und komplett als Impfstoff eingesetzt. In einer großen Studie an über 500 Patienten zeigte sich, dass diese Behandlung das Weiterwuchern der Krebszellen zumindest verlangsamt.
Leider kann selbst ein aktiveres Abwehrsystem keine Wunder vollbringen. Die Zukunft der Therapie liegt deshalb wohl in der Kombination verschiedener Ansätze. Derzeit werden neuartige Medikamente erprobt, die den Nierenzellkrebs zielgerichtet bekämpfen. Sie sollen größere Tumorherde angreifen und verkleinern. Die immer noch gefährlichen Reste könnte dann das Immunsystem dauerhaft in Schach halten, wenn es erste einmal durch einen Impfstoff auf die Gefahr aufmerksam gemacht worden ist.