
Zwischen 1970 und 1990 wurden auf dem Gebiet der DDR laut Statistischem Bundesamt 1,9 Millionen Wohnungen neu gebaut. Der Großteil davon in typisierter Plattenbauweise in großen Wohnsiedlungen an den Stadträndern. Die Platte erfreute sich damals großer Beliebtheit. Heute sind viele Wohnungen nicht mehr auf der Höhe der Zeit und - wenn nicht schon passiert - sanierungsbedürftig. Für Denkmalschützer bedeutet das auch: Der Originalbestand, der auch Zeugnis der DDR-Alltagskultur ist, droht zu verschwinden.
Inzwischen seien immer weniger Objekte im ursprünglichen Zustand, sagte der Leiter der Denkmalschutzbehörde in Erfurt, Mark Escherich. Jetzt gehe es um die letzten Exemplare. Ähnlich äußerte sich der Abteilungsleiter im Leipziger Amt für Denkmalpflege, Klaus Jestaedt. Vor 30 Jahren sei es noch undenkbar gewesen, solche Bauten unter Schutz zu stellen. Inzwischen sei die Akzeptanz dafür aber deutlich höher. Das habe auch etwas mit der sogenannten Ostalgie zu tun.
In den vergangenen Jahren sind unter anderem in Rostock, Dresden, Gera oder Bernau bei Berlin Wohnkomplexe in Plattenbauweise unter Denkmalschutz gestellt worden. Im vergangenen Sommer kamen Teile von Halle-Neustadt hinzu. Im Februar 2024 folgte dort ein weiterer Wohnblock.
Diese Nachricht wurde am 22.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.