Die Landwirtschaft braucht den Einsatz von Dünger, sonst ist die Produktion von Lebensmitteln nicht möglich. Darin sind sich alle Experten aus Forschung und Praxis einig. Der Einsatz einer Mischung aus Mineraldünger und organischem Dünger führt zudem zu einer guten Humusbildung im Boden. Die ist wiederum wichtig, um den Wasserhaushalt, den Nährstoffgehalt- und den Wärmebedarf des Bodens zu steuern. Ohne Düngung könnten auch die Organismen im Boden nicht leben. Deshalb untersucht das Bundesumweltministerium die vorhandenen Düngemittel insgesamt auf ihren Nutzen, aber auch ihre schädliche Wirkung. Dr. Helmut Schnurer:
Ob das Mineraldünger klassischer Form, ob es Gülle oder Stallmist ist, ob es Klärschlämme oder Komposte sind, in allen Fällen soll der Eintrag in den Acker und in die Nahrungsmittelproduktion in gleicher Weise auf einen sehr niedrigen Wert reduziert werden.
Kopfschmerzen bereitet dennoch nach wie vor der Klärschlamm als Düngemittel. Jährlich fallen bundesweit 2,5 Millionen Tonnen Trockensubstanz an. Gegen die Verwendung bestehen vor allem seit BSE erhebliche Widerstände, erläutert Hans-Joachim Pieper vom schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministerium:
Die Wirtschaft steht dem Einsatz von Klärschlamm sehr restriktiv gegenüber, wir haben jetzt immer mehr die Diskussion nach Produkthaftung. Klärschlämme stellen eine zusätzliche Belastung des Bodens dar. Und daher sollen Landwirte mit diesem Thema und werden sie zukünftig auch viel vorsichtiger umgehen.
Trotzdem werden in Schleswig-Holstein bereits 54 Prozent des Klärschlamms in der Landwirtschaft eingesetzt. Deshalb achtet man dort, so Umweltminister Klaus Müller, stark auf die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte,
In Schleswig-Holstein ist der Fall, dass die Grenzwerte nicht überschritten werden. Das liegt aber auch daran, dass in Schleswig-Holstein auch wenig Industrie ist. Das ist mit anderen Ländern wie Nordrhein-Westfalen oder Hessen nicht vergleichbar. Wir haben zusätzlich Mitte der 90er Jahre noch einmal die Referenzwerte gesenkt. Wir haben nur Probleme mit Kupfer. Das liegt darin, dass viel Wasser durch Kupferrohre geht. Und die Frage, was ist mit organischen Stoffen, die wenig bis gar nicht bekannt sind. Auch auf die haben wir ein spezielles Auge.
Die Toxikologen können allerdings den Politikern in der Frage der organischen Verbindungen im Klärschlamm nicht in allen Fällen eine Antwort geben. Denn da stößt die Wissenschaft, auch an ihre Grenzen. Die Auffassung, dass die Schadstoffe aus dem Klärschlamm in den Boden, aber nicht in die Pflanze gehen, kann Dr. Hermann Kruse vom Institut für Toxikologie des Universitätsklinikums Kiel, korrigieren.
Und zwar muss das differenziert werden, und da müssen wir mit einer Anzahl von mehreren tausend Verbindungen rechnen, die da eine Rolle spielen, es hängt von der Bodenbeschaffenheit ab, es hängt von der Pflanzenspezies ab, die sie da anbauen. Und dann muss man einen Pfad bedenken. Das ist das Verspritzen von Boden und das Ausdampfen aus dem Boden. Und das führt dann auch zu einer Belastung an den Pflanzen.
Die Alternative, den Klärschlamm zu verbrennen, wird deshalb ebenso favorisiert. Aber das kann aus der Sicht des Toxikologen geradezu ins Gegenteil umschlagen. Wenn durch die Verbrennung die Elemente Cadmium, Blei oder Nickel oder auch die organischen Stoffe, wie Dioxine und PCBs über die Luft wiederum auf die Pflanzen und damit in die Nahrungskette gelangen. Hermann Kruse.
Es gibt Verbrennungsanlagen, zur Zeit in Deutschland, die exzellente Filtertechniken haben. Ich sehe bloß das große Problem, dass zur Zeit Müllverbrennungsanlagen in der Planung sind, die diese gute Filtertechnik nicht mehr haben, die da so ausgerichtet, dass sie die Werte der 17. BimSch-VO gerade eben einhalten, aber aus toxikologischer Sicht dann zu hohen Belastungen in der Umwelt führen, das gilt besonders für die Elemente.
Dann wird der Acker auf diesem Umweg doch zu einer Deponie. Denn auch bei bester fachlicher Praxis des Landwirts beim Einsatz von Klärschlämmme käme es zu einer unerwünschten Anreicherung. Die Verbraucherschützer wie Dr. Ingrid Rewerts von der Verbraucherzentrale in Kiel haben daher gegen den Einsatz von Klärschlämmen ebenfalls große Vorbehalte.
Ich denke, es ist für die Verbraucher ganz wichtig, dass toxikologisch noch so viele Fragen offen sind. Von daher ist es verständlich, dass Verbraucher keine Klärschlämme wollen. Wenn es geschieht, dann sollte wirklich auf Qualität geachtet werden, dann sollten Grenzwerte verringert werden. Dann sollten auch Qualitätssicherungssysteme eingeführt werden, wie Dänemark es durchführt. Das ist ganz wichtig. Nur dann können wir dem zustimmen.
Ob das Mineraldünger klassischer Form, ob es Gülle oder Stallmist ist, ob es Klärschlämme oder Komposte sind, in allen Fällen soll der Eintrag in den Acker und in die Nahrungsmittelproduktion in gleicher Weise auf einen sehr niedrigen Wert reduziert werden.
Kopfschmerzen bereitet dennoch nach wie vor der Klärschlamm als Düngemittel. Jährlich fallen bundesweit 2,5 Millionen Tonnen Trockensubstanz an. Gegen die Verwendung bestehen vor allem seit BSE erhebliche Widerstände, erläutert Hans-Joachim Pieper vom schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministerium:
Die Wirtschaft steht dem Einsatz von Klärschlamm sehr restriktiv gegenüber, wir haben jetzt immer mehr die Diskussion nach Produkthaftung. Klärschlämme stellen eine zusätzliche Belastung des Bodens dar. Und daher sollen Landwirte mit diesem Thema und werden sie zukünftig auch viel vorsichtiger umgehen.
Trotzdem werden in Schleswig-Holstein bereits 54 Prozent des Klärschlamms in der Landwirtschaft eingesetzt. Deshalb achtet man dort, so Umweltminister Klaus Müller, stark auf die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte,
In Schleswig-Holstein ist der Fall, dass die Grenzwerte nicht überschritten werden. Das liegt aber auch daran, dass in Schleswig-Holstein auch wenig Industrie ist. Das ist mit anderen Ländern wie Nordrhein-Westfalen oder Hessen nicht vergleichbar. Wir haben zusätzlich Mitte der 90er Jahre noch einmal die Referenzwerte gesenkt. Wir haben nur Probleme mit Kupfer. Das liegt darin, dass viel Wasser durch Kupferrohre geht. Und die Frage, was ist mit organischen Stoffen, die wenig bis gar nicht bekannt sind. Auch auf die haben wir ein spezielles Auge.
Die Toxikologen können allerdings den Politikern in der Frage der organischen Verbindungen im Klärschlamm nicht in allen Fällen eine Antwort geben. Denn da stößt die Wissenschaft, auch an ihre Grenzen. Die Auffassung, dass die Schadstoffe aus dem Klärschlamm in den Boden, aber nicht in die Pflanze gehen, kann Dr. Hermann Kruse vom Institut für Toxikologie des Universitätsklinikums Kiel, korrigieren.
Und zwar muss das differenziert werden, und da müssen wir mit einer Anzahl von mehreren tausend Verbindungen rechnen, die da eine Rolle spielen, es hängt von der Bodenbeschaffenheit ab, es hängt von der Pflanzenspezies ab, die sie da anbauen. Und dann muss man einen Pfad bedenken. Das ist das Verspritzen von Boden und das Ausdampfen aus dem Boden. Und das führt dann auch zu einer Belastung an den Pflanzen.
Die Alternative, den Klärschlamm zu verbrennen, wird deshalb ebenso favorisiert. Aber das kann aus der Sicht des Toxikologen geradezu ins Gegenteil umschlagen. Wenn durch die Verbrennung die Elemente Cadmium, Blei oder Nickel oder auch die organischen Stoffe, wie Dioxine und PCBs über die Luft wiederum auf die Pflanzen und damit in die Nahrungskette gelangen. Hermann Kruse.
Es gibt Verbrennungsanlagen, zur Zeit in Deutschland, die exzellente Filtertechniken haben. Ich sehe bloß das große Problem, dass zur Zeit Müllverbrennungsanlagen in der Planung sind, die diese gute Filtertechnik nicht mehr haben, die da so ausgerichtet, dass sie die Werte der 17. BimSch-VO gerade eben einhalten, aber aus toxikologischer Sicht dann zu hohen Belastungen in der Umwelt führen, das gilt besonders für die Elemente.
Dann wird der Acker auf diesem Umweg doch zu einer Deponie. Denn auch bei bester fachlicher Praxis des Landwirts beim Einsatz von Klärschlämmme käme es zu einer unerwünschten Anreicherung. Die Verbraucherschützer wie Dr. Ingrid Rewerts von der Verbraucherzentrale in Kiel haben daher gegen den Einsatz von Klärschlämmen ebenfalls große Vorbehalte.
Ich denke, es ist für die Verbraucher ganz wichtig, dass toxikologisch noch so viele Fragen offen sind. Von daher ist es verständlich, dass Verbraucher keine Klärschlämme wollen. Wenn es geschieht, dann sollte wirklich auf Qualität geachtet werden, dann sollten Grenzwerte verringert werden. Dann sollten auch Qualitätssicherungssysteme eingeführt werden, wie Dänemark es durchführt. Das ist ganz wichtig. Nur dann können wir dem zustimmen.