Von einer wilden Affenbande kann keine Rede sein, wenn man sich das soziale Gefüge der südostasiatischen Schweinsaffen genauer anschaut, deren Name auf den geringelten Schwanz zurückgeht, sagt David Krakauer vom Santa Fe Institute in New Mexico:
"Diese Affen haben ein Signalsystem, mit dem sie die hierarchischen Stellungen innerhalb der Gruppe ausloten. Der Rangniedere zeigt dabei dem Ranghöheren eine Art Furchtgrinsen. Und das scheint eine Form von demokratischer Wahl zu sein. Derjenige, der die meisten Signale - ergo Stimmen - bekommt, hat die Macht, die Gruppe zu kontrollieren."
Diese Macht bedeutet, dass die Ordnertiere die uneingeschränkte Anerkennung aller Gruppenmitglieder haben, auch in kritischen Situationen. Im Gegensatz zu Alphatieren wie bei den Gorillas gibt es mehrere Tiere in dieser Position. Sie halten sich auch keinen Harem und genießen kein Futtervorrecht. Ihre Pflicht ist es, für Ordnung zu sorgen. Krakauer:
"”Wenn sich zwei Affen aus der Gruppe bekämpfen, kann der von der Allgemeinheit bestimmte Ordner die Kontrahenten trennen, ohne zu fürchten, anschließend von beiden verprügelt zu werden, da er eine Autorität darstellt.""
Diese Autorität müssen sich die Ordnertiere, die nur einen kleinen Teil der Gruppe ausmachen, hart erarbeiten. Die zumeist männlichen und betagten Ordneraffen haben sich in der Vergangenheit als verlässliche Gruppenmitglieder erwiesen und dürfen so für das soziale Gleichgewicht sorgen. David Krakauer hat mit seinen Kollegen diese Konstellationen genau beobachtet und statistisch analysiert. Die genaue Funktion der Ordneraffen testeten die Forscher mit dem so genannten Knockout-Prinzip, einer Methode, die eigentlich aus der Molekulargenetik kommt. Krakauer:
"”Wir entfernten die Ordner und schauten, wie sich das soziale Verhalten innerhalb der Gruppe veränderte. Das haben wir mit statistischen Methoden anhand des Spielverhaltens, der sozialen Fellpflege und des gemeinschaftlichen Zusammensitzens gemessen. Obwohl diese Aktivitäten nichts mit Gewalt oder Streit zu tun hatten, konnten wir sehen, dass durch die fehlende Kontrolle das soziale Gefüge instabil wurde. ""
Dieses Veränderung artete zwar nicht gleich in Anarchie aus, aber die hierarchischen Strukturen fehlten einfach. Die Affen bildeten einzelne Gruppen und veränderten viele eingespielte Verhaltensweisen. Obwohl sie nicht um den vakanten Posten kämpften, konnten David Krakauer und seine Kollegen deutliche Veränderungen festmachen. Durch den Mangel an sozialen Säulen drohte das Gebäude der komplexen Gesellschaft einzustürzen. Die Forscher vermuten, dass hinter dieser Kontrollinstanz mehr steckt als nur eine ordnende Hand und die Gemeinschaft ein weitaus komplexeres System darstellt, als bislang angenommen. Krakauer:
"”Stellen sie sich vor, wir beide wären in einen Kampf verwickelt. Plötzlich kommt so ein Ordner und löst den Streit auf. Unser soziales Netzwerk bezieht sich aber nicht nur auf uns beide, sondern dieser Vorfall beeinflusst auch die soziale Stellung meines Bruders, dessen Frau und deren Freundin. Wir konnten bei den Affen feststellen, dass eine solche Interaktion drei bis vier Stationen weit reicht, und das hat uns wirklich überrascht.""
Eine solche Störung im System beeinflusst also auch Individuen, die sich noch nicht einmal kennen müssen. Durch das soziale Netzwerk sind sie aber miteinander verbunden, so dass eine Änderung im System automatisch auch ihre Stellung beeinflusst.
"Diese Affen haben ein Signalsystem, mit dem sie die hierarchischen Stellungen innerhalb der Gruppe ausloten. Der Rangniedere zeigt dabei dem Ranghöheren eine Art Furchtgrinsen. Und das scheint eine Form von demokratischer Wahl zu sein. Derjenige, der die meisten Signale - ergo Stimmen - bekommt, hat die Macht, die Gruppe zu kontrollieren."
Diese Macht bedeutet, dass die Ordnertiere die uneingeschränkte Anerkennung aller Gruppenmitglieder haben, auch in kritischen Situationen. Im Gegensatz zu Alphatieren wie bei den Gorillas gibt es mehrere Tiere in dieser Position. Sie halten sich auch keinen Harem und genießen kein Futtervorrecht. Ihre Pflicht ist es, für Ordnung zu sorgen. Krakauer:
"”Wenn sich zwei Affen aus der Gruppe bekämpfen, kann der von der Allgemeinheit bestimmte Ordner die Kontrahenten trennen, ohne zu fürchten, anschließend von beiden verprügelt zu werden, da er eine Autorität darstellt.""
Diese Autorität müssen sich die Ordnertiere, die nur einen kleinen Teil der Gruppe ausmachen, hart erarbeiten. Die zumeist männlichen und betagten Ordneraffen haben sich in der Vergangenheit als verlässliche Gruppenmitglieder erwiesen und dürfen so für das soziale Gleichgewicht sorgen. David Krakauer hat mit seinen Kollegen diese Konstellationen genau beobachtet und statistisch analysiert. Die genaue Funktion der Ordneraffen testeten die Forscher mit dem so genannten Knockout-Prinzip, einer Methode, die eigentlich aus der Molekulargenetik kommt. Krakauer:
"”Wir entfernten die Ordner und schauten, wie sich das soziale Verhalten innerhalb der Gruppe veränderte. Das haben wir mit statistischen Methoden anhand des Spielverhaltens, der sozialen Fellpflege und des gemeinschaftlichen Zusammensitzens gemessen. Obwohl diese Aktivitäten nichts mit Gewalt oder Streit zu tun hatten, konnten wir sehen, dass durch die fehlende Kontrolle das soziale Gefüge instabil wurde. ""
Dieses Veränderung artete zwar nicht gleich in Anarchie aus, aber die hierarchischen Strukturen fehlten einfach. Die Affen bildeten einzelne Gruppen und veränderten viele eingespielte Verhaltensweisen. Obwohl sie nicht um den vakanten Posten kämpften, konnten David Krakauer und seine Kollegen deutliche Veränderungen festmachen. Durch den Mangel an sozialen Säulen drohte das Gebäude der komplexen Gesellschaft einzustürzen. Die Forscher vermuten, dass hinter dieser Kontrollinstanz mehr steckt als nur eine ordnende Hand und die Gemeinschaft ein weitaus komplexeres System darstellt, als bislang angenommen. Krakauer:
"”Stellen sie sich vor, wir beide wären in einen Kampf verwickelt. Plötzlich kommt so ein Ordner und löst den Streit auf. Unser soziales Netzwerk bezieht sich aber nicht nur auf uns beide, sondern dieser Vorfall beeinflusst auch die soziale Stellung meines Bruders, dessen Frau und deren Freundin. Wir konnten bei den Affen feststellen, dass eine solche Interaktion drei bis vier Stationen weit reicht, und das hat uns wirklich überrascht.""
Eine solche Störung im System beeinflusst also auch Individuen, die sich noch nicht einmal kennen müssen. Durch das soziale Netzwerk sind sie aber miteinander verbunden, so dass eine Änderung im System automatisch auch ihre Stellung beeinflusst.