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Der Asteroid mit den Weltraumperlen

An unserem Himmel zeigt sich in den kommenden Wochen ein recht ungewöhnlicher Gast. Der Asteroid Bamberga zieht unterhalb des Pegasus durch das Sternbild Fische - und ist dabei schon in einem Fernglas zu beobachten.

Von Dirk Lorenzen | 07.09.2013
    Allerdings ist eine recht gute Sternkarte nötig, um ihn im Gewimmel der Sterne zu identifizieren.

    Mit 230 Kilometern Durchmesser zählt Bamberga zu den zwanzig größten klassischen Asteroiden. Dennoch trägt er nur die Nummer 324, was seine späte Entdeckung belegt.

    Der Wiener Astronom Johann Palisa hat ihn 1892 erstmals beobachtet und nach der Stadt in Franken benannt.

    Bamberga folgt einer Umlaufbahn um die Sonne, die extrem stark von der Kreisform abweicht. So bleibt er viele Jahre recht weit von der Erde entfernt, während er uns alle zweiundzwanzig Jahre so nah kommt wie kein anderes großes Objekt aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.

    Bamberga winkt uns in diesen Wochen wieder einmal aus der bestmöglichen Stellung zu. Am Freitag ist er nur noch 120 Millionen Kilometer von uns entfernt. Erst 2035 kommt er der Erde wieder so nah.

    Bamberga hat es sogar in die Science-Fiction-Literatur geschafft. Im Episodenroman "Praktikanten" der Brüder Arkadi und Boris Strugazki bauen Menschen auf diesem Asteroiden unter unwürdigen Bedingungen Weltraumperlen ab.

    Preziosen wird es auf Bamberga kaum geben - aber für uns ist der so selten sichtbare Asteroid in den kommenden Wochen eine echte Perle am Nachthimmel.

    Zu den Sichtbarkeiten des Asteroiden Bamberga

    Asteroiden in der Science-Fiction-Literatur