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Der bevorstehende Börsengang der Internet-Suchmaschine Google

Die heutige Wirtschaftspresseschau dreht sich um die geplante Übernahme der britischen Abbey National-Bank durch den spanischen Konkurrenten Santander Central Hispano und der bevorstehende Börsengang der Internet-Suchmaschine Google.

    Zum ersten Thema heißt es in der Süddeutschen Zeitung:

    Auf den ersten Blick scheint die Übernahme durchdacht. Es ist klug, sich ein zweites Standbein zu schaffen, zumal der spanische Heimatmarkt zunehmend umkämpft ist. Doch 'Santander' handelt sich mit dem Einstieg beim zweitgrößten britischen Bausparer ein neues Klumpenrisiko ein. Der Immobilienmarkt auf der Insel ist heißgelaufen und die Zinsen steigen - für 'Abbey' und seinen neuen Eigner dürfte das Geschäft bald erheblich schwerer werden.

    El Pais aus Madrid verweist auf die europäische Dimension der geplanten Übernahme:

    Es ist die erste grenzübergreifende Bankenfusion in Europa, ein Modell, das die Analysten seit langem fordern, um nach der Wirtschafts- und Währungsunion auch die Vereinigung des europäischen Bankenmarktes voranzutreiben. Die Übernahme weist Unternehmen anderer Branchen den Weg. Und dass eine Transaktion dieser Größenordnung von einem spanischen Geldinstitut in Angriff genommen wird, nützt natürlich auch dem Image Spaniens.

    Der in Zürich erscheinende Tages-Anzeiger Zürich blickt in diesem Zusammenhang auf die Bundesrepublik:

    Den größten Nachholbedarf bei der Konsolidierung des Bankenmarktes hat Deutschland. Nirgendwo sonst treten sich so viele Anbieter, vorab Genossenschaftsbanken und Sparkassen, gegenseitig auf die Füße. Breitet sich die Fusionswelle über ganz Europa aus, könnte die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft am Ende ohne Großbank von internationalem Gewicht dastehen.

    Ein zweites Thema ist der angekündigte Börsengang der Internet-Suchmaschine "Google". Dazu heißt es in der Financial Times Deutschland:

    Wirtschaftlich ist 'Google' ein hoch profitables und stark wachsendes, aber eben auch extrem risikoanfälliges Unternehmen. Denn 'Google' kann nur eines: Werbung verkaufen. Der Rivale 'Yahoo' dagegen hat sich in den vergangenen Jahren einen bunten Strauß von Umsatzquellen aufgebaut und ist sehr viel unabhängiger von Internetwerbung als 'Google'.

    Die Pariser Zeitung La Tribune dagegen traut "Google" an der Börse einiges zu und vermutet:

    Die Alteingesessenen des Internet-Business dürften vor Neid erblassen und an ihren Nägeln kauen, dass sie so lange mit Herablassung auf den kleinen Däumling geschaut haben, der vor sechs Jahren von zwei schüchternen Informatik-Genies gestartet worden war.