Weit über 40 Jahre später, also bereits sehr, sehr alt nach den Maßstäben ihrer Jugend hielt sich Margret Atwood endlich für erfahren genug, eine Geschichte zu erfinden, in deren Mittelpunkt eine wirklich alte Frau steht, die 82jährige Iris. Zwar ist die 1939 in Ottawa geborene kanadische Schriftstellerin immer noch gut 20 Jahre jünger als ihre Heldin, aber sie hatte keine Mühe mehr, sich in sie hineinzuversetzen, gehört sie doch zur Generation der Mutter und der Großmütter und deren Leben kennt Margret Atwood aus zahlreichen Geschichten und Anekdoten ziemlich gut. Auf ihren Erfahrungen und Erlebnissen beruht Margret Atwoods zehnter Roman 'Der blinde Mörder', denn er spielt vorwiegend in den dreißiger und vierziger Jahren in einer fiktiven kanadischen Kleinstadt. Dort wächst Iris zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Laura in einem Kokon gutbürgerlichen Wohlstands auf, denn ihr Vater ist Knopffabrikant, das heißt ein angesehener Unternehmer, auch wenn ihm selbst diese Rolle schwer fällt, denn im Ersten Weltkrieg verletzt und schwer traumatisiert, flüchtet er sich in den Alkohol. Auf die Wirtschaftskrise der Zwanziger Jahre findet er keine Antwort. Das Unternehmen droht bankrott zu gehen. Um Vater und jüngere Schwester vor dem Absturz ins Elend zu bewahren, heiratet Iris den dynamischen, erfolgreichen Jungunternehmer Richard - eine für damalige Zeiten durchaus typische Ehe. Hierzu Magret Atwood:
"Die Könighäuser in Europa funktionierten auf diese Art und Weise Jahrhunderte lang und wir wissen alle, wie fürchterlich diese Ehen waren. Sehr häufig hatte man Liebhaber. In Fällen, in denen es um Geld geht, scheint so etwas öfter vorzukommen. Die Verbindungen, die eingegangen werden, sind strategischer Natur. Die Idee dazu ist der großer Welt entnommen, auf lokaler Ebene angewandt. So werden weltweit immer noch eine Menge Ehen geschlossen. Wir denken, das habe sich geändert, weil wir im Westen leben, aber der Westen ist klein."
Es kommt, wie es kommen muss. Die Eheleute entfremden sich sehr rasch, auch wenn die Fassade einer glücklichen Ehe nach außen aufrechterhalten wird, nicht zuletzt durch Richards resolut-besitzergreifende Schwester Winifried, die alles an sich reißt. Sie zwingt Iris gesellschaftlich zu repräsentieren und setzt Laura massiv unter Druck, als die jüngere Schwester versucht, aus den gesellschaftlichen Konventionen auszubrechen und ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben zu beginnen. Ihre Rebellion, eine Affäre mit Richard und eine ungewollte Schwangerschaft führen dazu, dass Laura in eine Nervenklinik eingewiesen wird. Sie flieht, taucht unter, bis sie eines Tages unerwartet Iris aufsucht, deren Auto entwendet und verschwindet. Kurz danach verunglückt sie mit Iris Auto tödlich. Vieles spricht allerdings für Selbstmord aus Liebeskummer. Zumindest lässt sich so das Buchmanuskript deuten, das nach Lauras Tod auftaucht und dessen Veröffentlichung Furore macht. Der schmale Roman wird nicht nur ein Bestseller, sondern zur literarischen Pflichtlektüre. Um die tote Laura entwickelt sich ein richtiger Totenkult. Dazu Magret Atwood:
"Wollte man den Fortgang der Erzählung des Buches beschreiben, dann könnte man sagen, Iris packt ihren Überseekoffer aus, denn in dem stecken alle Beweisestücke ihres Leben und ihrer Beziehung zu dem posthum veröffentlichten Buch von Laura. Man könnte sagen, hier gibt es eine alte Frau, auf deren Seele das Geheimnis einer alten Schuld liegt und sie hat jetzt endlich einen Lebensabschnitt erreicht, in dem sie das Gefühl hat, sie könne anfangen, das Geheimnis zu lüften."
Nun lässt Margret Atwood die alte Frau aber nicht nur ihre dramatische Familiengeschichte erzählen, wir erfahren, wie die Ehe zerbricht, warum Iris Tochter und Enkelin verliert, sondern sie hat in den fast 700seitigen Roman auch noch Lauras Buch 'Der blinde Mörder' eingefügt, eine relativ freimütige Liebesgeschichte zwischen einer jungen Frau aus gutem Haus und einem jungen Mann, der politisch weit links steht, sich der Arbeiterbewegung angeschlossen hat, von der Polizei als Aufrührer gesucht wird und darum ständig auf der Flucht ist. Der Roman erzählt aber nicht nur von den heimlichen Rendezvous von Alex und seiner Geliebten, sondern er enthält auch noch eine zweite Liebesgeschichte, eine Art Science-fiction Märchen, das Alex für seine Geliebte erfindet. Er hat darin einige Erfahrung, denn mit solchen Groschenheftromanen verdient er sich seinen Lebensunterhalt. Hierzu die Autorin:
"Diese Form ist nicht nur sehr alt, sondern auch von sehr respektabler Abstammung. Sie geht zurück auf die Geschichte von Atlantis und Platos Republik und Sir Thomas Morus Utopia und Jonathan Swifts Gullivers Reisen und vielen anderen. Es ist außerdem traditionell eine Form, in der ein Schriftsteller, indem er über Orte schreibt, die er erfunden hat, seine eigene Gesellschaft kritisiert und für Schriftsteller war dies insbesondere in den 30ern, 40ern und 50ern Jahren oftmals die bevorzugte Art von Gesellschaftskritik, und genau das macht Thomas Alex. Er erzählt nicht nur eine merkwürdige Liebesgeschichte, sondern er berichtet auch von einer hierarchischen Gesellschaft, in der verschiedene Formen der Tyrannei existieren und das ist ein Kommentar zu seiner eigenen Gesellschaft."
Margret Atwood ist bis heute davon überzeugt, dass sich die wirkliche Welt mit all ihren sozialen und kulturellen Aspekten in der Literatur wiederspiegeln sollte. Ihr jüngster Roman ist da keine Ausnahme. Er beschreibt seine Zeit akkurat und detailbewusst: mit Iris und ihrem Mann die Ebene der Wirtschaft und politischen Macht, mit Alex das Arbeitermilieu. Allerdings bleibt bis zum Ende des Romans offen, inwieweit der schreibende Rebell tatsächlich im Leben der beiden Schwestern existiert hat oder ob er nur der Phantasie Lauras entsprang. Auf alle Fälle hat es in der Jugend der beiden Mädchen einen solchen Jungen namens Alex gegeben. Er scheint sie auch später, nach ihrem Umzug nach Toronto in das Haus von Richard öfter gesehen zu haben. Iris ist sehr vorsichtig mit ihren Andeutungen und macht uns um so neugieriger. Margret Atwood hat diesen beiden Handlungsebenen noch eine dritte hinzugefügt: über das ganze Buch verstreut finden sich Zeitungsmeldungen über die Fanlilie, die aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung stets eine Nachricht wert war. Die Presseausschnitte verleihen dem Roman eine Aura von Objektivität, sie erwecken den Eindruck, als habe dies alles wirklich stattgefunden. Hierzu Magret Atwood:
"Dieser Roman ist in drei Formen der Darstellung geschrieben: es gibt einen Erzähler in der Ersten Person, Zeitungsmeldungen und innerhalb des Romans einen Roman, der in der Dritten Person erzählt wird. Jede dieser Formen der Darstellung zielt auf denselben Erzählstrang. Dieselbe Geschichte wird aufgedeckt, aber von verschiedenen Gesichtspunkten aus und jede dieser Darstellungen kommentiert die anderen, verstärkt sie oder stellt sie in Frage. Es ist wie die ersten kubistischen Gemälde, in denen ein Stück aus einer Zeitung auf die Leinwand geklebt wurde, rundherum und über es drüber wurde gemalt und wir, die wir das Gemälde anschauen, denken darüber nach, was echt ist: der Zeitungsbericht oder die Kunst, die da drüber gelegt worden ist. Also diese Dinge spielen zusammen und das ist, denke ich, ein Beispiel für die Moderne, in der Dinge, die für gegensätzlich gehalten werden, zusammentreffen. Wir sind von allen möglichen Formen des Geschichtenerzählens und von Darstellungen umgeben und wir müssen jeden Tag bei dem, was wir hören, was wir sehen, herausfinden, wessen Geschichte das ist."
Am Ende ihres Romans löst Margret Atwood die meisten Rätsel auf, die sich zuvor vor dem Leser auftürmen und ihn im Buch am Stoff halten. Zumindest hofft sie das, denn sie ist, wie sie im letzten Sommer in einigen Vorlesungen im Cambridge ausführte, überzeugt davon, dass ein Schriftsteller im Unterschied zu den darstellenden Künstlern allen Einfluss auf sein Werk verloren hat, sobald es veröffentlicht worden ist. Demnächst wird man ihre Überlegungen zum Schriftstellerdasein detailliert in Buchform nachlesen können:
"Beim Opernsänger, beim Tänzer oder beim Schauspieler sitzt das Publikum dort in dem Raum, in dem sie ihre Kunst ausüben. Die Reaktion kommt unmittelbar. So war es auch bei den mündlichen Geschichtenerzählern. Aber beim Schriftsteller ist es so, dass er allein in seinem Zimmer sitzt mit seiner Maschine, seinem Stift und das Ergebnis ist ein Produkt, das in die Welt geht und was dann? Es gibt per se keine Beziehung zwischen dem Autor und dem Leser. Es ist die Beziehung zwischen dem Leser und dem Buch. Man kann sagen, das Buch ist einfach nur eine Partitur wie in der Musik. Das Schriftsteller hat die Musik in seinem Kopf. Er schreibt sie nieder und die Noten gehen in die Welt. Der Leser spielt die Noten dann, indem er das Buch liest und jeder geht mit dem Buch anders um, denn die Leser unterscheiden sich voneinander, so wie jeder Flötenspieler eine etwas andere Spielweise einer Flötensonate von Mozart hat. Es ist nie dasselbe. Der Leser spielt es gewissermaßen und deswegen wird der Schriftsteller, wenn das Buch erst einmal draußen ist, überflüssig."
"Die Könighäuser in Europa funktionierten auf diese Art und Weise Jahrhunderte lang und wir wissen alle, wie fürchterlich diese Ehen waren. Sehr häufig hatte man Liebhaber. In Fällen, in denen es um Geld geht, scheint so etwas öfter vorzukommen. Die Verbindungen, die eingegangen werden, sind strategischer Natur. Die Idee dazu ist der großer Welt entnommen, auf lokaler Ebene angewandt. So werden weltweit immer noch eine Menge Ehen geschlossen. Wir denken, das habe sich geändert, weil wir im Westen leben, aber der Westen ist klein."
Es kommt, wie es kommen muss. Die Eheleute entfremden sich sehr rasch, auch wenn die Fassade einer glücklichen Ehe nach außen aufrechterhalten wird, nicht zuletzt durch Richards resolut-besitzergreifende Schwester Winifried, die alles an sich reißt. Sie zwingt Iris gesellschaftlich zu repräsentieren und setzt Laura massiv unter Druck, als die jüngere Schwester versucht, aus den gesellschaftlichen Konventionen auszubrechen und ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben zu beginnen. Ihre Rebellion, eine Affäre mit Richard und eine ungewollte Schwangerschaft führen dazu, dass Laura in eine Nervenklinik eingewiesen wird. Sie flieht, taucht unter, bis sie eines Tages unerwartet Iris aufsucht, deren Auto entwendet und verschwindet. Kurz danach verunglückt sie mit Iris Auto tödlich. Vieles spricht allerdings für Selbstmord aus Liebeskummer. Zumindest lässt sich so das Buchmanuskript deuten, das nach Lauras Tod auftaucht und dessen Veröffentlichung Furore macht. Der schmale Roman wird nicht nur ein Bestseller, sondern zur literarischen Pflichtlektüre. Um die tote Laura entwickelt sich ein richtiger Totenkult. Dazu Magret Atwood:
"Wollte man den Fortgang der Erzählung des Buches beschreiben, dann könnte man sagen, Iris packt ihren Überseekoffer aus, denn in dem stecken alle Beweisestücke ihres Leben und ihrer Beziehung zu dem posthum veröffentlichten Buch von Laura. Man könnte sagen, hier gibt es eine alte Frau, auf deren Seele das Geheimnis einer alten Schuld liegt und sie hat jetzt endlich einen Lebensabschnitt erreicht, in dem sie das Gefühl hat, sie könne anfangen, das Geheimnis zu lüften."
Nun lässt Margret Atwood die alte Frau aber nicht nur ihre dramatische Familiengeschichte erzählen, wir erfahren, wie die Ehe zerbricht, warum Iris Tochter und Enkelin verliert, sondern sie hat in den fast 700seitigen Roman auch noch Lauras Buch 'Der blinde Mörder' eingefügt, eine relativ freimütige Liebesgeschichte zwischen einer jungen Frau aus gutem Haus und einem jungen Mann, der politisch weit links steht, sich der Arbeiterbewegung angeschlossen hat, von der Polizei als Aufrührer gesucht wird und darum ständig auf der Flucht ist. Der Roman erzählt aber nicht nur von den heimlichen Rendezvous von Alex und seiner Geliebten, sondern er enthält auch noch eine zweite Liebesgeschichte, eine Art Science-fiction Märchen, das Alex für seine Geliebte erfindet. Er hat darin einige Erfahrung, denn mit solchen Groschenheftromanen verdient er sich seinen Lebensunterhalt. Hierzu die Autorin:
"Diese Form ist nicht nur sehr alt, sondern auch von sehr respektabler Abstammung. Sie geht zurück auf die Geschichte von Atlantis und Platos Republik und Sir Thomas Morus Utopia und Jonathan Swifts Gullivers Reisen und vielen anderen. Es ist außerdem traditionell eine Form, in der ein Schriftsteller, indem er über Orte schreibt, die er erfunden hat, seine eigene Gesellschaft kritisiert und für Schriftsteller war dies insbesondere in den 30ern, 40ern und 50ern Jahren oftmals die bevorzugte Art von Gesellschaftskritik, und genau das macht Thomas Alex. Er erzählt nicht nur eine merkwürdige Liebesgeschichte, sondern er berichtet auch von einer hierarchischen Gesellschaft, in der verschiedene Formen der Tyrannei existieren und das ist ein Kommentar zu seiner eigenen Gesellschaft."
Margret Atwood ist bis heute davon überzeugt, dass sich die wirkliche Welt mit all ihren sozialen und kulturellen Aspekten in der Literatur wiederspiegeln sollte. Ihr jüngster Roman ist da keine Ausnahme. Er beschreibt seine Zeit akkurat und detailbewusst: mit Iris und ihrem Mann die Ebene der Wirtschaft und politischen Macht, mit Alex das Arbeitermilieu. Allerdings bleibt bis zum Ende des Romans offen, inwieweit der schreibende Rebell tatsächlich im Leben der beiden Schwestern existiert hat oder ob er nur der Phantasie Lauras entsprang. Auf alle Fälle hat es in der Jugend der beiden Mädchen einen solchen Jungen namens Alex gegeben. Er scheint sie auch später, nach ihrem Umzug nach Toronto in das Haus von Richard öfter gesehen zu haben. Iris ist sehr vorsichtig mit ihren Andeutungen und macht uns um so neugieriger. Margret Atwood hat diesen beiden Handlungsebenen noch eine dritte hinzugefügt: über das ganze Buch verstreut finden sich Zeitungsmeldungen über die Fanlilie, die aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung stets eine Nachricht wert war. Die Presseausschnitte verleihen dem Roman eine Aura von Objektivität, sie erwecken den Eindruck, als habe dies alles wirklich stattgefunden. Hierzu Magret Atwood:
"Dieser Roman ist in drei Formen der Darstellung geschrieben: es gibt einen Erzähler in der Ersten Person, Zeitungsmeldungen und innerhalb des Romans einen Roman, der in der Dritten Person erzählt wird. Jede dieser Formen der Darstellung zielt auf denselben Erzählstrang. Dieselbe Geschichte wird aufgedeckt, aber von verschiedenen Gesichtspunkten aus und jede dieser Darstellungen kommentiert die anderen, verstärkt sie oder stellt sie in Frage. Es ist wie die ersten kubistischen Gemälde, in denen ein Stück aus einer Zeitung auf die Leinwand geklebt wurde, rundherum und über es drüber wurde gemalt und wir, die wir das Gemälde anschauen, denken darüber nach, was echt ist: der Zeitungsbericht oder die Kunst, die da drüber gelegt worden ist. Also diese Dinge spielen zusammen und das ist, denke ich, ein Beispiel für die Moderne, in der Dinge, die für gegensätzlich gehalten werden, zusammentreffen. Wir sind von allen möglichen Formen des Geschichtenerzählens und von Darstellungen umgeben und wir müssen jeden Tag bei dem, was wir hören, was wir sehen, herausfinden, wessen Geschichte das ist."
Am Ende ihres Romans löst Margret Atwood die meisten Rätsel auf, die sich zuvor vor dem Leser auftürmen und ihn im Buch am Stoff halten. Zumindest hofft sie das, denn sie ist, wie sie im letzten Sommer in einigen Vorlesungen im Cambridge ausführte, überzeugt davon, dass ein Schriftsteller im Unterschied zu den darstellenden Künstlern allen Einfluss auf sein Werk verloren hat, sobald es veröffentlicht worden ist. Demnächst wird man ihre Überlegungen zum Schriftstellerdasein detailliert in Buchform nachlesen können:
"Beim Opernsänger, beim Tänzer oder beim Schauspieler sitzt das Publikum dort in dem Raum, in dem sie ihre Kunst ausüben. Die Reaktion kommt unmittelbar. So war es auch bei den mündlichen Geschichtenerzählern. Aber beim Schriftsteller ist es so, dass er allein in seinem Zimmer sitzt mit seiner Maschine, seinem Stift und das Ergebnis ist ein Produkt, das in die Welt geht und was dann? Es gibt per se keine Beziehung zwischen dem Autor und dem Leser. Es ist die Beziehung zwischen dem Leser und dem Buch. Man kann sagen, das Buch ist einfach nur eine Partitur wie in der Musik. Das Schriftsteller hat die Musik in seinem Kopf. Er schreibt sie nieder und die Noten gehen in die Welt. Der Leser spielt die Noten dann, indem er das Buch liest und jeder geht mit dem Buch anders um, denn die Leser unterscheiden sich voneinander, so wie jeder Flötenspieler eine etwas andere Spielweise einer Flötensonate von Mozart hat. Es ist nie dasselbe. Der Leser spielt es gewissermaßen und deswegen wird der Schriftsteller, wenn das Buch erst einmal draußen ist, überflüssig."