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Der Börsengang von Google

Das schreibt zum Börsengang von Google:

    "Angesichts der Serie von Pleiten, Pech und Pannen, die den Börsengang überschatten, sprechen viele an der Wall Street bereits von einem Desaster. Dieses Urteil ist nicht nur voreilig, sondern gründet sich vor allem auf Missgunst. Hat doch das Establishment überhaupt kein Interesse daran, dass die wohl ungewöhnlichste Neu-Emission der letzten Jahre ein Erfolg wird. Google hat mit seiner Aktien-Auktion viele Investmentbanken und Investoren vor den Kopf gestoßen. Sind die Finanzjongleure es doch gewohnt, bei einem Börsengang mit Hilfe von zwielichtigen Geschäften richtig abzusahnen. Die Auktion verhindert das und belässt die Gewinne beim Unternehmen. Wird Google ein Erfolg, könnte die Auktionsidee zum Missfallen der Wall-Street-Banker Schule machen."

    Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG betont:

    "Mit mehr Geschick hätte Google den Boden für eine Börsen-Revolution bereiten können. Doch der kuriose Hindernislauf an die Nasdaq taugt nicht als Vorbild. Schade. Eine Auktion ist zwar, vor allem beim ersten Großversuch, ein organisatorischer Alptraum, sie passt aber viel besser in eine Marktwirtschaft als das alte Kartell der Finanzprofis."

    Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG beschäftigt sich mit der Forderung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages nach einer Reform der gesetzlichen Unfallversicherung:

    "Die Vertreter der Wirtschaft wollen nicht mehr für die Kosten zahlen, die durch Unfälle auf dem Weg zur und von der Arbeitsstätte entstehen. Die sollten die Arbeitnehmer selber absichern, verlangen die Unternehmen. Sie haben recht damit. Denn der Arbeitgeber hat keinen Einfluss auf den Wohnort und den Weg, den seine Beschäftigten nehmen."

    Die TAGESZEITUNG aus Berlin führt aus:

    "Man könnte meinen, die Arbeitgeberverbände beschäftigten eine Extra-Abteilung 'Wie ruinieren wir den sozialen Frieden'. Der Vorstoß ist mit reiner Interessenpolitik kaum noch zu entschuldigen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist er geradezu unsittlich."

    Nach Ansicht der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND ist die Forderung "vorerst weder hilfreich noch mehrheitsfähig":

    "Der Großteil der Ausgaben der gesetzlichen Unfallversicherung besteht aus bereits laufenden Renten. Geld lässt sich deshalb kurzfristig kaum einsparen. Zudem hat die Politik zurzeit ganz andere Sorgen, als den Bürgern eine weitere Mehrbelastung aufzubürden. Die DIHK-Initiative wird daher rasch wieder in den Schubladen verschwinden."