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Der Bote zum Boten

Heute vor fünf Jahren wurde in Cape Canaveral die Raumsonde Messenger, englisch Bote, zu einem lange vernachlässigten Ziel gestartet: dem Merkur. Erst einmal - in den 70er-Jahren - hatte Mariner 10 diesen sonnennächsten Planeten angesteuert und bei insgesamt drei Vorbeiflügen erkundet und fotografiert.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Diese lange Pause lag daran, dass für einen Flug zum Merkur eine stärkere Rakete benötigt wird als für einen Start zu Venus oder Mars: Um auf direktem Wege zu Merkur zu gelangen, muss die Geschwindigkeit der Sonde um mindestens 7,5 Kilometer pro Sekunde abgebremst werden - ein Start zum Mars dagegen erfordert eine Beschleunigung um lediglich 2,5 Kilometer pro Sekunde. Und die neue Sonde sollte ja auch noch in eine Umlaufbahn um Merkur einschwenken, was zusätzlichen Treibstoff erfordert.

    Erst die Einbeziehung von mehreren Vorbeiflügen an Erde und Venus machte die lang erwartete neue Mission zum Merkur möglich. Auf ihrem Weg ist Messenger einmal an der Erde, zweimal an der Venus und mittlerweile auch zweimal an Merkur vorbeigezogen, wobei ihr Kurs durch das Schwerefeld des jeweiligen Planeten immer kostenlos optimiert wurde.

    Ende September wird Messenger ein drittes Mal den Merkur passieren und erneut bislang unbekannte Teile seiner Oberfläche fotografieren, ehe sie im März 2011 in eine Umlaufbahn um den Planeten einschwenken soll. Anschließend soll die Sonde den Merkur und seine Umgebung für mindestens ein Jahr erkunden.

    Messenger-Start

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